Analyse
10:50 Uhr, 05.06.2020

Dieser Zykliker bastelt an einem Boden

Der Unterschied zu den zuvor vorgestellten Titeln Koenig & Bauer und K+S liegt darin, dass dieser Wert bereits im Jahr vor Corona auf einem guten Weg war. Der laufende Turnaround wurde jäh unterbrochen. Mit etwas Geduld könnte aber auch hier etwas zu holen sein.

Erwähnte Instrumente

  • KSB SE & Co. KGaA
    ISIN: DE0006292030Kopiert
    Kursstand: 222,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • KSB SE & Co. KGaA - WKN: 629203 - ISIN: DE0006292030 - Kurs: 222,000 € (XETRA)

Auf diesen Titel wies ich im Jahr 2019 mehrfach hin, die Erwartungen wurden aber nur zum Teil erfüllt. Dann folgte Corona und die guten Fortschritte in Richtung nachhaltiger Turnaround waren erst einmal dahin. Abschreiben sollte man den Wert aber in keinem Fall. Denn anders als bei vielen Problemkindern im zyklischen Bereich traue ich dem Management dieses Unternehmens durchaus zu, das Ruder wieder nachhaltig herumzureißen. Investoren brauchen Geduld, Trader können sich den Titel mit Blick auf eine mögliche Bodenbildung auf die Watchlist nehmen.

Über die Aktie von KSB berichtete ich im Jahr 2019 bereits ausführlich, es handelte sich um eine klassische Turnaround-Spekulation. Die fundamentalen Beiträge finden Sie anbei:

Antizyklischer geht es kaum

KSB - So langsam scheint es loszugehen

KSB - Den Plan wunderbar abgespult

KSB - Und ich schreib' trotzdem drüber!

Wann platzt bei diesem Smallcap endlich der Knoten?

Corona machte auch hier die guten Ansätze fundamental wie charttechnisch zunichte. Der Unterschied zu einigen anderen Zyklikern liegt aber bei KSB in meinen Augen darin, dass das Management nach schwachen Jahren 2019 durchaus wieder geliefert hatte. Daher traue ich in diesem Fall den Verantwortlichen nach einem inzwischen sicheren schwachen Jahr 2020 es durchaus zu, KSB 2021 wieder in die Spur zu bringen.

Analysten gehen derzeit davon aus, dass KSB sich 2021 wieder den Ergebnissen von 2019 annähern wird. Um das Vorkrisenniveau zu erreichen, dürfte es aber wohl bis 2022 dauern.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,38 2,08 2,28
Ergebnis je Aktie in EUR 24,60 6,54 21,70
KGV 10 39 12
Dividende je Aktie in EUR 8,76 3,26 7,76
Dividendenrendite 3,45 % 1,28 % 3,06 %
*e = erwartet

Interessant ist zunächst der Blick auf den Langfristchart. Durch den Corona-Sell-off wurden die Tiefs der Baisse der Jahre 2007 bis 2009 um 180 EUR nahezu erreicht. Dieses Niveau ist folglich ein wichtiger Support, auf den Investoren schauen sollten. 2019 wurde die Marke von 347 EUR als Widerstand noch einmal untermauert. Neu hinzugekommen ist nun durch den Rutsch in diesem Jahr der ehemalige Support bei 252 EUR als Hürde. Somit gilt in diesem Zeitfenster: Die Chance auf eine große Bodenbildung und Trendwende ist da, solange 180 EUR verteidigt werden. Erst über 347 EUR darf man aber im größeren Bild mit Potenzial in Richtung 527 EUR rechnen.

Dieser-Zykliker-bastelt-an-einem-Boden-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-1I

Interessant ist derzeit auch der Blick auf den Tageschart. Die Aktie hat den Support im unteren 180-EUR-Kursbereich verteidigt und erreicht in dieser Woche bei 225,00 EUR einen Widerstand. Diesen gilt es nun zu überwinden, um die kurz- bis mittelfristige Bodenbildung abzuschließen. Das Kurspotenzial lässt sich in diesem Fall auf 252 bis 256 EUR beziffern. Dort verläuft derzeit auch der EMA200.

Absicherungen für diese prozyklische Idee liegen in jedem Fall unter dem Jahrestief bei 182,00 EUR. Alternativ könnte man das Ausgangsniveau der letzten Aufwärtssequenz bei 199 EUR als Stoppniveau verwenden.

KSB-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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