Analyse
16:40 Uhr, 13.03.2023

Diese Aktien würden von einem U-Turn der Fed profitieren

Die Zinserwartungen des Marktes waren zuletzt fast durchweg von den Aussagen der Fed-Verantwortlichen abgekoppelt. Wie sich die Erwartungen zuletzt aber entwickelt haben, ist mehr als extrem. Zinssenkungen könnten bald ein Thema werden.

Erwähnte Instrumente

  • SBA Communications Corp. - WKN: A2DKP8 - ISIN: US78410G1040 - Kurs: 248,750 $ (Nasdaq)
  • American Tower Corp. - WKN: A1JRLA - ISIN: US03027X1000 - Kurs: 197,310 $ (NYSE)
  • Crown Castle Inc - WKN: A12GN3 - ISIN: US22822V1017 - Kurs: 131,330 $ (NYSE)
  • US 10Y Bond Yield - Kurs: 3,467 % (Bonds)

Lag die Wahrscheinlichkeit für einen 50-Punkte-Schritt im März beim US-Leitzins vor einer Woche noch bei über 30 %, sind es aktuell 0 %. Von einer Zinssenkung in der kommenden Woche ist der Markt zwar aktuell nicht überzeugt, sieht hier nach 0 % weiter nur eine geringe Wahrscheinlichkeit von 6 %, dass die Fed einen U-Turn hinlegt. Im Juni könnt es aber schon soweit sein.

Folgen noch zwei Zinsschritte à 25 Basispunkte, stünde der Leitzins im Mai bei 5,00 bis 5,25 %. Im Juni wird seit heute bereits eine Zinssenkung auf 4,75 bis 5,00 % erwartet, die Wahrscheinlichtkeit für eine weitere Erhöhung liegt sage und schreibe bei 0 %. Vor einer Woche waren es noch 56 %, die auch im Juni einen weiteren 25-Punkte-Schritt als wahrscheinlich angesehen haben. Ende des Jahres könnte der Leizins wieder bei 4,00 bis 4,25 % liegen. So gravierend haben sich die Markterwartungen innerhalb weniger Tage und nach einigen Bankenpleiten in den USA geändert.

Nun muss die Fed aber auch noch mitspielen. Marktbeobachter erwarten, dass die nächsten Inflationsdaten deutliche Rückgänge mit sich bringen werden. Dies gepaart mit den aktuellen Unruhen im Finanzsektor macht weitere Zinserhöhungen unwahrscheinlicher. Auch sollte man als Anleger bedenken, dass der Markt meist Monate in die Zukunft blickt und etwaige Entwicklungen frühzeitig einpreist.

Ist man folglich optimistisch gestimmt, dass die Zinsen bald ihr Hoch gesehen haben dürften, bieten sich unter anderem Immobilienaktien an. In der Vergangenheit hatte ich in der Niedrigzinsphase wiederholt auch auf Aktien aus dem Infrastruktur/Kommunikations-REIT-Bereich hingewiesen. Eine Auflistung potenzieller Kandidaten finden Sie anbei:

SBA Communications
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    Nasdaq
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American Tower
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    NYSE
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Crown Castle
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Die Aktien springen heute an, sind aber nach aktuellem Stand nur Wachtlistkandidaten, da die Korrekturtrends weiter ausgeprägt sind. Ein starker Handelstag bedeutet noch keine Wende. Die Charts gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen.

Allerdings möchte ich noch einen weiteren Chart hinzufügen, der die negative Korrelation zwischen den Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen und dem Kurs von SBA Communications meiner Ansicht nach gut zeigt.

10-Jahres-Zinssatz vs. SBA Communications
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Die Hochs und Tiefs werden hier nicht auf den Tag gemeinsam getroffen, ein gegensetzlicher Lauf ist aber kaum zu leugnen. Sollten die US-Renditen also ein markantes Hoch gesehen haben, dürften Aktien wie SBA Communications auf Sicht von einigen Monaten profitieren. Denn Dividendenrenditen von 4 % oder weniger sind unattraktiv, wenn ich mir über zehn Jahre per Staatsanleihen 4 % pro Jahr sicher kann. Verschiebt sich das allerdings wieder in Richtung 3 %, werden die Rechnungen neu aufgemacht.

Fazit: Aktien wie SBA Communications sind Gift, wenn Renditen steigen, aber einen Blick wert, wenn sich Entspannung auf der Zinsfront zeigt. Anleger können sich diese Titel aktuell auf die Watchlist nehmen, brauchen aber Geduld. Denn noch hat die Fed keinen U-Turn hingelegt.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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