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Kommentar
13:00 Uhr, 12.09.2025

Diese Gefahren bedrohen Bitcoin 2025

Der Bitcoin-Kurs steigt über 112.000 US-Dollar und Krypto-Anleger hoffen auf die nächste Kursrallye. Was die BTC-Adoption jetzt noch aufhalten könnte.

Erwähnte Instrumente

Nach dem Siegeszug der Bitcoin ETFs, einer grundlegenden Kehrtwende in der Regulierung sowie der Ankündigung einer nationalen BTC-Reserve in den USA wirkt die Bitcoin-Adoption unaufhaltsam. Ob Privatanleger, Pensionsfonds oder Finanzdienstleister – alle wollen ein Stück vom Bitcoin-Kuchen. Getrieben von Hoffnungen auf eine Zinssenkung durch die Federal Reserve klettert der BTC-Kurs nun erneut über die Marke von 112.000 US-Dollar. Steht die Krypto-Leitwährung damit vor einer weiteren Rallye mit neuen Rekordhöhen? Welche Risiken selbst eingefleischte Hodler jetzt trotz allem im Blick behalten sollten, verraten vier Krypto-Experten im Gespräch mit BTC-ECHO.

“Für Bitcoin gibt es eine Gefahr auf menschlicher Ebene”

Leon Wankum ist Immobilienexperte und Bitcoiner. In dem digitalen Gold sieht er einen überlegenen Wertspeicher. Für die kommenden Jahre warnt er vor Auseinandersetzungen innerhalb der Community:

“Zwietracht und Streit zwischen Bitcoinern sind eine große Gefahr. Auch der Versuch, immer wieder Kontrolle auszuüben auf Bitcoin, aber das Netzwerk wird dadurch langfristig nur resistenter. Ich glaube, diese Tendenz liegt dem Mensch auch so inne. Deswegen gibt es das Fiatsystem ja, weil Menschen kontrollieren wollen und auch bei Bitcoin wirkt es manchmal so, als ob bestimmte Individuen eine gewisse Kontrolle ausüben wollen. Weil das aber nicht sinnvoll ist, wird Bitcoin seinen Weg gehen und die Menschen dort erreichen, wo sie erreicht werden sollen. Es handelt sich also um eine Bedrohung, die nicht etwa im Bitcoin-Netzwerk, sondern auf der menschlichen Ebene verankert ist.”

“Trotz guter Absichten könnten Regulatoren der Bitcoin Adoption schaden”

Igor Neumann ist Mitgründer von Firefish, einer BTC-gestützten Kreditplattform aus Prag. Aus eigener Erfahrung heraus kritisiert er die negativen Auswirkungen einer engmaschigen Regulierung auf das junge Bitcoin-Ökosystem:

“Wir sind ein auf Bitcoin spezialisiertes Unternehmen, und unserer Meinung nach ist es großartig, dass die Regierungen versuchen, Kleinanleger vor Rug Pulls und all diesen bösartigen Geschäftspraktiken auf dem Markt zu schützen. Gleichzeitig ist der bürokratische Aufwand für Unternehmen, die mit Kryptowährungen und insbesondere mit Bitcoin zu tun haben, aber sehr hoch. Wir müssen also eine Menge unserer internen Ressourcen einsetzen und sie von der Führung des Geschäfts und der Entwicklung des Produkts auf die regulatorischen Aufgaben umlenken.”

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“Meine Sorge ist daher, dass diese laufende Entwicklung trotz der eigentlich guten Absichten der Regulierungsbehörden die Bemühungen und Ergebnisse all der kreativen Menschen im Bitcoin-Ökosystem strangulieren könnte. Vor allem kleinere Firmen und Start-ups könnten unter den negativen Auswirkungen leiden, was auch die Bitcoin Adoption im Allgemeinen und die Verbreitung neuer Ideen ausbremst.”

“Bitcoin ist kein Determinismus”

Rahim Taghizadegan leitet als Wirtschaftsphilosoph die private Bildungseinrichtung Scholarium und beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt mit Bitcoin. Von den utopischen Träumereien einiger BTC-Enthusiasten hält er wenig:

“Sich von der Realität zu sehr zu lösen und sich blenden zu lassen – das ist eine Gefahr, wenn du glaubst, dass du als Bitcoiner eigentlich nichts mehr tun musst. Die Annahme, dass Bitcoin alle Probleme löst und letztlich unvermeidbar ist, könnte zum utopischen Denken führen. Die Gefahr dabei ist immer, dass es weniger realistisch wird. Das heißt, es können Dinge schief gehen, die du nicht auf dem Schirm hast und du triffst falsche Entscheidungen. Die Reaktion darauf ist dann die Enttäuschung, sodass also aufgedeckt wird, das du dich selbst getäuscht hast. Und dieser Prozess kann sehr schmerzhaft sein und zu einer Phase führen, in der viel Vertrauen kaputt geht.”

“Quantencomputer sind für BTC nicht so besorgniserregend, wie viele glauben”

Adam Back ist CEO von Blockstream und gilt als Miterfinder des Proof-of-Work-Konsensmechanismus, weshalb ihn Satoshi im Whitepaper zitierte. Er zeigt sich optimistisch für die kommenden Jahrzehnte:

“Die regulatorischen Risiken sind zurückgegangen, und die technologischen Risiken auch, weil sich die Tests verbessert haben, die Fehler behoben werden und die Benutzerfreundlichkeit sich verbessert hat. Aber natürlich gibt es auch Dinge, von denen die Leute hören, sodass sie sich Sorgen machen, die jedoch meiner Meinung nach gar nicht so besorgniserregend sind, wie zum Beispiel die Auswirkungen von Quantencomputern auf die Sicherheit von Signaturen. Das ist ein Bereich der physikalischen Forschung für eine spezielle Art von Computerarchitektur, aber wir sind wahrscheinlich ein bis drei Jahrzehnte von dem entfernt, was man als kryptografisch relevant bezeichnet.”

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“In den Vereinigten Staaten gibt es eine Normungsorganisation, das National Institute of Standards Technology, das die internationale Normen für die Kryptografie festlegt. Erst im November letzten Jahres haben sie einen Standard für SLH-DSA festgelegt. Es handelt sich um ein sicheres Post-Quantum-Signaturverfahren. Mit diesem Standard oder anderen ähnlichen Standards kann Bitcoin nun einen optionalen Weg zum Ausgeben hinzufügen, bei dem man auf normale Weise BTC ausgeben kann, aber zugleich einen alternativen Weg hat, um in ferner Zukunft BTC auszugeben. Wenn Quantencomputing irgendwann Realität wird, muss man also nicht alle Coins verschieben, sondern kann das alte System einfach verwerfen.”

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