Kommentar
15:51 Uhr, 19.08.2005

Dividenden fließen bald nicht mehr so üppig?

Die Suche nach Unternehmen, die ihre Gewinne reinvestieren, könnte in Zukunft die Dividendenorientierung ablösen. Dies deutet sich in der jüngsten Merrill Lynch Fund Manager Survey an.

Noch überwiegen aber diejenigen Fondsmanager, die sich für hohe Ausschüttungen an die Aktionäre aussprechen. Mit 42% sind es jedoch weniger als in den Vormonaten. Zudem glauben 50% der Befragten, dass die Investitionsbereitschaft der Unternehmen derzeit zu gering ist. 36% halten die Investitionsquote für angemessen.

Die Umfrageteilnehmer zeichnen insgesamt ein positives Bild der Weltwirtschaft. Erstmal seit mehreren Monaten erwartet die Mehrheit eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden 12 Monaten. Damit einhergehend steigen die Erwartungen an die Unternehmensgewinne, aber auch an die Zinsen. Über zwei Drittel der Fondsmanager gehen zudem von einer höheren Inflationsrate in 12 Monaten aus.

Was die Portfoliopositionierung betrifft, so berichten die Umfrageteilnehmer von der höchsten Übergewichtung von Energiewerten und der stärksten Untergewichtung von Banken seit langem. Daneben zählen Pharma und Technologie zu den Branchenfavoriten. Während Technologie und Versorger als zu teuer betrachtet werden, gelten Pharma- und Telekomtitel als unterbewertet.

Aus regionaler Sicht zeigen die meisten Fondsmanager weiterhin eine Vorliebe für Aktien aus der Eurozone, den Schwellenländern und Japan. In US-Unternehmen sind sie untergewichtet.

Nach der Flexibilisierung des chinesischen Renminbi halten zwei Drittel der Befragten die Währung weiterhin für unterbewertet. Die meisten erwarten eine stabile bis etwas stärkere Wirtschaftsentwicklung in der Volksrepublik. Die Änderung der Wechselkurspolitik wird als negativ für US-Anleihen und den US-Dollar, aber als positiv für Renminbi und Yen gesehen.

An der vom 4. bis 11. August durchgeführten Umfrage nahmen 288 Fondsmanager teil. Sie verwalten insgesamt 933 Mrd. US-Dollar.

Quelle: Morningstar

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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