Die Störfeuer sind noch nicht gebannt
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Die Aktienexperten von Allianz Global Investors gehen kurzfristig von weiteren Marktrückschlägen aus. In den ersten Monaten des Jahres 2008 hätten die Prognosen der Unternehmensgewinne stärker korrigiert als erwartet. Das sei im wesentlichen auf die schwächere US-Wirtschaft, die gestiegene Inflation und die erhöhten Materialkosten zurück zu führen.
Diese Störfeuer sind nach Ansicht von Andreas Utermann, der als Global Chief Investment Officer von RCM für die Aktienstrategie von Allianz Global Investors verantwortlich ist, noch nicht gebannt. Mit Blick auf die US-Immobilienkrise und ihre Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft erklärt er: „Wir werden erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 von einer „Entwarnung“ sprechen können. Bis dahin werden amerikanische Verbraucher im Umfeld fallender Hauspreise weiterhin vorsichtig agieren, was sich in gedämpften Konsumzahlen widerspiegeln wird.“ Zudem sei der Konsum in den USA durch höhere Rohölpreise und eine steigende Inflation belastet. Wachsende Staatsausgaben und die hohen Exporte auf Basis des schwachen US-Dollar seien damit die Hauptsäulen, auf die sich die amerikanische Konjunktur momentan stütze. Die amerikanische Wirtschaftsschwäche sollte sich jedoch nach Einschätzung der RCM-Experten nur bedingt auf das globale Wachstum auswirken. Die Konjunktur werde auch zukünftig wachsen, wenn auch etwas schwächer als in den vergangenen zwei Jahren. Insbesondere die chinesische sowie die europäische Wachstumsdynamik sollte durch anziehende inländische Nachfrage sowie verstärktem Handel mit Partnern außerhalb der USA stabil bleiben. Zudem sei der private Sektor der meisten europäischen und asiatischen Volkswirtschaften in einem solideren Zustand als in den USA und weniger abhängig von Krediten.
Das Thema einer steigenden Inflation betont Utermann bereits seit zwei Jahren. Nicht zuletzt deswegen ist er überzeugt, dass die Maßnahmen der US-Notenbank zur Vertrauensstärkung in die Finanzmärkte nicht ohne Folgen bleibt: „Die Kombination aus hoher Liquidität, die bereit gestellt wurde, sowie steigende Rohöl- und Lohnkosten lassen die Inflation mittel- bis langfristig zu einer der größten Herausforderungen für die Aktienmärkte werden, die wir zu bewältigen haben. Kurzfristig könnten steigende Zinsen am langen Ende die Aktienmärkte belasten, weil die Marktteilnehmer eine solche Entwicklung derzeit nicht erwarten.“
Positionierung im Marktumfeld
Die Experten von Allianz Global Investors halten eine Erholung der Aktienmärkte in der zweiten Jahreshälfte für möglich, da von politischer Seite Bereitschaft signalisiert werde, der Verschärfung der Finanzkrise entgegenzuwirken und die Wirtschaft anzukurbeln. Vor diesem Hintergrund werden Kursrückschläge zum Aufbau von Aktienpositionen genutzt, obwohl Aktien derzeit neutral gewichtet seien. Regional werden die Aktienmärkte in Europa sowie in den Schwellenländern, besonders Asien, bevorzugt. Darin spiegele sich die Wachstumserwartung für diese Regionen wider. Solange China robustes Wachstum zeige, halten Utermann und sein Team hohe Rohstoffnotierungen auch zukünftig für wahrscheinlich.
Quelle: Allianz Global Investors
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 900 Milliarden Euro ist Allianz Global Investors einer der größten Fondsmanager der Welt. Seit 2007 ist das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft der Allianz-Gruppe in Deutschland unter dem Dach von Allianz Global Investors vereint. Dazu gehört auch der im Jahr 1955 gegründete "Deutsche Investment Trust" (dit). Weltweit unterhält Allianz Global Investors mehr als 25 Standorte in allen wichtigen Wirtschafts- und Wachstumszentren.
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