Analyse
14:13 Uhr, 31.10.2018

Dieser Index steuert auf einen massiven Kurssturz zu

Wie so viele Aktienindizes rund um den Globus konnte auch dieser Shortkandidat noch zu Jahresbeginn ein neues Allzeithoch ausbilden. Doch seit ein paar Wochen hat sich das Blatt gewendet. Jetzt drohen ein Einbruch im zweistelligen Prozentbereich und die mittelfristige Trendwende.

Erwähnte Instrumente

  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 24.067,02 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 24.067,02 Pkt (XETRA)

Nach einer geradlinigen Rally, die seit dem Frühjahr 2009 über 500 % Performance eingefahren und mit einem neuen Rekordhoch im Januar ihren Höhepunkt erreicht hatte, ging der Index zunächst in eine kurze, scharfe Korrektur über, die sich in den folgenden Monaten zu einer veritablen mittelfristigen Topbildungsformation ausweitete. Die seit Jahresbeginn weiter zunehmenden bärischen Vorzeichen kulminierten schließlich ab Ende August in einer steilen Verkaufswelle, die sich nach der aktuell laufenden Erholung dramatisch fortsetzen dürfte.

Das Allzeithoch bei 27.525 Punkten markierte beim MDAX einen Wendepunkt. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der Index die Fibonacci- Zielprojektion bei 27.493 Punkten erreicht, die sich aus der 61,8 %-Extension des starken Anstiegs von Dezember 2016 (20.468 Punkte) bis Ende Mai 2017 (25.765 Punkte) ableiten ließ. Der erste im Januar einsetztende Abwärtsimpuls korrigierte damals zwar schon über 61,8 % der letzten Rallyphase von 24.220 bis 25.025 Punkten. Doch konnte die Käuferseite den drohenden Abverkauf damals noch mit einem Doppelboden und einer verschachtelten Erholung abwenden. Ein Ausbruch über das Allzeithoch gelang jedoch nicht mehr. Übergeordnet bildete sich von Januar bis Ende August eine große bärische Dreiecksformation aus, die Anfang Oktober nach unten verlassen wurde. Der drastische Abverkauf drückte den Index unter viele wichtige Unterstützungen:

Zum einen wurde das Januartief bei 24.800 Punkten, aber auch der Ausgangspunkt der letzten Rallyphase 2017 bei 24.220 Punkten unterschritten. Zudem führte der Kursrutsch unter das 38,2 %-Retracement der Bewegung von 28.119 Punkten (November 2016) bis zum Rekordhoch bei 24.696 Punkten und das 38,2 %-Retracement der Bewegung von 17.434 Punkten (Februar 2016) bis zum Allzeithoch bie 23.670 Punkten. Mit dem Tief der vergangenen Woche bei 23.059 Punkten sackte der MDAX sogar kurzzeitig unter die langfristige Aufwärtstrendlinie ab.

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MDAX Fibonacci-Analyse (Wochenchart)

Aktuell kann sich der Wert zwar wieder von diesem Tief lösen, könnte jedoch schon im Bereich der 24.220 Punkte-Marke den Rückwärtsgang einlegen. Es mehren sich bereits die Anzeichen, dass die korrektive Erholung schon am 15. Oktober bei 23.612 Punkte einsetzte und im Sinne eines "Running Flat" jetzt in die zweite kurzfristige Aufwärtsbewegung und damit ihrem Ende entgegengeht. Daher könnte der nächste mehrere hundert Punkte reichende Verkaufsimpuls in Kürze einsetzen. Dieses Risiko sollte man im Hinterkopf behalten.

Ungeachtet dieses Szenarios für eine verkürzte Erholung bleibt der Index unterhalb von 24.696 bis 24.811 Punkten in einem intakten und hochgradig dynamischen Abwärtstrend. Und selbst im theoretischen Fall einer Rückeroberung der 24,811 Punkte-Marke könnten die Bären schon vor den Hürden bei 25.463 und 25.721 Punkten erneut zuschlagen.

Zwar könnte sich die laufenden Erholung insbesondere zeitlich noch in die Länge ziehen, doch bereits ein Rückfall unter das 61,8 %-Retracement dieser kleinen Aufwärtsbewegung (aktuell bei 23.483 Punkten) könnten ihre Tage gezählt sein.

Spätestens der erneute Bruch der langfristigen Aufwärtstrendlinie und das Unterschreiten des bisherigen Jahrestiefs bei 23.059 Punkten dürften dann für den Startschuß zu einem weiteren Abverkauf sorgen.

Kurzfristig könnte zwar das 61,8 %-Retracement des Anstiegs von 20.119 bis 27.525 Punkten bie 22.948 Punkten den Abwärtsdruck etwas auffangen. Auf Sicht der kommenden Tage und Wochen dürfte aber auch diese Marke dem Ansturm der Bären zum Opfer fallen und der MDAX bis an das Fibo-Retracementcluster von 21.647 bis 22.001 Punkte durchgereicht werden. Dabei sollte allerdings eine vorübergehende Übertreibung an das erste Extensionslevel der laufenden Abwärtsbewegung bei 21.416 Punkten eingeplant werden, ehe eine deutlichere Erholung starten könnte.

Sollte dieser große Unterstützungsbereich mit dem Bruch des 61,8 %-Retracements bei 21.289 Punkten (Anstieg von 17.434 Punkten im Februar 2016 bis zum Rekordhoch) ebenfalls unterschritten werden, könnte sich der Kurseinbruch beim MDAX bis 20.401 Punkte (161,8 %-Extension des Einbruchs seit Ende August) und darunter bis an das Tief vom November 2017 bei 20.119 Punkten ausdehnen. Langfristig würde in diesem Fall sogar ein Kursrückgang bis 18.584 - 18.758 Punkte möglich.

MDAX Fibonacci-Analyse (Wochenchart)
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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

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