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09:32 Uhr, 13.01.2011

Die Würfel fallen in China

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    Aktueller Kursstand:   (ARIVA Indikation)

Ganz besonders bei den Preisen für Rohstoffe ist entscheidend, wie sich China in Zukunft entwickeln wird. Was Agrarrohstoffe anbelangt, scheinen die Würfel bereits gefallen zu sein.

Nachfrage steigt schneller als Angebot

"Die Nachfrage nach Agrarrohstoffen steigt schneller als das Angebot", sagt Eugen Weinberg, der bekannte Rohstoff-Experte der Commerzbank in Frankfurt. Laut dem jüngsten "Agricultural Outlook" der Vereinten Nationen und der OECD steigt auch die Produktivität der Landwirtschaft, aber sie kann bei weitem nicht mit der weltweiten Nachfrage Schritt halten. In dieser Studie steht, dass die Produktion landwirtschaftlicher Güter in vierzig Jahren voraussichtlich um 70% höheren liegen wird als heute. Das wird den Prognosen zufolge aber nicht ausreichen, um die gesamte Menschheit zu ernähren.

Wichtiger Faktor: Essgewohnheiten verändern sich

Für nachhaltige Preissteigerungen für die wichtigsten Nahrungsmittel ist jedoch nicht nur die wachsende Weltbevölkerung verantwortlich, sondern auch die sich verändernden Essgewohnheiten. Werfen wir kurz einen Blick nach China: Die wachsende Mittelschicht der Volksrepublik konsumiert immer mehr Fleisch, Öle und Fette mit der logischen Konsequenz, dass die höhere Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln eine deutliche Steigerung der Viehzucht und damit einen grösseren Verbrauch an Agrarrohstoffen als Futtermittel zur Folge haben wird, lautet die Analyse Weinbergs. Kommt noch das Problem Chinas hinzu, dass die Ausdehnung von Städten laufend zunimmt und nur 15% der Fläche des Riesenreichs sich für landwirtschaftliche Nutzung eignet. Nicht selten wird auch wertvolles Land beim Ausbau der Städte zubetoniert und weite Flächen werden nicht besonders - nach westlichen Massstäben - effizient bewirtschaftet. Ein ernüchterndes Resultat dieser Entwicklung ist: Noch vor einigen Jahren war China der wichtigste Exporteur von Agrarrohstoffen. Heute zählt das Land zu den weltweit grössten Importeuren beispielsweise von Mais, Soja und Zucker.

Maispreis wird weiter steigen

Auch wenn der Corn March 2011 Future in US-Cent (Bild 1) seit letztem Sommer im Kurs explodiert ist, wird dies wohl noch lange nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Selbstverständlich wird es immer wieder temporäre Rückschläge geben. Die Richtung nach oben scheint jedoch aus fundamentalen Gründen vorgezeichnet zu sein. Im ETC-Handelssegment der Börse Frankfurt (Xetra), www.boerse-frankfurt.de, sind vier Mais-ETCs gelistet. Konkret: Drei Produkte ("long", "leveraged", "short") kommen von ETF Securities, www.etfsecurities.com, und ein "long"-Produkt von Source, www.source.info. Sie finden sie einfach, indem Sie auf der Börsen-Website auf den Button "ETFs, ETNs, ETCs" klicken, im zweiten Schritt auf den Button "ETCs (Rohstoffe)" und im dritten Schritt auf den Button "Agrarsektor". Dann fahren Sie mit der Maus runter bis "Mais". So einfach geht es.

Bild 1 Corn March 2011 Future in US-Cent, 12.01.10 - 12.01.11


Quelle: Bloomberg

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Risikohinweis: Rohstoffe sind volatil. Deshalb kommen diese ETCs nur für Anleger in Frage, die das Risiko verstehen und auch tragen können. Eine laufende Überwachung ist empfehlenswert.

Quelle: www.youquant.com

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