Die Weltwirtschaft wird sich erholen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft wird sich erholen. Dafür sprechen die deutlich verbesserten Konjunkturdaten der Industrieländer. In Europa ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal erstmals nach anderthalb Jahren wieder gestiegen. Die wichtigsten Handelspartner des Euroraums - die USA und Großbritannien - erholen sich ebenfalls. Und in Japan gibt es Anzeichen dafür, dass das Land die Deflation überwindet. Diese Prognose vertritt Eric Chaney, Chefvolkswirt von AXA Investment Managers (AXA IM), in seinem aktuellen Marktausblick.
Auch für die Emerging Marktes geht Chaney davon aus, dass sich der Ausblick für diese Länder verbessern wird, auch wenn die Sommermonate nicht einfach waren. „Viele Regionen hatten mit hohen Währungsabwertungen zu kämpfen. Vor allem Länder mit hohen Leistungsbilanzdefiziten, wie Indien, Indonesien, Brasilien und die Türkei, hat es besonders hart getroffen.“ Für Chaney sprechen jedoch drei Gründe für eine mögliche Erholung: „Erstens: Die chinesische Konjunktur hat sich stabilisiert. Davon werden auch die Emerging-Market-Länder profitieren, die viel nach China exportieren. Zweitens: Der Welthandel dürfte sich bis Ende 2013 beleben, so dass die Exporte in diesem Jahr um insgesamt 2,2 Prozent steigen dürften. Und drittens: Die sehr expansive Geldpolitik der japanischen Notenbank dürfte, wie schon früher, insbesondere den asiatischen Emerging Markets helfen.“ Risiken sieht Chaney aufgrund einer möglichen, wenn auch nach jetzigem Stand nicht sehr wahrscheinlichen US-Intervention in Syrien, die zu höheren Ölpreisen und weiterem Druck auf die Wechselkurse führen könnten.
Chaney hält den Übergang von einem liquiditäts- zu einem konjunkturgetriebenen Markt für das große Thema des Jahres 2013. „Noch ist die Liquiditäts-Hausse nicht vorüber. Reichlich Liquidität hilft allen Assetklassen, während eine konjunkturgetriebene Hausse stärker differenziert. Die Konsequenzen für die Asset-Allokation sind sehr unterschiedlich, möglicherweise sogar entgegengesetzt.“
Chaney geht davon aus, dass die Langfristrenditen in den kommenden Jahren parallel zu den Fortschritten der Konjunktur steigen werden. So geht er zum Beispiel für die amerikanische Zehnjahresrendite in der zweiten Hälfte 2014 von 3,5 Prozent oder höher aus. Dies könnte kurzfristig die Konjunktur belasten. Er schließt deshalb kurzfristige Maßnahmen der US-Notenbank Fed nicht aus. Auch hält er einen langsamen Beginn des Taperings ab Dezember für denkbar, etwa eine Rückführung der Anleihekäufe um etwa 10 bis 15 Milliarden US-Dollar. „Die Fed hat wenig Interesse daran, die Renditen noch weiter steigen zu lassen, da einige wichtige Konjunkturindikatoren - wie die Auftragseingänge bei langlebigen Gütern und die Verkäufe neuer Häuser - bislang bestenfalls auf Gelb stehen“, so Chaney.
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