Dijsselbloem: Zypern-Hilfen erst im März

Brüssel (BoerseGo.de) - Die Finanzminister der Eurozone werden sich wohl erst im März auf ein Hilfspaket für Zypern verständigen. Dies sagte der neue Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem vor einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montag. "Wir wollen heute Fortschritte machen", betonte Dijsselbloem aber. Zypern hatte bereits im Sommer 2012 einen Antrag auf Finanzhilfen gestellt. Es ist allerdings umstritten, ob Zypern "systemrelevant" ist und deshalb Anspruch auf Finanzhilfen aus dem ESM hat. Insbesondere aus Deutschland kam bisher Widerstand gegen ein Hilfspaket.

Die Eurozone strebt nach den Worten Dijsselbloems aber ein "volles" Hilfspaket für Zypern an. "Wir brauchen ein komplettes Paket, wir wollen im März eine Entscheidung treffen und wir prüfen alle möglichen Instrumente, die in Betracht kommen", sagte Dijsselbloem laut Dow Jones Newswires.

Laut Bericht der "Financial Times" vom Wochenende denkt die EU auch über eine Beteiligung der privaten Gläubiger an einem Hilfspaket für Zypern nach. Ein EU-internes Papier enthalte drei Optionen zur Rettung Zyperns. Eine "radikale" Variante sehe vor, Gläubiger bestimmter
Bankeinlagen und Inhaber zypriotischer Staatsanleihen im Rahmen eines sogenannten "Bail-Ins" zu belasten. Bei einer "moderaten" Variante könnten die Inhaber nachrangiger Anleihen zu Verlusten gezwungen werden. Eine dritte Option sei die direkte Banken-Rekapitalisierung durch den Euro-Rettungsschirm ESM. Die Verfasser des EU-internen Papiers lehnen laut "Financial Times" die "radikale" Variante ab. Direkte Banken-Rekapitalisierungen durch den ESM sind vor der Einführung der gemeinsamen europäischen Bankenaufsicht nicht möglich.

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