Dollar-Fundamental: 1,50 EUR-USD und kein Ende in Sicht?
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Erwähnte Instrumente
Seit der Veröffentlichung unerwartet robuster Wachstumsdaten für das vierte Quartal 2006 hat die US-Wirtschaft die Finanzmärkte eher mit durchwachsenen Konjunkturzahlen überrascht. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen fiel geringer als erwartet aus, die Stimmung der Industrie trübt sich merklich ein und auch der monatliche Anstieg der Kerninflation hat sich zum ersten Mal seit einigen Monaten wieder beschleunigt. Gleichzeitig hält der Strom guter Konjunkturzahlen aus Euroland unvermindert an, sodass der US-Dollar gegenüber dem Euro in der Folge wieder deutlich über die Marke von 1,30 stieg.
Konjunktur/Inflation: Überraschend starkes BIP in Q4
Die lange erwartete starke Abkühlung der Konjunktur zum Jahresende hat sich nicht eingestellt. Stattdessen wurde für das Schlussquartal 2006 ein überraschend starkes BIPWachstum von 3,5 % qoq (annualisiert) gemeldet. Zwar gehen wir mittlerweile davon aus, dass diese Zuwachsrate bei der nächsten Revision nach unten korrigiert wird, aber auch danach dürfte das Wachstum nur gering unterhalb des Potenzialwachstums liegen. Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir nach einigen Quartalen unterhalb des Potenzialpfades eine Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik.
Fed: Inflationssorgen bleiben bestehen
Die Minutes zum FOMC-Meeting Ende Januar spiegeln eine optimistische Einschätzung des Ausblicks sowohl für die Konjunktur als auch für die Inflation wider. Im Vergleich zur Rede des Fed-Vorsitzenden vor dem Kongress werden die Inflationsrisiken in den Minutes etwas stärker gewichtet. Insbesondere unterscheidet das FOMC hier zwischen einem relativ optimistischen Ausblick für die nähere Zukunft und größeren Unsicherheiten in der längeren Frist. Dies bestärkt uns in unserer Einschätzung, dass die Fed die Leitzinsen in absehbarer Zeit nicht senken wird. Die Erwartungen einer sich nur allmählich einengenden Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan dürfte den US-Dollar zum Yen mittelfristig stützen.
Externe Position: US-Wertpapiere wenig gefragt
Die Nettokapitalzuflüsse in Wertpapiere haben im Dezember eine kräftige Verlangsamung gegenüber den Vormonaten erlebt. Per Saldo kauften Ausländer nur noch USVermögenswerte im Volumen von 15,6 Mrd. Dollar. Sowohl bei US-Treasuries als auch bei Unternehmensanleihen schwand die Nachfrage. US-Aktien wurden per Saldo sogar verkauft. Gleichzeitig weitete sich das Handelsbilanzdefizit im Dezember nach einer zwischenzeitlichen Erholung in den vorangegangenen Monaten wieder aus. Aus diesen Entwicklungen resultierte eine leichte Eintrübung der rudimentären Zahlungsbilanz. Und auch das Defizit der US-Leistungsbilanz dürfte vor dem Hintergrund des robusten Wachstums im vierten Quartal 2006 weiterhin auf den Rekordständen verharren.
Finanzmärkte: Volatile Positionierungen
Die Positionierung der Spekulanten an der Chicago Mercantile Exchange ist zwar weiterhin Dollar long, allerdings haben die nicht kommerziellen Anleger in der vergangenen Woche ihre Longpositionen um gut die Hälfte reduziert. Gleichzeitig wertete der US-Dollar ab, was sich am Rückgang des Dollar-Index manifestiert. Zudem weisen die Volumina der eingegangenen Positionierungen enorme Schwankungen auf. Dies verdeutlicht unserer Einschätzung nach, dass sich auch unter den Spekulanten derzeit keine eindeutige Trendidee bezüglich der weiteren Entwicklung des US-Dollars herausgebildet hat.
Prognose
Die USA dürften ihre konjunkturelle Schwächephase hinter sich haben und sich nun in Richtung Potenzialpfad entwickeln. Daher erwarten wir keine weitere Abwertung des USDollar gegenüber dem Euro in diesem Jahr.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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