Die Welt ist unglücklich
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Seit Ewigkeiten soll das Bruttoinlandsprodukt Aufschluss über den Wohlstand eines Landes geben. Kritik daran gibt es schon lange. Das BIP berücksichtigt nämlich viele Faktoren nicht. Es sagt nichts über die Verteilung von Wohlstand aus. Das BIP kann zwar hoch sein, aber das Vermögen ist so konzentriert, dass ein Großteil der Bevölkerung in Armut lebt.
Das BIP sagt auch nichts über das Wohlbefinden aus. Wenn man zwar Millionen auf dem Konto hat, aber nur im gepanzerten Fahrzeug das Grundstück verlassen kann und dann durch Müllberge fahren muss, kann man wahrscheinlich nicht gerade von Wohlbefinden reden.
Inzwischen gibt es mehrere alternative Methoden Wohlstand zu messen. Wohlstand und Glück ist nicht nur vom monetären Vermögen abhängig. Es gibt ja auch Menschen oder Kulturen, in denen man arm und glücklich sein kann (oder darf). In vielen westlichen Ländern gilt „arm und glücklich“ oft als Ausrede für mangelnden monetären Erfolg. Dass Geld und Glück nicht unbedingt in einem engen Zusammenhang stehen müssen wird dabei übersehen.
Letztlich hat Geld wenig mit Glück zu tun. Arm heißt nicht unbedingt (un)glücklich. Reichtum muss auch nicht zwangsweise unglücklich machen.
Glück zu messen ist natürlich ziemlich schwierig. Daraus dann auch noch einen vergleichbaren Index für alle Länder zu erstellen ist ganz schön aufwendig. Der Happy Planet Index versucht das. Hier wird Glück und Wohlstand gemessen, indem Effizienz gemessen wird. Es geht darum festzustellen wie viele Ressourcen für ein bestimmtes Maß an Glück verbraucht werden. Die Formel für die Berechnung ist einfach. Es wird die Anzahl glücklicher Jahre mit der Lebenserwartung multipliziert und dieser Wert dann durch den ökologischen Footprint dividiert.
Die ökologische Komponente wird miteinbezogen, um ein Maß für die Effizienz zu haben. Das ist vor allem langfristig wichtig. Sind z.B. Menschen in einem Land reich und glücklich, vergiften aber das Land und hinterlassen nach 20 Jahren nur noch eine Wüste, dann ist das nicht gerade etwas, was das Glück in Zukunft steigern wird.
Das Maß aller Dinge ist der Happy Planet Index (HPI) nicht. Die stark subjektive Komponente von glücklichen Jahren in einer Lebenszeit kann die Ergebnisse stark verzerren. Sieht man von dieser und vielen anderen Problemen des HPI ab, dann ergibt sich ein ernüchterndes Bild für die Welt. Indexwerte über 50 deuten auf eine relativ glückliche Bevölkerung hin, Werte unter 50 deuten weniger Glück an. Von über 150 Ländern würden damit nur etwa 25% als glücklich gelten.
Besonders auffällig ist das schlechte Abschneiden von Industrieländern. Hier ist nicht viel Glück zu holen. Das liegt nun allerdings nicht so sehr daran, dass wirklich alle unglücklich sind. Es liegt viel mehr am Ressourcenverbrauch. Dieser ist pro Kopf in Industrieländern höher als in Entwicklungsländern. Das senkt den Index. Ob das gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. In Deutschland verbrauchen wir zwar mehr Ressourcen pro Kopf als in Brasilien, aber ob uns das wirklich unglücklicher macht?
Meiner Meinung nach ist die ökologische Komponente überbewertet und leitet fehl. In China wird pro Kopf noch immer wenig verbraucht, dafür hängt der Smog trotzdem über den Städten und ist teils so stark, dass die Gesundheit gefährdet wird. Der Index ist mit diesen Einschränkungen nicht gleich „Schrott“, allerdings spiegelt er bestenfalls die halbe Wahrheit wieder. Immerhin regt das schlechte Abschneiden der meisten Länder vielleicht zum Nachdenken an.
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Glück ist ein emotionaler Zustand, den man erlebt, wenn Erwartungen erfüllt oder übertroffen werden.
Eine davon ist, dass man sich in einer intakten natürlichen Umgebung sicher fühlt, und Pläne für die Zukunft geschmiedet und realisiert werden können. Menschen projizieren gerne ihr gegenwärtiges Dasein in die Zukunft. Die Informationen dafür erhalten sie von ihrem sozialen Netz und von den Medien.
Von letzteren werden wir regelmäßig mit düsteren Zukunftsprognosen bombardiert. Es wird dabei aber immer der Faktor Mensch mit seiner geistigen Kraft zu bahnbrechenden neuen Entwicklungen ignoriert, sein Lebensumfeld positiv zu gestalten.
Lang ist's her (1970iger), da hatte der Club of Rome eine riesige und weltweite Diskussion angestoßen über die Zukunft unseres Planeten. Basis war das Weltmodell des MIT-Forschers James Forrester, mit dem man dank Computer die Zukunft der Welt vorausberechnen konnte/wollte. Die seinerzeit berechneten Zuwächse der Weltbevölkerung sind ziemlich genau eingetroffen und sie werden wohl auch die nächsten 30 Jahre stimmen.Auch andere vorhersagen waren nicht schlecht.Und noch etwas Revolutionäres hatte sein Modell: Eine Ausgangsgröße "Quality of Life" genannt. Es gab etliche Nachfolgemodelle, am Bekanntesten wohl Meadows "die Grenzen des Wachstums" oder für Deutschland Pestel: " das Deutschlandmodell". Aber keiner hat sich wieder an die Ausgangsgröße Forresters gewagt, die Lebensqualität.
Dort war nämlich genau das abzulesen, was auch hier immer wieder zu lesen ist: Die Lebensqualität wird drastisch abnehmen, wenn alles so weiter läuft.
Ölkrise, Umweltkatastrophen, Meeres- Flüsse- und Luftverpestungen kamen danach und haben Vielen die Augen geöffnet, aber Entscheidendes ist immer noch nicht passiert. Der Mensch kann eben von Natur aus nicht mit exponentiellem Wachstum umgehen und mit dem komplexen System Erde schon gar nicht. Unsere ererbte und erlernte Erfahrung sagt uns: Bloß nichts ändern, wenn alles gut läuft. Unsere Erfahrung ist rückwärtsgerichtet und unsere Vergesslichkeit verschleiert uns den Blick zurück. Wie soll man da nach vorne planen?
Wie würde der Trader sagen: die Blase muss erst platzen, dann sieht es auch der Dümmste.
Damit müssen wir uns abfinden.
Das "Gegenmodell" zu Bhutan lässt sich derzeit beispielsweise in Griechenland bestaunen. Nach neuesten statistischen Erhebungen sind dort heute, nur wenige Jahre nach einem gigantischen kreditgetriebenen Boom, fast zwei Drittel der Menschen von Armut betroffen. Die Regierung Samaras hängt am seidenen Faden.
Es liegt daher auf der Hand, dass die Eurokrise entgegen allen gegenteiligen Bekundungen systembedingt noch ganz am Anfang steht:
http://www.geolitico.de/2014/10/22/griechenland-ve...
Geld kann man bekannterweise nicht essen, es trägt auch nur bis zu einem gewissen Einkommen zum Glück bei. Unser rein Profit und wachstumorientiertes Gesellschaftsmodell wird scheitern.
Einen interessanten Ansatz zur Bestimmung der Zufriedenheit (= des Glücks) seiner Bürger hat der kleine Himalaya-Staat Bhutan gefunden.
Konsequenter Umweltschutz, ausgewogene Gesundheitspolitik, eine Ökonomie, die auf Nachhaltigkeit statt auf Wachstum setzt, und die aktive Pflege kultureller Traditionen sind die Ziele einer Politik, die sich dem so genannten "Bruttonationalglück" verschrieben hat.
Der Begriff wurde in der Verfassung verankert und wird regelmäßig überprüft. Demnach waren im Jahr 2010 fast 48 Prozent der Bhutanesen " nahezu glücklich", 32 Prozent "weitgehend glücklich" und sogar acht Prozent "tief glücklich". Mit anderen Worten: 88 Prozent der Bevölkerung sind mit ihrem Leben in Bhutan sehr zufrieden.
Nicht ganz ohne Grund hält Bhutan das eigene Modell daher für eine zumindest moralisch überlegene Alternative zur westlichen, profitorientierten Wirtschaftsordnung.
Interessant werden die kommenden Jahre: Je deutlicher die Schwächen des rein wachstums- und profitorientierten Wirtschaftens zu Tage treten, desto attraktiver dürften in den Augen der Menschen Wirtschaftsmodelle werden, die auf Nachhaltigkeit setzen.
http://www.3sat.de/page/?source=/dokumentationen/1...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalgl%C3%B...