DIW: Kaufpreise am Wohnungsmarkt fallen auch 2024 noch
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Die Immobilienpreise in Deutschland sind im laufenden Jahr erneut gesunken: In über 150 Städten waren Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen im Durchschnitt um nominal 5 Prozent günstiger als vor einem Jahr. Die Mieten stiegen hingegen weiter, und zwar um nominal 4 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wie das Institut mitteilte. Die Kauf- und Mietmärkte entwickelten sich seit knapp zwei Jahren auseinander, nachdem die Europäische Zentralbank die Leitzinsen stark angehoben habe. Mittlerweile sänken diese zwar wieder, aber die Finanzierung von Bau- oder Kaufvorhaben sei nach wie vor deutlich teurer als vor dem Höhepunkt der Preise im Jahr 2022.
Das Kreditvolumen für Wohnungsbaukredite liege immer noch um mehr als 40 Prozent niedriger als im März 2021. Dies habe sich deutlich auf die Immobilienkaufpreise ausgewirkt, die im Jahr 2023 das erste Mal seit 2010 gefallen seien. Besonders stark seien mit gut 8 Prozent im Vergleich zu ihrem Höchststand die Preise für Einfamilienhäuser gesunken, gefolgt von Baugrundstücken und Eigentumswohnungen. In den Großstädten seien die Preisrückgänge für Wohnimmobilien und Bauland in Deutschland am kräftigsten gewesen: In sogenannten A-Städten sanken die Kaufpreise laut der Studie durchschnittlich um 13 Prozent, bei den Einfamilienhäusern in mittlerer Lage sogar um 16 Prozent. Die Mieten nahmen demnach in allen Lagen zu, wobei die regionalen Unterschiede gering waren.
"Allerdings deutet sich laut aktuellen OECD-Daten seit Mitte des Jahres bereits eine Wende am Wohnungsmarkt an: Die Kaufpreise haben wieder zu steigen begonnen", stellte Studienautor Konstantin Kholodilin fest. Grund dafür dürften zum einen sinkende Kreditzinsen sein, was derzeit zu einer leichten Belebung der Neukreditvergabe führe. Zum anderen stehe der auch durch das Bevölkerungswachstum getriebenen Nachfrage eine nach wie vor geringe Bautätigkeit gegenüber. "Die zwischenzeitlich sinkenden Preise können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das eigentliche Problem der Wohnungsknappheit fortbesteht", sagte Studienautor Malte Rieth. "Die neue Bundesregierung muss es sich daher dringend auf ihre Agenda schreiben, durch öffentliche Bautätigkeit sowie einer Vereinfachung der Verfahren und Vorschriften gegenzusteuern."
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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