dit - Die Bewertung der Aktienmärkte
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Kennzahlen... wozu? "Buy low - sell high", dieser so einfach klingenden Grundregel zu folgen erweist sich immer wieder als eine hohe Kunst. Dazu ist ein klarer Blick auf die Märkte notwendig. Um den Datennebel zu durchdringen, sind Sehhilfen notwendig: Kennzahlen.
Sie ermöglichen den Blick in den Rückspiegel ebenso wie den Blick durch das Fernglas nach vorne. Die Musik spielt in der Zukunft, mit ihr lassen sich Gewinne machen, nicht aber mit der Vergangenheit. Der Blick zurück bietet aber eine wichtige Orientierung. Beides gilt es zu verknüpfen: Vergangenheit und Zukunft:
- Zuerst einmal werden die Unternehmensgewinne betrachtet: Langfristig sind sie die entscheidende Größe für den Aktienkurs. Sind die Gewinne gestiegen? Werden sie weiter steigen? Kennzahlen geben die Antwort.
- Die nächste Kennziffer folgt auf dem Fuße: Unternehmensgewinne sind absolute Kenngrößen. Erst die Relativierung, z.B. am Aktienkurs, erlaubt aber ein Urteil, ob eine Aktie oder ein Marktsegment teuer oder günstig ist.
- Ein Vergleich der relativen Kennzahlen von Branchen und Regionen gibt weitere Informationen über die relative Bewertung von Marktsegmenten.
- Die Bewertung von Aktien(märkten) allein sagt aber noch nichts darüber, ob Anlagemittel besser in den Aktien- oder den Rentenmarkt fließen sollten. Auch bei dieser Investmententscheidung helfen Kennzahlen.
Damit ist der Zweck von Kennzahlen auch schon genannt: Sie helfen, eine gute Investmententscheidung zu treffen. Denn das Ziel ist klar:
Ziel: Eine gute Gesamtrendite
Der Erfolg einer Aktienanlage kann anhand der Gesamtrendite gemessen werden. Diese Kennzahl drückt die Wertsteigerung einer Aktie oder eines Aktienportfolios in Prozent aus. Sie setzt sich aus der prozentualen Kursveränderung und der Dividende zusammen. Die Kursveränderung ist dabei meistens die dominierende Komponente.
Gewinne: Das A und O
Gewinne sind das A und O bei der Bewertung von Unternehmen und Aktienmärkten Denn sie haben entscheidenden Einfluss auf den Aktienkurs einer Unternehmung bzw. auf die Entwicklung von Branchen- und Regionenindizes, die ja nichts anderes als aggregierte und gewichtete Darstellungen der Aktienkurse bestimmter Unternehmen sind. Aber was ist überhaupt "der Gewinn"? In der Bilanz einer Unternehmung wird der Gewinn als Jahresüberschuss ausgewiesen. Anhand der Gewinn- und Verlustrechnung lässt sich nachvollziehen, wie der Jahresüberschuss sich aus der Differenz von Erträgen und Aufwendungen errechnet. Da diese Größe durch außerordentliche Einflüsse verzerrt sein kann, werden diese zur Beurteilung der Gewinnsituation einer Unternehmung zumeist herausgerechnet. Schlussendlich wird die Kenngröße "Gewinn pro Aktie" bestimmt, die im Fachjargon nur noch mit dem Kürzel EPS ("earnings per share") bezeichnet wird und den Gewinn je Aktie beschreibt. Diese Kennziffer wird berechnet, indem der Gewinn durch die Anzahl der emittierten Aktien geteilt wird. Anhand der Entwicklung dieser Kennziffer lässt sich erkennen, ob es einer Unternehmung gelingt, seine Gewinne regelmäßig zu steigern oder ob es von einer Krise gebeutelt wird.
Wird die Gewinnsituation der Unternehmen nach Regionen oder Branchen aggregiert, lassen sich Aussagen über die Gewinnentwicklung ganzer Volkswirtschaften oder bestimmter Branchen treffen. Aussagen, die die Grundlage für die richtige Asset Allocation sind.
Das US-Unternehmen I/B/E/S (Institutional Brokers Estimate System) sammelt Gewinnprognosen und errechnet Durchschnittswerte, anhand derer Finanzanalysten die Gewinnentwicklung z.B. in den USA beurteilen (vgl. Schaubild 1, S.4). Im langfristigen Vergleich zu Europa zeigt sich, dass die Gewinne in den USA deutlich stärker gestiegen sind als in der alten Welt.
Quelle: dit / Quelle: www.Fonds-Reporter.de
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