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10:49 Uhr, 17.12.2008

DIHK: Schutzschirm für Arbeitsplätze ist "Illusion"

München (BoerseGo.de) - Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft haben vor zu hohen Erwartungen an Arbeitsplatzzusagen der Unternehmen gewarnt. "Ein genereller Schutzschirm für Arbeitsplätze ist gut gemeint, aber leider eine Illusion", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, der "Süddeutschen Zeitung" (SZ).

Keiner solle nun von anderen etwas fordern, was er selbst auch nicht leisten könne. Es helfe nicht, Arbeitsplätze zu erhalten, wenn dadurch das ganze Unternehmen gefährdet wird. "Wir sollten jetzt verantwortungsvoll mit den jeweiligen Möglichkeiten umgehen - das Kurzarbeitergeld ist hier ein Ansatzpunkt", sagte Wansleben weiter. Wer Arbeitsplätze garantieren könne, solle dies laut und deutlich sagen, um als Vorbild zu wirken.

"Wenn Unternehmen Jobgarantien für ihre Beschäftigten abgeben, ist das ein überaus positives Signal. Das schafft Vertrauen. Je mehr Firmen diesen Beispielen folgen, desto besser", sagte Werner Schnappauf, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zur SZ. Für alle Unternehmen sei dieser Weg jedoch nicht gangbar. "Einzelne Unternehmen werden aufgrund drastisch verschlechterter Auftragslage gezwungen sein, Beschäftigung abzubauen." Da helfe auch "moralisch-politischer Druck" nicht weiter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will im Januar mit den 30 Konzernen, die Mitglied im Deutschen Aktienindex (DAX) sind, über einen weitgehenden Kündigungsverzicht im Rezessionsjahr verhandeln.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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