Kommentar
08:30 Uhr, 28.01.2015

Die Schmerzen entgangener Gewinne

Es heißt, Verluste schmerzen Anleger regelrecht. Ein Verlust wiegt zudem schwerer als ein Gewinn. Anleger ärgern sich mehr über Verluste als sie sich über Gewinne freuen. Wie sieht es aber mit entgangenen Gewinnen aus?

Erwähnte Instrumente

  • Vuzix Corp.
    ISIN: US92921W3007Kopiert
    Kursstand: 5,26 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vuzix Corp. - WKN: A1KCVK - ISIN: US92921W3007 - Kurs: 5,26 $ (NASDAQ)

Persönlich kenne ich keine genaue Untersuchung dazu wie Anleger mit entgangenen Gewinnen umgehen. Gefühlsmäßig würde ich aber sagen, dass es sich mit entgangenen Gewinnen so ähnlich verhält wie mit Verlusten: sie wiegen schwer.
Mit einem mehr oder minder aktuellen Beispiel kann ich aufwarten. Die Aktie vom Smart Glass Hersteller Vuzix will einfach nicht zurückkommen. Bisher hat die Aktie schon viel Freude bereitet. Insgesamt gab es 3 recht erfolgreiche Trades auf den Wert. Der letzte hat sich ziemlich in die Länge gezogen, konnte dafür aber auch mit knapp 70% Plus abgeschlossen werden.

Vuzix Corp
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Nach der enormen Rallye und einem großen Gap sah es ganz kurz nach einem Island Reversal aus. Daraus wurde nichts und die Chance für einen Wiedereinstieg unter 4 Euro vertan. In den letzten Tagen überschlagen sich dazu noch die Meldungen und der Kurs kommt einfach nicht "gscheit" zurück. Gestern ging es gleich 15% weiter nach oben. Grund dafür war lediglich die Ankündigung, dass die Aktie demnächst auch auf der Nasdaq gelistet sein wird.

Fundamental ist Vuzix derzeit noch komplett uninteressant. Das Unternehmen ist zwar eines der ganz wenigen, die ein gutes Produkt haben und dieses auch bereits verkauft wird, allerdings schreibt Vuzix noch hohe Verluste. Trotzdem scheint der gordische Knoten bei Smart Glases jetzt geplatzt zu sein. In China arbeitet Vuzix mit Lenovo zusammen. Mit SAP entwickeln sie Anwendungen für den Geschäftskundenbereich. In den USA konnte Vuzix Intel als Partner gewinnen. Intel zeichnete gleich ein Drittel der Aktien und ist damit nun größter Aktionär des Unternehmens.

Die Durststrecke war zwischenzeitlich sehr groß. Man weiß nie, wann der Durchbruch für neue Technologie kommt. Jetzt ist er da - zumindest glauben das die Technologieunternehmen. Sonst würden SAP, Lenovo und Intel nicht mit Vuzix zusammenarbeiten oder sogar große Aktienpakete kaufen. Da wünscht man sich natürlich eigentlich noch dabei zu sein. Einerseits hat die Aktie seit Gewinnmitnahme noch einmal 35% zugelegt. Anderseits muss das noch lange nicht das Ende sein.

Hinterherlaufen werde ich dem Kurs nicht. Es "schmerzt" zwar, wenn der Kurs immer höher steigt, aber für gewöhnlich steigt man beim Hinterherlaufen dann just in dem Moment ein, in dem der Kurs wieder zu fallen beginnt...
Es besteht immerhin noch etwas Hoffnung auf eine größere Korrektur. Die Erwartungen an Vuzix sind jetzt sehr hoch. Die Zahlen für das vierte Quartal 2014 stehen noch aus. Sie dürften Mitte bis Ende Februar präsentiert werden. Das könnte eine gröbere Enttäuschung werden. Der Kurs kann dann sehr schnell und auch sehr tief fallen. Das kann dann noch einmal eine Gelegenheit sein. Die Technologie und das Produkt werden kurzfristig keine Millionengewinne in die Kassen spülen. Smart Glasses sind noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Für handfeste Erfolge braucht man nach wie vor einen langen Atem, auch wenn der Kurs der Aktie momentan etwas anderes sagt.

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1 Kommentar

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  • barkovsky
    barkovsky

    ​Clemens, ist es möglich mich die link, zum artikel / internet of things companies, was sie veröffentlicht haben einige zeit her, zu posten, vielen dank , Barkovsky

    10:00 Uhr, 29.01.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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