Die Profis sind so optimistisch wie seit Januar 2022 nicht mehr
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 5.050,12 Pkt (Cboe)
Die Bank of America befragt regelmäßig weltweit mehr als 200 Fondsmanager, die mehrere Hundert Milliarden Dollar an Anlagegeldern verwalten, nach ihren Aussichten für die Aktienmärkte und die Weltwirtschaft.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der April-Umfrage:
- Das Sentiment der Fondsmanager ist so optimistisch wie seit Januar 2022 nicht mehr. Dies ergibt sich aus den hohen Wachstumserwartungen, niedrigen Cashbeständen und der hohen Aktienallokation der Fondsmanager.
- Die Wachstumserwartungen der Fondsmanager für die Weltwirtschaft sind zum ersten Mal seit Dezember 2021 im Mittel wieder positiv. So rechnen nun zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren wieder mehr Fondsmanager mit einer wachsenden Weltwirtschaft auf Sicht der kommenden zwölf Monate, nachdem im März netto noch mehr Fondsmanager mit einer schrumpfenden Wirtschaft gerechnet hatten. Aber damit nicht genug: Die Wachstumserwartungen hellen sich auch so schnell auf wie schon lange nicht mehr.
- Die Cashbestände sind mit 4,2 % zwar niedrig, haben aber noch nicht ganz das Niveau von 4 % erreicht, bei dem „Augen schließen und verkaufen“ gilt, wie BofA-Stratege Michael Hartnett in seinem Kommentar zu den Umfrageergebnissen schrieb. Gleichwohl seien die Cashbestände so niedrig, dass nach Einschätzung von Hartnett die Märkte anfälliger für schlechte als für gute Nachrichten sein dürften.
- Nach dem rasanten Anstieg auf neue Allzeithochs ist der Anteil der Fondsmanager, die den Goldpreis für überbewertet halten, auf den höchsten Stand seit August 2020 gestiegen.
- Für Anleihen sind die globalen Fondsmanager so pessimistisch wie seit Oktober 2022 nicht mehr. So rechnen nur 38 % mit steigenden Kursen bzw. sinkenden Renditen an den Anleihemärkten (Kurse und Renditen entwickeln sich invers).
- Der „most crowded trade“, also die (frei übersetzt) „am meisten gehypten Wette“, ist für die meisten Fondsmanager weiterhin eine Long-Position in den Magnificent 7 (also den Aktien von Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft, Meta, Nvidia und Tesla), gefolgt von Short-Positionen auf chinesische und Long-Positionen auf japanische Aktien.
- Mit 54 % erwartet weiter die Mehrheit der Fondsmanager eine „sanfte Landung“ der Wirtschaft. 7 % rechnen mit einer „harten Landung“ und 36 % mit „keiner Landung“ (keine Abkühlung der Wirtschaft und der Inflation).
- Als größtes Extremrisiko (tail risk) betrachten die Fondsmanager weiterhin die hohe Inflation, gefolgt von der Geopolitik, der US-Präsidentschaftswahl und einer harten Landung der Wirtschaft
Fazit: Der Optimismus der globalen Fondsmanager ist laut Umfrage so hoch wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Allerdings wurde die Befragung zwischen dem 5. April und dem 11. April durchgeführt. Durch die Zuspitzung des Nahostkonflikts und den Sell-off an den Aktienmärkten könnte sich die Stimmung zwischenzeitlich markant verändert haben. Gleichwohl liegt es nahe, das überschäumende Sentiment der Anlageprofis als Kontraindikator zu betrachten. Wenn alle schon gekauft haben, gibt es niemanden mehr, der noch kaufen kann. Ob diese Interpretation zutrifft, dürfte sich allerdings erst in einigen Monaten zeigen.
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...wir müssen jetzt halt schön an der Wall of Worry langsam klettern ;). Immerhin, der Fear & Greed Index sieht mit grad 37 Punkten schon wieder echt böse aus...was ja gut ist. Die Euphorie, sofern diese überhaupt da war, ist verflogen. Sehr gut.