Kommentar
19:42 Uhr, 02.12.2018

Die Märkte nach dem G20-Gipfel - Technisch wichtige Marken - Überblick über DAX, DOW & Co

Die Weihnachts-Rallye auszurufen mag verfrüht sein, was ebenso auch für die Jahresend-Rallye zu gelten hat. Aber wer weiß, eventuell sind wir ja ab Montag sogar bereits auf dem Weg zu neuen Allzeithochs? Anbei ein technischer Überblick mit charttechnisch wichtigen Präzisions-Marken und Bereichen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Ein gesammelter Marktüberblick:

  • Ein Blick auf die Wochen-Charts in den USA gäbe theoretisch sogar (zumindest beim NASDAQ100) auch den Weg zu neuen ATH frei, sofern die Tiefs aus Oktober/November 2018 fortan unberührt blieben.
  • Mit dem US-Handel morgen könnte es zwar auch zu einem "Sell the fact!"-Szenario kommen und alles wieder verpuffen, richtig wahrscheinlich wirkt das jedoch eher nicht.
  • Bislang gibt es aber als echte Reaktionen außer im arabischen Raum, der auch sonntags handelt, noch keine validen verlässlichen Informationen.
  • Dort ist der TASE (TA-35) in Israel mit 1,45 % Plus aus dem Handel gegangen.
  • Der saudi-arabische Index Tadawul All-Share (TASI) schloss gar mit 1,84 % Plus.

Insgesamt gilt es für kommende Woche folgende Marken zu beachten, die durchaus mittelfristigen Charakter haben dürften und gut im Intermarket-Abgleich genutzt werden könnten.

  • DAX (in der Sonntagabend Börse ca. auf 11.442 getaxt): alles auf Xetra über 11.449 hilft schon mal den Bullen. Später wären 11.567 und 11.598,5 interessante aber nicht direkt extrem wichtige Marken. Wichtiger aber wird es sein, letztlich 11.690 und auch 11.847,80 zu überwinden. Generell dürfte der Bereich knapp über/um 11.800 (ca. 11.730/850) eine wichtige Rolle für den Dax und seine Zukunft nach oben spielen. Da insgesamt technisch der Bruch des ATH erforderlich wäre, um Gewissheit nach oben zu haben, ist es Makulatur, allzu bullisch zu sein. Somit gilt es übergeordnet zunächst nur ca. 11.930/12.230 als Kursziele auf dem Radar zu haben und erst ab ca. 12.500/660 halbwegs Klarheit nach oben haben zu können. Nach unten gibt es generell nichts Neues an möglichen Anlauf-Punkten nach Bruch der Jahrestiefs 2018. Diese lauten wie seit Wochen je ca.: 10.980/10.875/10.785/10.750/10.700/10.630.
  • MDAX: Ab ca. 23.800 hellt sich der Chart etwas auf, technisch könnten dann Attacken gen ca. 24.300 möglich sein. Es wäre gut, möglichst schnell 24.825 zu überschreiten, in diesem Falle gäbe es ein Rest-Potenzial gen ca. 25.200/500, ab da dürfte der Index, aufgrund einer Vielzahl von Widerständen, oben Probleme bekommen, weiter zu steigen. Ein Unterschreiten der letzten Lows unter 22.800 könnte mittelfristig zu Kuren von ca. 21.900/500 führen oder auch schlimmer noch in echte Crash-Szenarien übergehen, somit täte dieser Index gut daran, zukünftig null Schwäche zu zeigen!
  • DOW JONES: Das ist mit das Hauptproblem von echten Kursexplosionen, immerhin hat das US-Flaggschiff womöglich am morgigen Montag 1.500 Punkte Rallye in sechs Tagen in den Knochen uns stößt bei ca. 25.800/900 auf den seit Oktober laufenden Abwärtstrend, generell stehen aber die Chancen für einen Bruch desselben gar nicht mal so schlecht, einzig technisch wichtige Marken gibt es erst wieder ab 26.085 Punkten. Zieht der Index weiter steil durch, läge ein übergeordnetes Kursziel dann beim Erreichen des oberen Bollinger-Bandes aus dem Tages-Chart bei ca. 26.200/400 Punkten in der Summe wäre dann ein erstes Verpuffen der Bewegung spätestens ab ca. 26.540 zu erwarten. Solange der Index über ca. 24.750 verbleiben kann, ist er im Zweifel bullisch und solange 25.251 nicht mehr nach unten verletzt werden sogar stark bullisch.

Natürlich kann man auch erst einmal schauen, was denn Asien am Montag für Vorgaben liefern sollte!

  • HANG SENG: Dieser Index wird sicher wichtiger sein als der NIKKEI. Ausgehend vom starken Kreuz-Support bei ca. 24.500 Punkten hatte er sich nun in den letzten vier Wochen mit vielen Anläufen am letzten Freitag bis an seine Abwärtstrend-Kante und die Tages-Wolke gerobbt (alle Angaben FXCM-Indikation!). Die Aussichten auf einen Durchbruch dort sind natürlich hervorragend. Diese würde zunächst einmal Potenzial gen 28.000/28.200 freisetzen können und dem Index am Ende die Option eröffnen, in den nächsten Wochen und Monaten eine gigantische V-Erholung zurück an die Hochs vom Jahresbeginn 2018 zu vollziehen. Zuvor dürfte es aber im Bereich um 29.000 und insbesondere bei ca. 29.850/30.300 größere Probleme auf dem Weg nach oben geben. Nach unten könnte es bereits unter ca. 25.700 recht schnell Probleme geben, die sich unterhalb von 25.000 Punkten noch verschlimmern würden. Gibt der Index die 2018er-Tiefs noch mal nach unten auf, gäbe es wohl übergeordnet Kurse im Bereich von ca. 22.300-23.000 Punkten.

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und natürlich freue ich mich auch über jeden Trader, der im kostenpflichtigen CCB vorbeischaut. Den Centre Court-Börse-Desktop findet man hier!

Michael Borgmann

Edit: 03.12.2018 12:07 - Irrtümlich stand beim Dow Jones 25.540, das wurde korrigiert auf 26.540.

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Über den Experten

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Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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