Die leichte Konjunkturerholung setzt sich fort
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Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner Schnellmeldung am 13. Mai mitgeteilt hat, ist das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, im ersten Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt real um 0,4% spürbar gestiegen. Damit hat sich die im dritten Quartal 2003 begonnene leichte Erholung der Wirtschaftsleistung im Berichtsquartal weiter fortgesetzt.
Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsquartal gegenüber dem vierten Quartal 2003 ist gekennzeichnet durch einen kräftigen Export-Anstieg (+ 4,6%) bei schwächer zunehmenden Importen (+ 2,9%). Der Exportüberschuss (Außenbeitrag) trug mit 0,8%-Punkten zum Wirtschaftswachstum bei; die inländische Verwendung ging dagegen um 0,4% zurück. Im Gegensatz hierzu hatten im vierten Quartal 2003 rückläufige Exporte (- 0,1%) bei einer Zunahme der Importe (+ 1,0%) zu einer Reduzierung des Außenbeitrags gegenüber dem Vorquartal geführt; die inländische Verwendung war dagegen angestiegen.
Der Rückgang der inländischen Verwendung im Berichtsquartal gegenüber dem vierten Quartal 2003 resultierte aus geringeren staatlichen Konsumausgaben (- 1,2%), während die privaten Konsumausgaben im Vorquartalsvergleich stagnierten. In Ausrüstungen (- 0,4%) und vor allem in Bauten (- 3,1%) wurde weniger investiert. Die Investitionen in sonstige Anlagen (+ 0,7%, größtenteils bestehend aus Computersoftware und Urheberrechten) und ein geringerer Vorratsabbau (Wachstumsbeitrag von 0,2%-Punkten) trugen positiv zum Anstieg der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2004 bei.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:
Im Vorjahresvergleich kam es im Berichtsquartal zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um real 1,5% nach einer moderaten Zunahme im vierten (+ 0,2%) und Abnahmen im dritten (- 0,2%) und zweiten (- 0,7%) Quartal 2003. Die Wirtschaftsleistung hätte sich unter Ausschluss des Kalendereffekts (im ersten Quartal 2004 stand ein Arbeitstag mehr zur Verfügung) im Berichtsquartal um gut 0,7% gegenüber dem ersten Quartal 2003 erhöht; im vierten Quartal 2003 hatte das Wirtschaftswachstum bei kalenderbereinigter Betrachtung gegenüber dem Vorjahresquartal stagniert.
Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2004 wurde von 37,7 Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 139 000 Personen oder 0,4% weniger als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale Abgrenzung) stieg im ersten Quartal 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 61 000 Personen oder 1,5% auf 4,1 Mill. Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt erhöhte sich damit von 9,7% im ersten Quartal 2003 auf 9,9% im Berichtsquartal.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im Vorjahresvergleich im ersten Quartal 2004 um 1,8% zu. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet ergab sich lediglich ein Anstieg um 1,0%, da sich die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen durch die weitere Reduzierung des Krankenstandes und vor allem durch den erwähnten Kalendereffekt im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht hat.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeigt im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe einen deutlichen Anstieg der Bruttowertschöpfung in konstanten Preisen gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres (+ 3,0%). Auch in allen anderen Bereichen, also Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (+ 2,3%), Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 1,6%), Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+ 1,1%), öffentliche und private Dienstleister (+ 0,1%) sowie Baugewerbe (+ 0,4%) nahm die Bruttowertschöpfung im Vergleich zum Vorjahr zu.
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von 1995) zeigt im Vorjahresvergleich eine stagnierende inländische Verwendung (0,0%) und einen starken Anstieg des Exportüberschusses (positiver Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,4%-Punkten), was zu der genannten Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,5% führte.
Der höhere Exportüberschuss ergab sich durch einen sehr kräftigen Export-Anstieg (+ 7,2%) bei deutlich weniger stark zunehmenden Importen (+ 3,9%). Die Stagnation der inländischen Verwendung im Berichtsquartal gegenüber dem ersten Quartal 2003 ist gekennzeichnet durch einen Anstieg der Investitionen und einen leichten Rückgang des Konsums insgesamt. Sowohl die privaten Konsumausgaben (- 0,1%) als auch die Konsumausgaben des Staates (- 0,0%) blieben knapp unter ihrem Niveau vor einem Jahr. Bei den Investitionen haben ein leicht verringerter Vorratsaufbau (Wachstumsbeitrag von - 0,1%-Punkten) sowie höhere Investitionen in sonstige Anlagen (+ 2,6%, vor allem Computersoftware und Urheberrechte), in Ausrüstungen (+ 1,4%) sowie in Bauten (+ 0,9%) insgesamt zu einem schwachen Anstieg der Bruttoinvestitionen um 0,6% geführt.
In jeweiligen Preisen war im ersten Quartal 2004 das Bruttoinlandsprodukt um 2,4% und das Bruttonationaleinkommen um 1,2% höher als vor einem Jahr. Die Differenz ist mit einem Rückgang des ohnehin negativen Saldos der Primäreinkommen mit der übrigen Welt zu erklären; dieser resultiert nach vorliegenden Angaben der Deutschen Bundesbank aus einem starken Anstieg der an die übrige Welt geleisteten Vermögenseinkommen. Das Volkseinkommen stieg um 1,5%. Das Arbeitnehmerentgelt blieb im Berichtsquartal unverändert (0,0%), wohingegen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen deutlich anstiegen (+ 4,9%). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stieg im ersten Quartal um 1,0%. Die Sparquote der privaten Haushalte reduzierte sich leicht von 14,4% im ersten Vierteljahr 2003 auf 14,3% im Berichtsquartal.
Über die Erstberechnung des ersten Quartals 2004 hinaus wurden vor allem im Hinblick auf den Vorquartalsvergleich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die Quartale des Jahres 2003 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Weitere Änderungen ergaben sich durch die Einarbeitung aktualisierter Kalenderfaktoren für die gesamte Zeitreihe der saison- und kalenderbereinigten Werte.
Das Jahresergebnis für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2003 bleibt gegenüber dem am 19. Februar 2004 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ergebnis (- 0,1%) unverändert.
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