Kommentar
11:30 Uhr, 16.02.2011

Die Rekordjagt von Kupfer geht weiter

De Preis für eine Tonne Kupfer durchbrach in der ersten Februarwoche erstmals die Marke von 10.000-US-Dollar und markierte zugleich ein neues Allzeithoch. Damit hat sich der Preis pro Tonne seit dem Tiefpunkt im Herbst 2008 mehr als verdreifacht.

Kupfer ist eines der am meisten verbrauchten Metalle und gemeinsam mit Aluminium das Metall mit dem größten Handelsvolumen. Aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit und seiner hohen Resistenz gegen Korrosion findet Kupfer vor allem in der Bau- und Elektroindustrie Verwendung. Die Gründe für den jüngsten Preisanstieg sind vielfältig. Als treibende Kraft hierfür gilt vor allem die Nachfrage aus China, die, begründet durch den weltwirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere im vergangenen Jahr wieder deutlich zulegte. Mit einem Gesamtverbrauch von einem Drittel ist China größter Konsument und Importeur des Industriemetalls. Ein Trend, der sich wohl auch in Zukunft noch fortsetzen wird. Gleichzeitig gibt es kaum Reserven um kurzfristige Nachfrage-Spitzen auszugleichen. An der London Metal Exchange (LME) lagern derzeit 400.000 Tonnen des Metalls. Der weltweite Bedarf liegt in diesem Jahr bei geschätzten 20 Millionen Tonnen. Da Kupferminen jedoch immer weniger abwerfen und es schwieriger wird, neue Kupferreserven in ausreichender Quantität und Qualität zu erschließen, ist es wahrscheinlich, dass sich der bereits vorhandene Nachfrageüberhang noch weiter ausdehnt. Zudem verschärfte die jüngste Naturkatastrophe in Australien das Angebot, bei der eine Mine vom Bergbaukonzern Xstrata geschlossen werden musste. Die steigende Nachfrage gepaart mit der Angebotsverknappung könnte den Kupferpreis noch weiter in die Höhe treiben. So rechnen für 2011 einige Finanzanalysten mit einem Durchschnittswert von bis zu 12.000 US-Dollar je Tonne Kupfer.

Die Kehrseite

China liefert dem Kupfermarkt jedoch nicht nur Impulse nach oben. Zwar wird der stark ausgeprägte Wachstumsoptimismus auch weiterhin den Rohstoffhunger der Gigantenwirtschaft fördern, die aktuelle Inflationsrate Chinas gibt dementgegen jedoch Anlass zur Sorge. Die Verbraucherpreise sind im Jahr 2010 um fast fünf Prozent gestiegen. Dies ist prinzipiell nicht verwunderlich, denn um die Kreditvergabe und die Konjunktur in Krisenzeiten anzukurbeln, hatte Pekings Nationalbank eine expansive Geldpolitik verfolgt. Seit Anfang 2010 bemühen sich die Regierung und die Notenbank nun, in Umlauf gebrachte Gelder wieder zu reduzieren. Das Statistikamt in Peking teilte am Dienstag mit, dass die Jahresinflation von 4,6 Prozent im Vormonat auf 4,9 Prozent geklettert sei. Der Anstieg liegt allerdings deutlich unter den Markterwartungen. Analysten schätzten eine Inflation in Höhe von 5,4 Prozent. Aufgrund der hohen Inflation und möglichen restriktiven fiskalpolitische Maßnahmen, könnte es, entgegen positiver Erwartungen, somit erst einmal zu Korrekturen des Kupferpreises führen.

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