Analyse
08:15 Uhr, 08.09.2023

DOCUSIGN – Wird das Unternehmen jetzt zur Cashcow?

DocuSign bietet digitale Unterschriftslösungen, um Dokumente elektronisch zu signieren, zu senden und zu verwalten. Das Unternehmen konnte mit seinen gestern Abend veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen leicht übertreffen.

Erwähnte Instrumente

  • Docusign Inc
    ISIN: US2561631068Kopiert
    Kursstand: 52,130 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Docusign Inc - WKN: A2JHLZ - ISIN: US2561631068 - Kurs: 52,130 $ (Nasdaq)

Sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz lagen die Zahlen über den Analystenschätzungen. Das Wachstum verlangsamt sich jedoch merklich; gleichzeitig wird DocuSign deutlich profitabler.

Aktienrückkauf statt Verwässerung?

DocuSign ließ sich ein Aktienrückkaufprogramm über 500 Mio. USD genehmigen. Das ist angesichts der weiterhin hohen Verwässerung auch dringend notwendig. Im abgelaufenen zweiten Quartal gelang es, einen Gewinn auf Non-GAAP-Basis von 0,72 USD zu erreichen. Auf GAAP-Basis lag der Gewinn jedoch nur bei 0,04 USD. Von 169,8 Mio. USD Gewinn gingen rund 152 Mio. USD für Aktienoptionen an die Mitarbeiter. Das ist viel zu viel, vor allem, da das Unternehmen kaum noch wächst.

DocuSign ist weiterhin der weltweit führende Anbieter von Unterschriftslösungen, hat aber auch jede Menge Konkurrenz im Rücken. Ziel von DocuSign ist es, die bestehende Kundschaft mit neuen Angeboten zu mehr Dienstleistungen zu locken. Das gelingt jedoch nur begrenzt. Das Umsatzwachstum hat sich von 22 Prozent im Vorjahr auf nur noch 11 Prozent verlangsamt. Lag die „Net Retention“ im vergangenen Jahr noch bei 110 Prozent, so ist diese auf 102 Prozent geschrumpft. Somit gelingt es kaum, den bestehenden Kunden mehr Geld abzuknöpfen. Die Belegschaft wurde von 8.061 auf 6.748 Köpfe reduziert.

Beim freien Cashflow macht DocuSign gute Fortschritte. Dieser konnte sich, wie im Vorquartal, massiv erholen und lag im zweiten Quartal bei starken 184 Mio. USD. Das Unternehmen ist grundsätzlich kerngesund.

Fazit: Ähnlich wie bei Zoom wird DocuSign zunehmend zu einer Cashcow, die die bestehenden Kunden maximal melken muss. Die Konkurrenz ist hart, das Wachstum lässt rapide nach, Differenzierungsmerkmale fehlen. Ich rechne bei DocuSign eher mit einer Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau. Das Unternehmen muss dringend die Verwässerung der eigenen Aktien zurückfahren. Wachstum gibt es ohnehin kaum noch. Mir jedenfalls fällt kaum ein Grund ein weshalb man die Aktien haben müsste, außer als Übernahmekandidaten.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 2,52 2,72 2,91
Ergebnis je Aktie in USD 2,03 2,56 2,68
KGV 26 20 19
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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1 Kommentar

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  • Bankrott
    Bankrott

    leider hat der Herr Gebhard die Bedeutung des Ausdrucks CASH COW nicht verstanden. Umso schlimmer, dass er den Ausdruck sogar in der Headline verwendet

    14:52 Uhr, 08.09.2023

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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