Diese deutschen Aktien sind spottbillig!
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Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist (neben der Dividendenrendite) wahrscheinlich die bekannteste fundamentale Kennzahl. Das KGV wird berechnet, indem man den Kurs einer Aktie durch den Gewinn je Aktie für ein bestimmtes Jahr dividiert. Ein KGV von 10 bedeutet, dass die Aktie zehnmal so viel kostet, wie das Unternehmen in einem Jahr pro Aktie verdient.
Das KGV hat zwar einige Tücken, die seine Aussagekraft schmälern können, dennoch eignet sich die Kennzahl gut, um ganz grob abzuschätzen, wie "billig" oder "teuer" eine Aktie fundamental betrachtet ist.
Der Kursrutsch in den vergangenen Monaten hat dazu geführt, dass inzwischen zahlreiche börsennotierte Unternehmen in Deutschland fundamental so billig sind, wie es jahrelang kaum vorstellbar war.
Dies zeigt eine Auswertung der Aktien, die in den Auswahlindizes DAX, MDAX und SDAX enthalten sind, mit dem Screener auf dem stock3 Terminal. Von den insgesamt 160 Aktien in diesen Indizes weisen aktuell 48 Aktien ein KGV zwischen 0 und 10 auf, und zwar sowohl auf Basis der Gewinnschätzungen für 2022 als auch auf Basis der Gewinnschätzungen für 2023.
Insgesamt 20 Aktien haben aktuell sogar ein KGV von sieben oder geringer. Diese Unternehmen werden also aktuell maximal mit dem Siebenfachen des erwarteten Unternehmensgewinns sowohl in 2022 als auch 2023 gehandelt.
Ein niedriges KGV bedeutet nicht, dass eine Aktie auch ein gutes Investment sein muss. Ein niedriges KGV bedeutet allerdings, dass die Aktie aktuell im Verhältnis zu den vom Unternehmen erzielten Gewinnen (bzw. den erwarteten Gewinnen) sehr günstig ist. Je nach Einzelfall kann das bedeuten, dass der Markt dem jeweiligen Unternehmen aktuell zu Recht nur sehr schlechte Zukunftsaussichten zubilligt oder aber, dass eine fundamentale Fehlbewertung vorliegt und die Aktie "unter Wert" gehandelt wird. (Zu den Tücken des KGVs gehört zum Beispiel, dass seine Höhe auch immer von den Wachstumsaussichten des Unternehmens, der Verschuldung und den Zukunftsaussichten abhängt und eine niedrige oder teure Bewertung deshalb durchaus auch gerechtfertigt sein kann). Ein weiteres Problem bei KGVs auf Basis von Analystenschätzungen kann darin bestehen, dass die Kurse in der Regel neue Entwicklungen schneller einpreisen als die Analysten dies bei ihren Gewinnschätzungen tun.
Der folgende Screenshot aus dem Screener auf dem stock3 Terminal zeigt alle Werte aus DAX, MDAX und SDAX, bei denen das KGV auf Basis der Analystenschätzungen sowohl für 2022 als auch für 2023 bei maximal sieben liegt:
Unternehmen wie Salzgitter, K+S und ThyssenKrupp profitieren derzeit angesichts hoher Verkaufspreise von einer Sonderkonjunktur. Hier rechnet der Markt damit, dass sich das Gewinnniveau mittel- bis langfristig wieder auf einem niedrigeren Level einpendeln wird. Nur so lassen sich die fast schon absurd niedrigen KGVs mit Werten von teilweise unter 2 erklären.
Auch die Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz sind mit KGVs von 5 bzw. darunter äußerst günstig bewertet. Hier rechnet der Markt mit großen Verwerfungen angesichts des Umstiegs auf die Elektromobilität und neuen Konkurrenten wie Tesla, den den deutschen Autobauern ihr Geschäft streitig machen können. Ähnliches gilt für den Lkw- und Bushersteller Traton oder den Zulieferer SAF-Holland.
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Vielleicht preist der Markt auch eine Gasmangellage ein. Wer nichts produziert, kann auch nichts liefern. Wenn alles so bleibt wie es ist, wird es Ende Januar kalt und dunkel.