Die Zeit wird alles richten - Hoffentlich
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Die „Chaostage“ an den Finanzmärkten gehen unvermindert weiter auch heute wieder mit einem Minus im DAX von an die sechs Prozent. Die Anleger scheinen dem „Braten“ einfach nicht mehr zu trauen, der ihnen da von Regierungen, Notenbanken und Finanzinstituten aufgetischt wird und geben panikartig ihre Anteile zurück. Das ist auch kaum verwunderlich, mussten die „Rettungspakete“ diesseits und jenseits des Atlantiks doch neuerlich nachgebessert werden, wie erst gestern Abend im Ringen um die Hypo Real Estate, deren Schieflage sich urplötzlich als weitaus dramatischer darstellte als noch wenige Tage zuvor. Mittlerweile erinnert das ganze mehr an einen schlechten Film als an ein probates Mittel, die Märkte in irgendeiner Form in ruhigere Bahnen lenken zu können.
Wer mag in einem solchen Umfeld überhaupt noch an eine Kapitalanlage denken, noch dazu als Long-Investor. Und dennoch hat der Euro STOXX 50 allein im laufenden Jahr bereits über 33 Prozent verloren. Anleger, die in den nächsten Wochen und Monaten zumindest mit einer Stabilisierung rechnen, könnten sich vor diesem Hintergrund an die eine oder andere intelligente Struktur erinnern, wie sie z.B. die Express-Bonus-Extra-Zertifikate der HypoVereinsbank bieten.
Das Kennzeichen dieser Spezies besteht darin, dass erst nach dem ersten Express-Stichtag, an dem das jeweilige Papier nicht vorzeitig zurückgezahlt wird, der maßgebliche Bonus-Zeitraum beginnt. Notiert der Basiswert ab diesem Zeitpunkt bis zum zweiten Bewertungstag über der Barriere, die allerdings auf dem Ausgangsniveau basiert, so wird das Zertifikat incl. des Bonus zurückgezahlt. Kommt es dabei zu einer Schwellenverletzung, partizipiert der Anleger auch bei dieser Variante nur noch 1:1 am Underlying. Gegenüber herkömmlichen Express-Bonus-Produkten ist die Barriere beim „Bonus-Extra“ also nur zwischen dem ersten und zweiten Stichtag „scharf“. Dies bedeutet wiederum, dass es bei starken Turbulenzen im ersten Jahr wie wir sie momentan haben, die Express-Struktur möglicherweise nicht aufgeht, die anschließende Bonus-Struktur aber durchaus Chancen besitzt, zumal hier noch ein entsprechender Puffer besteht.
Da sich die von der HypoVereinsbank aufgelegten Produkte auf den Euro STOXX 50 schon seit vielen Monaten auf dem Markt befinden, wurden natürlich die Tilgungs- bzw. Absicherungsschwellen durch die jüngsten Kursstürze schon stark angegriffen. Die Papiere eignen sich deshalb nur für Anleger, die für die nächsten Monate eine ganze Portion Optimismus mitbringen. So kann man z.B. bei dem Express-Extra-Bonus-Zertifikat, dessen erster Stichtag bereits auf den 28. November dieses Jahres fixiert ist (HV5S76), den Express-Kupon wohl getrost vergessen, müsste der jetzt sogar unter 3.000 Punkte gefallende Index bis dahin ein Niveau von sage und schreibe 4.146,18 Punkten für eine vorzeitige Tilgung zu 109 Euro zurückerobern. Die Barriere liegt mit 2.618,64 Punkten allerdings noch fast elf Prozent unter dem heutigen Niveau und könnte im Falle einer Beruhigung gegen Jahresende und im ersten Halbjahr 2009 durchaus ausreichen, um die Bonusrendite von über 55 Prozent p.a. einzufahren. Wer erst im ersten Quartal 2009 mit einer Stabilisierung rechnet, könnte stattdessen zu einem Produkt mit einem Anfangs-Stichtag im Februar (HV5VVT) greifen. Da dieses Papier auf einem deutlich tieferen Niveau emittiert wurde, befindet sich die Tilgungsschwelle mit 3.399,35 Punkten noch eher in Reichweite, wenn sich die Kurse in den nächsten vier Monaten wieder etwas erholen sollten. Kommt es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung bietet die anschließende Bonusstruktur mit einer Schwelle bei 2.643,94 Punkten jedoch auch keine höhere Sicherheit als beim ersten Produkt. Dafür fällt der Aufschlag beim Kauf hier wesentlich moderater aus und sollte auch noch der Bonus ins Wasser fallen, so könnte der Anleger wegen der maximalen Laufzeit bis 31. August 2010 im Falle einer doch später als erwarteten Erholung immer noch mit 1:1 am Index weiterpartizipieren. Die Bonusrendite beträgt hier aktuell gut 20 Prozent p.a.
Der BörseGo Tipp:
Wer in die Extra-Variante investieren möchte, setzt ganz speziell auf den Zeitfaktor. Beim ersten Zertifikat muss die hohe Rendite allerdings mit einem deutlichen Aufschlag bezahlt werden, was die Spekulation noch etwa spekulativer macht, während bei dem zweiten „Express-Bonus-Extra“ auch die Express-Chance noch realistisch erscheint.
Euro STOXX 50 Express Bonus Extra-Zertifikat | |
Emittent/WKN: | HypoVereinsbank / HV5S76 |
Laufzeit: | 24.08.2009 |
Preis: (06.10.2008) | Geld / Brief: 77,60 € / 78,40 € |
Euro STOXX 50 Express Bonus Extra-Zertifikat | |
Emittent/WKN: | HypoVereinsbank / HV5VVT |
Laufzeit: | 31.08.2010 |
Preis: (06.10.2008) | Geld / Brief: 80,50 € / 81,30 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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