Divest Invest Bewegung bei knapp fünf Billionen US-Dollar
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Berlin (GodmodeTrader.de) - Auf fast fünf Billionen US-Dollar ist das Gesamtvermögen der Investoren angestiegen, die sich weltweit bereits verpflichtet haben, ihre Investitionen aus fossilen Energien abzuziehen. Das hat die Divest Invest Bewegung gestern bekanntgegeben. Innerhalb des letzten Jahres hat sich die Summe somit fast verdoppelt. Das internationale Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, die durch die aufgeblähte Investitionsblase in fossile Brennstoffe entstehenden Risiken zu benennen und ethisch-ökologische Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen – zum Wohle der Natur, der Menschheit und der Wirtschaft, wie Jochen Wermuth, Mitglied im Präsidium von „Europeans for Divest Invest“ und CIO von Wermuth Asset Management, in einem aktuellen Kommentar schreibt.
Auch in Deutschland wachse die Zahl derer, die ihr Kapital aus Öl- und Kohleunternehmen abzögen und in nachhaltige Investitionslösungen umschichteten. Zu den prominenten Akteuren zählten hierzulande die Allianz, die Evangelische Kirche in Hessen und das Versorgungswerk der Presse. Daneben beteiligten sich immer mehr öffentliche Institutionen am Kampf gegen den Klimawandel. So hätten innerhalb des letzten Jahres unter anderem vier deutsche Bundesländer den Ausstieg aus fossilen Energien beschlossen: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin und zuletzt Rheinland-Pfalz, heißt es weiter.
„Aber es ist keine Zeit, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Jetzt gilt es zu investieren. Nach Berechnungen von Wermuth Asset Management müssen pro Jahr 1,5 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts bzw. eine Billion US-Dollar investiert werden, um den Klimawandel unter Kontrolle zu halten und der Menschheit eine Überlebenschance zu geben. Wir erleben momentan gute Bedingungen: Die Kosten der Solarenergie beispielsweise sind in Deutschland auf sieben Euro-Cent/kWh und in sonnigen Ländern wie Dubai auf drei US-Dollar-Cent/kWh gefallen. Daneben gibt es extrem niedrige Zinsen und einen Überfluss an Kapital an den Geldmärkten. Diese historische Chance nicht zu nutzen und den Klimawandel nicht aufzuhalten, wäre ein Verbrechen an der Menschheit“, so Wermuth.
Mit drei Billionen Euro ließen sich heute in Nordeuropa Solaranlagen bauen, die mehr CO2- Emissionen einsparten als Deutschland emittiere. Dank Niedrigzinsen und Reinvestition von Kapital und Gewinnen über 25 Jahre könnte das mit nur 20 Milliarden Euro an Eigenkapital, das heute eingesetzt werden müsste, erreicht werden. 33 solcher Initiativen würden eine Eigenkapitalsumme von nur 660 Milliarden Euro benötigen, oder etwa 0,2 Prozent der weltweiten Finanzaktiva, um alle Emissionen zu stoppen. Es sei eine einmalige Chance, die der Verfall der Kosten für Solarenergie und die Niedrigzinspolitik heute biete. Das zeige, dass der Kampf gegen den Klimawandel gemeinsam gewonnen werden könne – wenn noch mehr Investoren aktiv Kapital umschichteten, heißt es weiter.
„Ab Januar 2017 dürfen beispielsweise die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bis zu zehn Prozent ihrer Mittel zur Finanzierung des Deckungskapitals für Altersrückstellungen in Aktien im Rahmen eines passiven indexorientierten Managements anlegen. Gerade Krankenkassen sollten mit ihren Investitionen den Anspruch verfolgen, in Unternehmen und Themen zu investieren, die nicht zu höheren Gesundheitsausgaben beitragen. Die Gelder nach sozialen und ökologischen Kriterien anzulegen, sollte hier daher fast schon selbstverständlich sein. Ziel muss es dabei aber auch sein, diesen Investoren Produkte zu bieten, die den Klimawandel bekämpfen“, so Wermuth.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.