Die Politik der EZB läuft ins Leere
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Ist die Europäische Zentralbank (EZB) am Ende ein zahnloser Tiger? Sämtliche Geschütze hat die Zentralbank in den vergangenen Jahren aufgefahren und aus allen Rohren gefeuert. Darunter waren mehrere bis zu einer Billionen Euro schwere Finanzspritzen für Banken, die in Anlehnung an ein 42-cm-Geschütz der Deutschen aus dem Ersten Weltkrieg „Dicke Berta“ genannt wurden. Alle erwiesen sich irgendwie als Rohrkrepierer oder zumindest als wenig wirkungsvoll, so wie es jetzt wieder mit dem laufenden Ankaufprogramm für Staatsanleihen zu sein scheint. Bis September 2016 soll das 1,1 Billionen Euro schwere „Geldflutungsprogramm“ laufen, und wenn die Zeichen der Zeit, die die EZB ständig sendet, nicht trügen, dürfte es darüber hinaus verlängert werden.
Dies glauben inzwischen auch alle maßgebenden deutschen Bankenvolkswirte, wie eine Umfrage von Dow Jones ergab. Gleichzeitig aber halten die Volkswirte die EZB-Politik für falsch, weil die Notenbank damit ihr wichtigstes Ziel, die Inflation mittelfristig auf 2% zu erhöhen, gar nicht erreichen könne. Trotz „Dicker Berta“ ist die Teuerungsrate von 3% im September 2011 auf 0,1% im September 2015 gesunken. In dieser Phase hat die EZB den Leitzins von 1,25% auf 0,05% gedrückt und den Einlagensatz von 0,50% auf minus 0,20% gesenkt.
Nach den Refinanzierungsprogrammen für die Banken folgten die Aufkäufe von Pfandbriefen, Kreditverbriefungen und schließlich auch Staatsanleihen. Gleichzeitig aber geraten Banken, Finanzdienstleister, Lebensversicherer und Pensionskassen reihenweise in Bedrängnis, ja, manche auch in existenzielle Nöte, weil sie keine Zinsmarge mehr generieren können. Nicht von Ungefähr schreibt die Bundesbank in ihrer Quartalsumfrage, dass die EZB-Politik der quantitativen Lockerung (QE) den deutschen Kreditinstituten nichts nützt, aber sie mindert deren Erträge. Die zusätzliche Liquidität etwa für die Kreditvergabe kam demnach fast ausschließlich von gestiegenen Kundeneinlagen und kaum vom Verkauf marktfähiger Aktiva durch die Banken selbst. QE habe keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kreditvergabepolitik der Banken, sondern führe lediglich zu einer Belastung der Ertragslage, gaben die Banken in der zugrundeliegenden Umfrage an.
Als explizit kontraproduktiv kennzeichnet die Commerzbank das Anleihekaufprogramm der EZB. Es verfehle nicht nur die erhoffte Wirkung einer Ankurbelung der Konjunktur durch eine höhere Kreditvergabe, sondern es habe sogar den gegenteiligen Effekt und wirke wie eine restriktive Geldpolitik, meint Lutz Karpowitz, Analyst bei der zweitgrößten deutschen Bank. Begründung: Zusammen mit den zurzeit negativen Einlagezinsen bei der EZB erhöhe das Programm die laufenden Kosten für die Banken. Derzeit verlangt die Notenbank einen Strafzins von 0,2% auf Geld, das die Banken bei ihr parken. Höhere Refinanzierungskosten der Banken aber wirkten dämpfend auf die Kreditvergabe anstatt sie anzuregen, so argumentiert die Commerzbank. Banken werden laut Karpowitz durch das Anleihekaufprogramm geradezu dazu gezwungen, mehr Überschussreserven zu halten. „Denn jeder Euro, den die EZB zum Kauf von Wertpapieren ausgibt, landet zwangsläufig auf dem Konto einer Geschäftsbank, die diesen wiederum am Ende des Tages bei der EZB deponieren muss", sagt er.
Als Ausweichmöglichkeiten sieht Karpowitz nur zwei Wege: Zum einen können Banken Bargeld halten, was angesichts der hohen Summen nicht realistisch sei. Die andere Möglichkeit ist das, was sich die Notenbanker wünschen: Die Kreditvergabe an Unternehmen. Es spreche aber einiges dagegen, dass die Institute diesen Weg gehen. Vielleicht muss die EZB ja einen Grundgedanken ihrer Politik revidieren. Denn die Annahme, mit billigem Geld die Kreditvergabe und damit die Inflation anzuheizen, funktioniert offenbar höchstens sehr langsam, und wenn, dann auch nur sehr beschränkt. Die Preisentwicklung hängt dagegen viel stärker etwa an der Ölpreisentwicklung, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat. Erreicht hat die EZB allerhöchstens einen indirekten positiven Effekt: Durch ihre QE-Politik wurde der Euro zeitweise so geschwächt, dass sich die Exportwirtschaft die Hände reiben konnte (und immer noch kann).
Dennoch riskiert die Zentralbank mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik die Bildung neuer Blasen, ohne dass die Wirkung ihrer Strategie die gewünschten Effekte hätte. Die Frage also, ob die mit einer Materialschlacht vergleichbare EZB-Politik weitgehend ins Leere läuft, kann somit nur mit Ja beantwortet werden. Oder, um eine weitere Analogie zum Krieg zu bemühen, die EZB feuert aus allen Rohren und doch bleiben am Ende nur Verlierer übrig.
Klaus Stopp, Head of Market Making Bonds der Baader Bank
Notenbanker im Wettstreit
Am heutigen Donnerstag sind alle Blicke der Börsianer und Anleger nach Malta gerichtet, da dort die EZB-Sitzung mit anschließender Pressekonferenz stattfindet. Von dort erhofft man sich also Hinweise auf die weitere EZB-Politik unter Mario Draghi, die durchaus Auswirkungen auf den Außenwert des Euros und auf die Kursentwicklung an den Kapital- und Aktienmärkten haben können. Doch zu welchen Äußerungen er sich verleiten lässt, werden wir erst nach 14:30 Uhr erfahren.
Wie so oft im Leben, muss nicht jede Erwartung erfüllt werden. Und so kann es heute durchaus noch zu früh sein, um einen formellen Beschluss über eine mögliche Ausweitung der Anleihekäufe zu fassen. Dann gäbe es aber immer noch die Möglichkeit einer verbalen Intervention zum Wohle der Gemeinschaftswährung. Seit den Beratungen des EZB-Rats vor sechs Wochen hat sich der Euro gut erholt präsentiert, was allerdings nicht im Sinne der europäischen Notenbanker war und ist. Ein schwacher Euro wäre im Sinne der exportierenden Unternehmen und würde gleichzeitig mittels steigender Kosten beim Import von Gütern und Waren die Inflation anheizen, das Wunschszenario der Notenbanker in Europa. Ob das gelingen kann und wird, hängt aber auch von der Geldpolitik der anderen Notenbanken ab.
Zu unterschiedlich sind die geldpolitischen Pläne der wichtigen Notenbanken. So beabsichtigt die amerikanische Notenbank zwar grundsätzlich die Zinsen zu erhöhen, ist aber uneins über den richtigen Zeitpunkt. In Japan wird nach den gestrigen schwachen Konjunkturzahlen erneut über flankierende Maßnahmen zur Bekämpfung der fehlenden Nachfrage aus dem Ausland nachgedacht. Ob hierzu ein schwächerer Yen oder neue Konjunkturhilfsprogramme geeignet wären, muss abgewartet werden.
Aber auch die schweizerische, die chinesische und nicht zuletzt die englische Notenbank versucht, mit ihrer Geldpolitik den Interessen der eigenen Bevölkerung Genüge zu leisten. Dadurch sind Konflikte vorprogrammiert und die Vorteile zeitlich begrenzt. Am Ende spielt also jeder gegen jeden und es kann - was die Sache nicht leichter macht - nur einen Gewinner geben.
Russische Anleihen trotz Ramschniveau auf Jahreshoch
Auch wenn der Westen vor dem Hintergrund geopolitischer Ereignisse wieder mit Moskau redet, bleiben die Staatsanleihen aus Russland auf Ramschniveau. So belässt die Ratingagentur Standard&Poor’s die Bonität des Landes bei der Note „BB+“ und behält ihren negativen Ausblick bei. Sollten die Sanktionen gegen Russland noch verschärft werden, könnte das Rating sogar weiter gesenkt werden, heißt es bei S&P. Auch Fitch bestätigte vergangene Woche mit „BBB-“ das Ramschniveau von Russland und hat den Ausblick auf negativ belassen.
Davon unbeeindruckt zeigt sich indessen der Rentenmarkt, wo ein in Euro notiertes Papier der russischen Föderation (WKN: A1HQXU) mit Laufzeit 9/2020 auf sein Zwölfmonatshoch geklettert ist. Bei einem Kurs von ca. 102,00% rentiert die Staatsanleihe mit rund 3,17%. Ähnlich verlief die Entwicklung eines auf Rubel lautenden Staatsbonds (A1HR1J), der 8/2023 fällig wird und mit ca. 84,56% nahe seinem Jahreshoch liegt. Offenbar spekuliert der Markt hier auf eine vorsichtige Wiederannäherung an Russland – siehe Syrien-Krieg - und gegebenenfalls auf eine damit verbundene Lockerung der Sanktionen.
Vor der Abstufung auf Ramschniveau steht indessen mit Brasilien ein anderer BRICS-Staat. So droht Fitch dem südamerikanischen Staat mit einem Downgrade auf „BBB-“. Ebenso bewertet Moody’s Brasilien gerade noch mit einem Rating in der Investmentklasse, während bei S&P das Land bereits im Ramschbereich eingestuft ist. Sollte sich dieser Einschätzung eine weitere der großen Ratingagenturen anschließen, würde dies für Brasilien einen kräftigen Kapitalabfluss bedeuten.
Am Rentenmarkt zeigte sich zwar eine kleine Gegenbewegung, aber insgesamt ging diese Reaktion im Gesamttrend unter. So ist eine bis 10/2019 laufende brasilianische Staatsanleihe (A0DD6Z) auf US-Dollar auf ca. 118,475% gestiegen, der Wert blieb aber deutlich unter seinem 12-Monatshoch von 128,65% (im November 2014). Eine weitere US-Dollar-Anleihe (193117) aus Brasilien mit Fälligkeit 5/2027 hat sich bei ca. 130,35% eingependelt, nachdem sie am 29.9. auf ihr Jahrestief von 123,90% abgesackt war. Mit 157,40% wurde im November 2014 der Höchstkurs der vergangenen 12 Monate erreicht.
Bei einer europäischen Einlagensicherung geht’s ums Eingemachte
Die Rufe aus dem Haus der Europäischen Zentralbank (EZB) wollen nicht verstummen. Deutschland solle doch bitteschön seinen Widerstand gegen eine europäische Einlagensicherung für Bankguthaben aufgeben, forderte dieser Tage erneut EZB-Direktor Benoit Coeure und fügte hinzu, er wolle die „Dringlichkeit zur Vollendung der Bankenunion unterstreichen“. Union? Das klingt doch gut. Wollten wir nicht einst alle zusammenstehen in Europa? Ja, das wollten wir, zumindest auf dem Papier. Wie sich das Zusammenstehen nun aber in der Praxis bei der Behandlung von Flüchtlingen erweist, schultert Deutschland neben dem Nicht-EU-Mitglied Schweden die Hauptlast. Eine ganze Reihe anderer EU-Staaten hat aber offenbar von Solidarität und EU-Asylrecht noch nicht viel gehört.
Auch wenn das Thema nicht direkt mit der Flüchtlingspolitik verknüpft werden kann, soll nun unter dem Deckmantel der Bankenunion Solidarität geübt werden, indem man im Sinne des europäischen Gedankens an die Einlagensicherung der Bankguthaben ran möchte. Dies aber wäre für die hiesigen Sparer ein Griff ans Eingemachte, weshalb Deutschland die gemeinsame Sicherung der Sparguthaben als weitere Säule der Bankenunion zumindest zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt. Die Befürchtung, im Falle von Bankenpleiten für die Sparer anderer Länder aufkommen zu müssen, ist einfach zu groß. Schließlich gibt es eine Reihe von europäischen Ländern, die über keinerlei bzw. eine nicht ausreichende Einlagensicherung verfügen. Erst wenn sich das geändert hat, kann man wieder über eine europäische Einlagensicherung reden, meinen nicht nur Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Zur Bankenunion zählen bereits eine gemeinsame Aufsicht bei der EZB und der Abwicklungsfonds.
Deutschland hatte beim jüngsten EU-Gipfel die Dringlichkeit einer Bankenunion erfolgreich herunterspielen können, indem im Abschlussdokument nur mehr von ihrer allgemeinen Bedeutung die Rede war. Die Formulierung von „intensiver Arbeit an der Vollendung der Bankenunion“ war dagegen unter dem Druck Berlins getilgt worden.
Wirtschaftsforscher Fuest stellt sich hinter Asylrecht
Ob ein Puffer von 9 Mrd. € reiche, um auch 2016 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, bezweifelt „Der Spiegel". Wegen der Flüchtlingskrise könnte der Bund gezwungen sein, im kommenden Jahr neue Schulden aufzunehmen, spekuliert das Nachrichtenmagazin und schreibt, dass Fachleute im Finanzministerium mit Flüchtlingskosten von deutlich über 10 Mrd. € in 2016 rechnen.
Dabei sollte man Flüchtlinge nicht am wirtschaftlichen Nutzen festmachen, sagt Wirtschaftsforscher Clemens Fuest, der sich mit einem sachlichen Debattenbeitrag zur Flüchtlingskrise gemeldet hat. Er sei selbst Ökonom, so Fuest, „aber wir haben ein Asylrecht und das sagt: Wir helfen Leuten, die politisch verfolgt sind.“ Und da gehe es nun mal nicht darum, dass das Deutschland nütze, so der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), der 2016 die Leitung des renommierten Münchner Ifo Instituts übernehmen wird.
Deutschland hat sich entschieden zu helfen, so Fuest weiter, „vielleicht auch großzügiger als andere“. Das könne man richtig oder falsch finden. „Ich persönlich finde das richtig", sagte Fuest. Und das sei immer noch richtig, wenn es viel Geld koste. Die Summe hängt aus seiner Sicht wesentlich von zwei Faktoren ab: Von der Zahl der Flüchtlinge und von der Frage, wie schnell Migranten Arbeit finden. Doch in diesem Zusammenhang sei auch auf den dringend notwendigen Willen der Flüchtlinge zur Integration hingewiesen, ohne den das Problem nicht zu lösen ist.
BHP sammelt insgesamt ca. 6,4 Mrd. USD ein
In dieser Berichtswoche wagte sich trotz der Konjunkturängste in China erstmals ein Autobauer aus dem Reich der Mitte mit einer Euro Anleihe an die internationalen Kapitalmärkte. Dongfeng Motor Hong Kong begab eine 3-jährige Anleihe (A1Z9GC) im Volumen von 500 Mio. €. Das Unternehmen zahlt dem Anleger einen jährlichen Kupon von 1,6%. Der Bond wurde mit +150 bps über Mid Swap emittiert, was einem Ausgabepreis von 99,945% entsprach. Die Anleihe ist allerdings seitens des Emittenten mit einem jederzeitigen Kündigungsrecht (Make-whole-Option) ausgestattet und zielt wegen der Mindest-Stückelung von 100.000 € insbesondere auf institutionelle Anleger ab.
Ebenso aktiv zeigte sich das australische Metall- und Bergbau Unternehmen BHP Billiton durch die Aufnahme von Hybrid Anleihen im Gegenwert von ca. 6,4 Mrd. USD in verschiedenen Währungen (2 x USD, 1 x GBP und 2 x Euro).
Die erste Euro Hybrid Anleihe (A1Z85Z) wurde im Volumen von 1,25 Mrd. € emittiert und ist am 22.04.2076 fällig. Der jährliche Kupon in Höhe von 4,75% ist bis zum 22.04.2021 fix. Im Anschluss daran erhält der Anleger in verschiedenen Zeitabschnitten, eine am dann gültigen 5-Jahres-Swapsatz ausgerichtete Verzinsung (+4,363% bis 22.04.2026, +4,613% bis 22.04.2041 und anschließend +5,113%). Der Emittent hat sich ein jährliches Sonderkündigungsrecht zu pari - erstmals zum 22.04.2021 - festschreiben lassen. Die Anleihe wurde mit +436,3 bps über Mid Swap gepreist, was einen Ausgabepreis von 100% ergab.
Die zweite Euro Anleihe (A1Z850) wurde im Volumen von 750 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 22.10.2079 begeben. Der Anleger erhält einen fixen Kupon von 5,625% bis zum 22.10.2024. Im Anschluss errechnet sich der Zinssatz auf Basis des 5-Jahres-Swapsatzes (+4,8% bis 22.10.2029, +5,05% bis 22.10.2044 und anschließend +5,55%). Auch bei dieser Anleihe hat sich der Emittent erstmals zum 22.10.2024 ein jährliches Kündigungsrecht zu pari genehmigen lassen. Das Papier wurde mit 100% gepreist, was einem Emissionsspread von +480 bps über Mid Swap entsprach.
Die kleinsten Stückelung i.H.v. 100.000 € lässt auch in diesem Fall institutionelle Anleger als Zielgruppe erwarten.
Mario Draghi und sein Namensvetter
Eine der ersten und beliebtesten Spielekonsolen feiert dieser Tage Geburtstag, Nintendo wird 30 Jahre alt. Die wohl populärste Spielefigur, die daraus hervorging, war Super Mario, welcher Millionen von Videospieler rund um den Globus in seinen Bann zog.
An den internationalen Finanzmärkten ist es allerdings Mario Draghi, der die ungeteilte Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer genießt. Somit rückt die heutige EZB-Pressekonferenz in den Mittelpunkt des Geschehens. Im Vorfeld der Ratssitzung der Währungshüter kann zum Wochenbeginn die Handelsaktivität am Rentenmarkt als sehr überschaubar bezeichnet werden. Am Dienstag änderten sich jedoch die Vorzeichen und der Bondmarkt kam etwas überraschend in Bewegung. Der Euro-Bund-Future geriet infolge der robusten Entwicklung der Kreditvergabe in der Eurozone sowie vereinzelten Gewinnmitnahmen unter Abgabedruck und fiel von 156,88% auf ein neues Oktobertief bei 155,71%.
Im Laufe des gestrigen Handelstages konnte sich das Rentenbarometer allerdings wieder stabilisieren. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future konnte somit seine Verluste vollständig wettmachen und stieg in der Spitze bis auf 156,69%. Aktuell wird das Sorgenbarometer bei 156,50% gehandelt.
Charttechnisch verläuft ein erster Widerstand weiterhin bei 157,67% (Hoch vom 2.10.) und eine Unterstützungslinie ist bei 155,74% (Tief vom 7.10.) auszumachen.
Devisenhändler wären gerne so treffsicher wie Steven Spielberg
Mit dem Film „Zurück in die Zukunft II“, aus dem Jahr 1989, wagte Steven Spielberg einen Blick in die Zukunft. Um genau zu sein, blickte der Film auf den gestrigen Mittwoch, den 21.10.2015. Hierbei waren die Vorhersagen der Macher des Films in einigen Punkten durchaus zutreffend. So gibt es wie prophezeit 3D-Filme und Flachbildschirme, allerdings sind fliegende Autos noch immer Zukunftsmusik. An den Börsen geben sich die Marktteilnehmer schon mit Vorhersagen für wesentlich kürzere Zeiträume zufrieden, denn wer weiß schon, was in den kommenden 26 Jahren mit dem Euro passieren wird.
Betrachten wir die Währung der Euroländer, so ging es gegenüber dem Greenback zum Wochenstart gleich bergab. Der Euro verbilligte sich von 1,1495 auf 1,1304 USD. Verantwortlich hierfür war die Äußerung von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, dass das Inflationsziel deutlich verfehlt wird und daher zusätzliche Maßnahmen der EZB notwendig sind. Darüber hinaus zog die Verbraucherpreis-Kernrate in den USA überraschend stark an. Etwas Rückenwind bekam der Euro nach Absegnung eines umfassenden Reformgesetzes in Griechenland und stieg bis auf 1,1386 USD. Mit Blick auf die heutige EZB-Sitzung pendelt die Gemeinschaftswährung ruhig um die Marke von 1,1330 USD.
In dieser Handelswoche waren bei Privatanlegern insbesondere Handelsaktivitäten in Fremdwährungsanleihen auf brasilianische Real zu beobachten. Ein Grund hierfür ist möglicherweise, dass der Euro nach seinem Monatstief bei 4,2276 BRL am 09.10. langsam wieder Fahrt aufnimmt. Heute Morgen handelt er bei 4,46 BRL. Daneben waren auch Anleihen auf US-Dollar und südafrikanischen Rand gefragt.
Der Wirtschaftsforscher Fuest redet den gleichen Schwachsinn wie viele Politiker. Wir sind in Deutschland gar nicht in der Lage zwischen 1 und 3 Mio Flüchtliche aufzunehmen und zu integrieren. Arbeit werden keine 50.000 finden, der Rest landet in den Sozialsystemen,
Armer Wirtschaftsformer !!!