Kommentar
12:08 Uhr, 30.07.2013

Discount-Optionsscheine für den Seitwärtseinsatz

Erwähnte Instrumente

  • Discount Call auf DAX
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • Discount Put auf DAX
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Befindet sich der DAX bereits in dünner Höhenluft oder startet er nach dem Rücksetzer im Juni jetzt erst so richtig durch und erklimmt vielleicht bald fünfstellige Notierungen? Mit etwas defensiver ausgestatteten Discount-Options-Scheinen können spekulative Anleger in beiden Richtungen von einer Seitwärtsentwicklung profitieren.

Discount-Zertifikate gehören bei vielen Anlegern, die auf eine Seitwärtsentwicklung eines bestimmten Basiswertes setzen möchten, längst zur Grundausstattung. Auf der einen Seite die Aktie ohne Dividendenanspruch ausgedrückt durch den Kauf eines einfachen Calls mit Basispreis 0 (Zero-Strike-Call) und andererseits das Glattstellen durch den gleichzeitigen Verkauf auf Höhe des jeweiligen Caps (Short-Call). In der Summe ergibt sich aus dieser Options-Kombination durch die zusätzliche Verkaufsprämie ein gegenüber der Direktanlage verbilligter Einstieg für den Investor. Allerdings kann er natürlich im Gegenzug nur noch bis maximal zum Höchstbetrag partizipieren, was aufgrund seiner begrenzten Kurserwartung auch durchaus gewollt ist.

Vom Discount-Zertifikat zum Discount-Call

Wer das Ganze noch etwas spekulativer spielen möchte, könnte statt die Aktie voll zu finanzieren auch einen Call mit einem deutlich höheren Basispreis erwerben. Im Fachjargon wird dabei von einer sogenannten Spread-Strategie gesprochen, deren Kennzeichen in dem gleichzeitigen Kauf und Verkauf eines Calls oder auch Puts mit gleicher Laufzeit und unterschiedlichem Basispreis besteht. Die entsprechenden Fertig-Produkte am Derivatemarkt nennen sich deshalb auch sinnvollerweise Discount-Call- und Discount-Put-Optionsscheine. Investoren können damit quasi ihre jeweilige Call- oder Put-Spekulation deckeln und damit den Preis gegenüber herkömmlichen Plain-Vanilla-Optionsscheinen signifikant reduzieren. Allerdings kann hier immer nur ein kleiner Kurs-Korridor mit einer Long- oder Short-Position abgedeckt werden.

Mit einem Discount-Put auf das Ende der DAX-Rally setzen

Geht man davon aus, dass der DAX zwischen 8.000 und 8.500 Punkten allmählich an seine Grenzen stoßen könnte und die häufig von Experten ins Spiel gebrachten 9.000 oder sogar 10.000 Punkte tatsächlich nicht mehr so schnell erreicht werden, könnten sich beispielsweise Discount-Put-Optionsscheine mit Basispreis und Cap deutlich oberhalb des aktuellen Niveaus anbieten. Da es sich hier um eine Short-Spekulation handelt, liegt der Cap, der bei dieser Variante verständlicherweise Floor genannt wird unterhalb des Basispreises. Ein besonders reichhaltiges Angebot an Discount-Optionsscheinen findet man bei der BNP Paribas, darunter auch einen bis zum Jahresende laufenden Discount-Put auf den DAX (BP6XTV) mit einer Basis bei 10.000 und einem Floor bei 9.000 Punkten. Bei einem Bezugsverhältnis von 0,01 beträgt die maximale Rückzahlung am Laufzeitende genau zehn Euro. Dazu würde es bereits ausreichen, wenn der Index am 20. Dezember 2013 maximal bei 9.000 Zählern notieren würde. Aufgrund des aktuellen Brief-Kurses von 9,09 Euro wäre hier also noch eine Maximalrendite von knapp zehn Prozent möglich. Sollte der Basiswert die Floor-Marke überschreiten, würde sich die Rückzahlung entsprechend reduzieren und zu einem möglichen Verlust beim Optionsschein führen. Bei einem finalen Schlusskurs ab 10.000 Punkten würde der Totalverlust eintreten.

Das Risiko ist individuell bestimmbar

Erhöht man das Risiko und wählt ebenfalls Kurs-Korridore von 1000 Punkten bis zu den Floor-Marken von 8.800 (BP6XTU), 8.600 (BP6XTT) und 8.500 Punkten (BP6XTS), ergeben sich bis zum Jahresende noch erheblich höhere Seitwärtsrenditen zwischen gut 16 und mehr als 34 Prozent. Allerdings schrumpft der Puffer dabei immer weiter zusammen. Auch diverse Discount-Puts mit Bandbreiten von 500 Punkten sind in großer Vielfalt bei der BNP Paribas verfügbar, so dass jeder Anleger genau das seinem individuellen Chance-Risiko-Profil entsprechende Produkt auswählen kann.

Discount-Puts auf den DAX:

WKN

Basispreis

(Pkt.)

Floor

(Pkt.)

Max.Rendite

absolut/p.a.

Finale Bewertung

Max. Auszahlung

Briefkurs

(Euro)

BP6XTV

10.000

9.000

9,89%/25,81%

20.12.13

10,00 Euro

9,09

BP6XTU

9.800

8.800

16,69%/45,61%

20.12.13

10,00 Euro

8,57

BP6XTT

9.600

8.600

27,23%/79,74%

20.12.13

10,00 Euro

7,87

BP6XTS

9.500

8.500

34,05%/104,11%

20.12.13

10,00 Euro

7,49

BP2VBY

9.500

9.000

15,21/41,16%

20.12.13

5,00 Euro

4,34

BP2VBV

9.200

8.700

33,33%/101,47%

20.12.13

5,00 Euro

3,75

BP2VBT

9.000

8.500

52,44%/179,15%

20.12.13

5,00 Euro

3,28

Discount-Calls profitieren von einem DAX im Höhenrausch

Wer damit rechnet, dass der DAX auf dem aktuellen Niveau das Beste in diesem Jahr noch vor sich hat, kann auch mit etwas defensiveren Discount-Call-Papieren operieren. Ein bis Jahresende laufender Optionsschein mit einer Basis bei 7.000 und einem Cap bei 8.000 Punkten (BP49DW)erbringt beispielsweise derzeit eine Seitwärtsrendite von über 19 Prozent. Wählt man einen kleineren Korridor zwischen 7.500 und 8.000 Zählern (BP1G21) steigt der maximal erzielbare Wert schon auf knapp 25 Prozent. Anleger, die Ende Dezember mindestens einen Indexstand von 8.300 Punkten erwarten, können auch mit dem Cap genau bis an diese Marke herangehen und auf eine Maximalrendite von über 42 Prozent spekulieren. Natürlich sind dem Anleger auch bei den entsprechenden Long-Positionen ausstattungsbedingt kaum Grenzen gesetzt.

Discount-Calls auf den DAX:

WKN

Basispreis

(Pkt.)

Cap

(Pkt.)

Max.Rendite

absolut/p.a.

Finale Bewertung

Max. Auszahlung

Briefkurs

(Euro)

BP49DW

7.000

8.000

19,47%/24,23%

20.12.13

10,00 Euro

8,36

BP1G21

7.500

8.000

24,69%/71,13%

20.12.13

5,00 Euro

4,01

BP49DQ

7.800

8.300

42,07%/135,05%

20.12.13

5,00 Euro

3,52

Der BörseGo Tipp:

Discount-Optionsscheine stellen eine Art spekulatives Pendant zu Discount-Zertifikaten dar, decken dabei aber nur immer eine kleine Kursbandbreite ab und führen deshalb viel schneller zum Totalverlust. Etwas defensiver eingesetzt, lassen sich damit je nach Kurserwartung sowohl auf der Long- als auch auf der Short-Seite interessante von vornherein bestimmbare Seitwärtsrenditen erzielen, wobei aufgrund des Stichtagsprinzips unerwünschte Kursentwicklungen während der Laufzeit keine Rolle spielen. Wegen des deutlich höheren Risikos, sollte der Einsatz aber auf eine kleine Depotbeimischung beschränkt bleiben.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten