US-Notenbank: Die Unsicherheit nimmt zu

Während die Wirtschaft leicht wächst und die Preise mit mäßigem Tempo steigen, hat sich der Ausblick zuletzt etwas eingetrübt und die Unsicherheit hat zugenommen. So lassen sich die Aussagen der US-Notenbank im Beige Book, das am Abend veröffentlicht wurde, zusammenfassen. Im Beige Book sammelt die Fed aktuelle Einschätzungen zum Zustand der US-Konjunktur von Kontakten in den einzelnen Notenbankdistriken.

„Die nationale Wirtschaftstätigkeit expandierte weiterhin von Anfang April bis Mitte Mai; jedoch variierten die Bedingungen je nach Branche und Distrikt. Die meisten Distrikte berichteten von einem leichten oder moderaten Wachstum, während zwei keine Veränderung der Aktivität feststellten“, schreibt die Fed im Beige Book. „Die allgemeine Stimmung wurde angesichts von Berichten über zunehmende Unsicherheit und größere Abwärtsrisiken etwas pessimistischer“, heißt es.

„Die Preise stiegen im Berichtszeitraum in einem moderaten Tempo. Kontakte in den meisten Distrikten stellten fest, dass Verbraucher gegen zusätzliche Preiserhöhungen Widerstand leisteten, was zu kleineren Gewinnmargen führte, da die Inputpreise im Durchschnitt stiegen. Einzelhandelskontakte berichteten, dass Rabatte angeboten wurden, um Kunden anzulocken. (...) Es wird erwartet, dass das Preiswachstum kurzfristig weiterhin in einem moderaten Tempo anhält“, schrieb die Fed zur Inflation.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt beschreibt die Fed als leicht positiv. „Die Beschäftigung stieg insgesamt in geringem Maße. Acht Distrikte berichteten von vernachlässigbaren bis moderaten Beschäftigungszuwächsen, während die übrigen vier Distrikte keine Veränderungen bei der Beschäftigung meldeten. In der Mehrheit der Distrikte wurde eine bessere Verfügbarkeit von Arbeitskräften festgestellt, obwohl in einigen Branchen oder Gebieten weiterhin Engpässe bestanden.“

Fazit: Die US-Wirtschaft wächst laut Beige Book weiter langsam und die Inflation wird als „moderat“ bezeichnet. Insgesamt ist der Informationsgehalt des Beige Book recht begrenzt. Einen deutlich stärkeren Einfluss auf die Stimmung hatten die Aussagen von Minneapolis-Fed-Chef Neel Kashkari, der am Dienstag in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC sagte, dass „viele weitere Monate an positiven Inflationsdaten“ notwendig seien, bevor er die notwendige Zuversicht habe, dass die Zinsen gesenkt werden sollten. Zudem wollte Kashkari die Möglichkeit von weiteren Zinserhöhungen nicht völlig ausschließen. Mit besonderer Spannung werden jetzt die PCE-Inflationsdaten am Freitag erwartet.

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