Die schwedische Krone ist kein sicherer Hafen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Angesichts der steigenden Verschuldung der großen Industriestaaten ist die Gesundheit der Staatsfinanzen in den Fokus der Anleger gerückt. Nach Ansicht der Bank Sarasin besticht diesbezüglich Schweden mit einer grundsoliden Finanzlage des Staatshaushaltes. Dies stelle einen strukturellen Vorteil dar. "Befinden sich die Staatsfinanzen auf einem nachhaltigen Pfad, ist der Staat nicht zu drastischen Konsolidierungsmaßnahmen gezwungen. Das stärkt das Potenzialwachstum und eine Währung auf lange Sicht entsprechend", erklärt Sarasin-Ökonomin Ursina Kubli ihrer aktuellen Finanzmarktkolumne.
Kurzfristig werde die Währungsentwicklung aber von anderen Faktoren bestimmt. Deshalb eigne sich die Krone trotz gesunder Staatsfinanzen nicht als sicherer Hafen. Die starke Korrelation mit der Marktentwicklung von Aktien zeige, so Kubli, dass die schwedische Krone eine äußerst risikosensitive Währung ist. Sofern der Risikoappetit an den Finanzmärkten zunimmt, gehöre die Krone zu den Währungsgewinnern. Steigt hingegen die Risikoaversion, verzeichne die Krone in der Regel heftige Verluste.
Nach Angaben der Sarasin-Expertin entsprachen die Entwicklungen im Mai und Juni jedoch nicht diesem Muster. Trotz erneutem Anstieg der Risikoaversion sei der Außenwert der Krone überraschend robust geblieben. Der Hauptgrund dürfte das kräftige globale Wirtschaftswachstum sein. "Für eine kleine offene Volkswirtschaft mit einem hohen Exportanteil ist das konjunkturelle Umfeld maßgebend für das Wirtschaftswachstum", erklärt Kubli. Noch immer befänden sich die globalen Geschäftsklimaindikatoren auf einem hohen Niveau, weshalb sich der Aufwärtstrend der schwedischen Krone im dritten Quartal weiter fortsetzen dürfte. Gemäß des Sarasin-Konjunkturszenarios läuft dieser Rückenwind jedoch demnächst aus. "Fallen die globalen Geschäftsklimaindikatoren auf ein tieferes Niveau, werden die Märkte ein geringeres Wirtschaftswachstum vorwegnehmen", so Kubli. Zudem dürften die konjunkturellen Sorgen zu Unsicherheiten an den Finanzmärkten führen, was die schwedische Krone entsprechend schwächen könnte.
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