Die Weltwirtschaft ist auf Erholungskurs
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft wird sich in der zweiten Jahreshälfte erholen, selbst wenn die Konjunkturindikatoren uneinheitlich sind. Der Konsum in den USA entwickelt sich deutlich besser als in den vergangenen zwei Jahren und auch in Europa zeigen sich leichte Verbesserungen. Die steigende Industrieproduktion in Japan spricht ebenso für eine Erholung. Das sind die Kernprognosen im aktuellen Jahresausblick von Franz Wenzel, Investmentstratege bei AXA Investment Managers.
„Wir erwarten schon seit langem, dass die Konsumnachfrage in den USA aufgrund sich verbessernder Fundamentaldaten in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird“, so Wenzel. „Der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan hat den höchsten Stand seit Sommer 2007 erreicht, der Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt setzt sich fort und der Aktienmarkt ist weiter gestiegen.“ Auch die aktuellen Arbeitsmarktzahlen weisen einen leichten Anstieg der Beschäftigung und der Löhne aus. Die Erholung am Arbeitsmarkt sei insofern besonders wichtig, als sie in den kommenden Monaten die Geldpolitik der USA maßgeblich bestimmen werde: „Die Fed hält sich die Option offen, bei ungenügender Konjunkturentwicklung das Quantitative Easing erst später als geplant zurückzufahren oder sogar zu verstärken.“ Nach Wenzels Einschätzung würde eine solche Liquiditätszufuhr zwar längerfristig den Markt stützen, kurzfristig aber die Volatilität erhöhen. „Wenn die Fed hingegen das Quantitative Easing zurückfährt, signalisiert sie damit eine Konjunkturerholung und gibt grünes Licht für eine fundamental getriebene Aktienhausse.“
Im kommenden Jahr werde sich die Konjunktur weiter erholen. Die Fed könnte dann das Quantitative Easing im Laufe des ersten Halbjahres einstellen. In diesem Umfeld dürften sich die amerikanischen Langfristrenditen weiter normalisieren. Wenzel geht davon aus, dass die Fed aber sicher nicht ihren Anleihebestand verkaufen wird. „Das dürfte den Renditeanstieg begrenzen“. Er taxiert die Zehnjahresrendite auf 3 Prozent zum Jahresende 2014. „Dieses Renditeziel dürfte aber eher über- als unterschritten werden.“
Wenzelist nach wie vor überzeugt, dass sich Aktien auf mittlere bis längere Sicht positiv entwickeln werden, auch wenn er den globalen Aktienmarkt allmählich für überteuert hält und auf kurze Sicht Vorsicht geboten ist: „Im weltweiten Durchschnitt werden internationale Aktien zu mehr als dem 16-fachen der Vergangenheitsgewinne gehandelt, und die Gewinnerwartungen werden kaum nach oben revidiert. Die Märkte scheinen sich einfach zu weit von den ökonomischen Fundamentaldaten entfernt zu haben.“ Nach ihrem starken Anstieg seit Jahresbeginn hält er deshalb die internationalen Aktienmärkte für deutlich überkauft. In der Vergangenheit war bei diesen Anzeichen stets Vorsicht geboten.
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