DIW Berlin: Deutschland bleibt Exportweltmeister
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Deutschland wird aller Voraussicht nach im Jahr 2006 zum vierten Mal in Folge Exportweltmeister auf den Gütermärkten. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht. Vor allem der Automobilsektor und der Maschinenbau verfügen über eine relativ gute internationale Wettbewerbsposition, so die Wirtschaftsforscher. Die chemische Industrie und die Hersteller elektrischer Geräte hätten dagegen eine Verschlechterung ihrer Wettbewerbsposition hinnehmen müssen. Relativ schwach sei die Position Deutschlands bei einigen wissensintensiven, stark wachsenden Branchen wie der Elektronikindustrie. Nur hohe Investitionen in Forschung, Entwicklung und Humankapital könnten die Innovationsfähigkeit und damit die Zukunft der deutschen Exportwirtschaft sichern, so das DIW Berlin.
Im ersten Halbjahr 2006 legten die deutschen Warenexporte um 13 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zu und erreichten einen Wert von 432 Milliarden Euro. Die Branchenstruktur der Exporte blieb weitgehend unverändert mit dem Schwerpunkt auf dem verarbeitenden Gewerbe. Allerdings hätten die führenden Branchen in Bezug auf ihre Exporttätigkeit sehr unterschiedlich von der zunehmenden internationalen Integration profitiert. So konnte die Automobilindustrie in den letzten zehn Jahren ihren Anteilswert bei steigenden Gesamtexporte um 3 Prozentpunkte ausbauen, während der Anteil des Maschinenbaus zurückging. Der in Deutschland traditionell niedrige Anteil der Dienstleistungsexporte an den Gesamtexporten blieb mit 13% im Jahr 2005 wieder deutlich hinter den Vergleichswerten anderer Industrieländer zurück. Gerade bei den hochwertigen Dienstleistungen, die zunehmend international gehandelt werden, dürften nach Einschätzung der DIW-Experten aber noch erhebliche Potentiale bestehen.
Insgesamt sei daher auch für das Jahr 2006 ein kräftiger Leistungsbilanzüberschuss zu erwarten. Obwohl der Außenbeitrag Deutschlands seit Jahren stabil ist und auf eine starke Position auf den Weltmärkten hindeutet, müsse allerdings bedacht werden, dass gerade der Sektor, in dem Deutschland auf dem Weltmarkt stark ist, das verarbeitende Gewerbe, im Vergleich zum Dienstleistungssektor generell an Gewicht verliert.
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