Die "teuersten" deutschen Aktien!
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Erwähnte Instrumente
- Telefónica Dtl. Hldg. AGKursstand: 3,533 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
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- Telefónica Dtl. Hldg. AG - WKN: A1J5RX - ISIN: DE000A1J5RX9 - Kurs: 3,533 € (XETRA)
- Biotest AG - WKN: 522723 - ISIN: DE0005227235 - Kurs: 24,100 € (XETRA)
- zooplus AG - WKN: 511170 - ISIN: DE0005111702 - Kurs: 145,100 € (XETRA)
Der Preis einer Aktie in Form des Kurses ist ein schlechter Maßstab, um der Frage nachzugehen, ob eine Aktie teuer ist oder nicht. Auf dieser Basis müssten Anleger in Deutschland einen großen Bogen um Adidas, Puma, MTU oder Xing bzw. Wirecard machen, die mit Notierungen im teilweise höheren dreistelligen Bereich schon nichts mehr für den kleinen Geldbeutel sind. Unter den Top 3 der „teuersten“ deutschen Aktien ist aber keiner dieser Namen zu finden! Da stehen andere, zumindest, wenn wir vom erwarteten KGV für das Jahr 2019 ausgehen.
Das KGV ist die Basis für unsere Analyse und ich bin mir der Probleme dieser Kennzahl durchaus bewusst. Letztlich lassen sich mit dem KGV beispielsweise nur Unternehmen bewerten, die einen Gewinn erwirtschaften. Bei nur kleinem Gewinn je Aktie schnellt das KGV jedoch sofort in die Höhe. Eine Unternehmen mit einem KGV von 500 ist aber immer noch besser aufgestellt, als ein verlustig arbeitendes. Zudem hängt das KGV natürlich sehr stark von den Erwartungen ab und wer weiß schon, wie viel Gewinn die Unternehmen in 2019 wirklich machen werden. Aber irgendwo wird jeder Investor Annahmen machen müssen. Ich konzentriere mich hier auf das KGV auf Basis der 2019er Gewinnschätzungen. Sie selbst sind angehalten, diese Recherche vor allem im fundamentalen Bereich weiter zu vertiefen.
And the „winner“ is…
Ganz oben auf der aktuellen „Problemliste“ steht dem KGV auf 2019er Basis nach die Telefonica-Dtl.-Aktie. Bei Notierungen um 3,52 EUR zahlen Anleger derzeit das 350 fache der für 2019 anvisierten Gewinne. Im Durchschnitt erwarten Analysten für 2019 lediglich einen Gewinn von 0,01 EUR je Aktie. Für fundamental agierende Marktteilnehmer ist damit klar: Vorsicht bei dieser Aktie! Hier werden im besten Fall hohe Erwartungen gehandelt, aber Träume können bekanntlich auch schnell platzen.
Es ist also kein Wunder, dass sich Investoren seit 2016 schwer tun. Zwar konnte sich die Aktie im Bereich von 3,32 EUR stabilisieren, der große Turnaround ist aber noch nicht geglückt. Kurzfristig könnte es sogar zu neuen Tiefs kommen. Im ungünstigsten Fall kommt man selbst im Rahmen kleinerer Erholungen schon nicht mehr über ca. 3,76 EUR hinaus.
Biotest weiter verkaufen?!
Ambitioniert bewertet ist auch die Biotest-Aktie, in der man für das kommende Jahr einen Gewinn von knapp 0,11 EUR je Aktie erwartet. Angesichts aktueller Notierungen von über 24 EUR ergibt sich damit ein KGV von ca. 221. Das sieht nicht nur teuer aus, es ist teuer! Angesichts der News in diesem Jahr (u.a. Übernahmen) soll die Aktie aber nur der Vollständigkeit halber genannt werden. Formal steht Biotest laut Screener auf Platz 2 der teuersten Aktien, bedarf jedoch einer tiefergehenden, fundamentalen Analyse, die hier nicht realisiert werden kann. Insofern ist das fundamentale Ranking mit Vorsicht zu genießen.
Sattelfester präsentiert sich die technische Seite. Die fundamentalen Nachrichten sorgten Anfang des Jahres für einen Rallyschub. In der Spitze zogen die Kurse bis auf 27,70 EUR an, von wo es ab Mitte Februar wieder abwärts ging. Der sich dabei etablierende Abwärtstrend steht aktuell zur Disposition. Für technisch mehr Spielraum in Richtung 26-28 EUR müsste jedoch der Widerstandsbereich bis hin zu ca. 24,90 EUR nachhaltig überwunden werden. Scheitern die Bullen, sind Abgaben auf neue Tiefs unterhalb von 22 EUR einzuplanen.
Zooplus - Zu viel Optimismus kann einem teuer zu stehen kommen!
Den dritten Platz der derzeit teuersten Aktien sichert sich die Zooplus-Aktie. Bei aktuellen Notierungen um 145 EUR wird das Unternehmen mit einem 2019er KGV von ca. 164 an der Börse gehandelt. Anleger könnten hierfür als Begründung anführen, dass man im kommenden Jahr mit einem deutlichen Gewinnsprung beim Unternehmen rechnet. Analysten gehen derzeit von 0,88 EUR je Aktie aus, was einer Verzehnfachung des aktuell anvisierten Gewinns entspricht. Aber selbst mit dieser Erwartungshaltung ist die Aktie alles andere als günstig, wie das 2019er KGV zeigt.
Entsprechend problematisch gestaltet sich auch das Chartbild. Gerade in den vergangenen Handelstagen gab es sowohl bullische als auch bärische Signale an der mittelfristigen Unterstützung bei 140 EUR. Sollte der Support halten, wären zunächst spekulative Gewinne auf 160 und später 180 EUR möglich. Ein bärischer Ausbruch könnte hingegen zu Abgaben auf 127 EUR führen. Darunter liegt im Bereich von ca. 118 EUR ein weiterer Support.
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Hallo
Kann man das selbst im Screener filtern?
Ich habe hier auch mit der Pro Mitgliedschaft nur das KGV aus 2017 - das erwartete für 2019 wäre als Filter-Option natürlich hilfreicher ;)