Kommentar
12:30 Uhr, 01.01.2024

Ein paar Gedanken zum neuen Börsenjahr 2024

Zunächst einmal hoffe ich, dass Du gut ins neue Jahr gestartet bist. Der Börsenhandel beginnt erst wieder am Dienstag. Die Voraussetzungen für 2024 verglichen mit der Ausgangslage vor einem Jahr könnten unterschiedlicher kaum sein.

Erwähnte Instrumente

  • US 10Y Bond Yield - Kurs: 3,869 % (Bonds)
  • iShares Russell 2000 ETF - WKN: 592353 - ISIN: US4642876555 - Kurs: 200,440 $ (NYSE)
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 42.741,00 $ (Bitfinex)

So waren nahezu sämtliche Bankhäuser Ende 2022 bärisch für den Markt gestimmt und erwarteten zumindest ein schwieriges erstes Halbjahr 2023. Wie wir inzwischen wissen, kam es komplett anders. Die Indizes schossen nach oben, erst gegen Mitte des Jahres wurde es zäh, ehe die fast schon klassische Jahresendrally im vierten Quartal ein insgesamt sehr gutes Börsenjahr beschloss. Die Erwartungen in Richtung einer Rezession wurden dagegen immer weiter nach hinten verschoben.

Inzwischen gehen die Bankhäuser von einem „Soft Landing“ in den USA aus. Die Marktstimmung ist bullisch, In der letzten Handelswoche 2023 gab der Sentimentindikator der American Association of Individual Investors, kurz AAII, eine Bullenrate von über 46 % gegenüber einer Bärenrate von gut 25 % an. Die Woche davor markierte das bullische Sentiment sogar ein neues Jahreshoch.

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Der Fear & Greed Index von CNN befindet sich im Status extremer Gier. Vor einem Jahr war er mit 37 noch im „Angstbereich“.

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Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist in den vergangenen Wochen regelrecht kollabiert. Nachdem im Oktober 2023 noch Niveaus von knapp 5 % erreicht worden waren, brach die Rendite im Dezember auf 3,8 % ein und näherte sich damit den Sommertiefs 2023.

10-Jahres-Zinssatz USA
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    Bonds

Gemessen an den Zinsfutures an der CME erwartet der Markt für 2024 inzwischen sage und schreibe sechs bis sieben Zinssenkungen in den USA. Es geht also schon lange nicht mehr um eine Änderung der Zinspolitik an sich, sondern "nur mehr" um das Ausmaß der Zinssenkungen 2024. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Markt diesbezüglich völlig daneben liegt.

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Auch befeuert durch diese extremen Zinserwartungen rechnen Marktteilnehmer damit, dass die kleineren Werte ihren Performance-Rückstand gegenüber den großen Tech-Playern in den USA 2024 aufholen werden. Der Russell 2000 sprang nach einer Nullnummer bis in den Herbst hinein in den letzten Wochen bereits deutlich an.

iShares Russell 2000 ETF
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    L&S
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Beim Bitcoin ist die Stimmung gegenüber Anfang 2023 auch von "zu Tode betrübt" in Richtung "ETF- und Halving-Euphorie" gedreht. Dass die 100.000 USD kommen werden, ist für viele bereits ausgemachte Sache, es scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Bitcoin-Monatschart
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Die Auswertung von saisonalen Mustern zählt ebenfalls zur technischen Analyse. Wir befinden uns 2024 in einem Wahljahr in den USA. Diese bescheren uns im Schnitt zwar ebenfalls Kursgewinne. Die erste Jahreshälfte in Wahljahren ist aber oftmals sehr zäh, was die Entwicklung des S&P 500 anbelangt. Das zeigt die langfristige Auswertung unseres Partners Seasonax.

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Fazit: Schaut man sich diverse Indikatoren an, fällt der massive Stimmungswandel gegenüber der Ausgangslage vor gut einem Jahr auf. Wie so oft, haben deutlich gestiegene Kurse die Erwartungen der Marktteilnehmer gedreht. Mein Kollege André Tiedje spricht in diesem Fall gerne von der "meinungsverändernden Welle". Wie weit diese uns noch tragen kann und wann die Stimmung kippen könnte, haben meine Kollegen in diversen Chartbesprechungen untersucht. Eine Auflistung findet ihr weiter unten. Klar ist in jedem Fall: Sentimenttechnisch schrillen aktuell eher die Alarmglocken, als dass bullische Überraschungen möglich sind. Sei also bei aller Zuversicht auch vorsichtig!

Die Redaktion von stock3 wünscht allen Lesern einen guten Start ins neue Jahr 2024!

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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