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12:58 Uhr, 10.03.2009

Die Krise trennt gute und schlechte Immobilienfonds

Köln (Fonds-Reporter.de) - Offene Immobilienfonds gehören derzeit zu den lukrativsten Investments für Anleger. Das ist die Einschätzung der Manager des Immobiliendachfonds RP Global Real Estate. Denn viele Offene Immobilienfonds würden die Gunst der Stunde nutzen und in der derzeitigen Krise preisgünstig Immobilien kaufen. "Die Investments von heute sind die Performance von morgen", sagt Christian Roch, Geschäftsführer der auf defensives Asset-Management spezialisierten RP Rheinische Portfolio Management GmbH.

Allerdings empfehlen die Fondsmanager von RP gerade jetzt einen ganz genauen Blick auf die jeweiligen Anbieter. Nicht alle Offenen Immobilienfonds könnten die derzeitigen Kaufgelegenheiten auch wahrnehmen. "Entsprechend werden sich in den Jahren 2009 und 2010 die Offenen Immobilienfonds zunehmend uneinheitlich entwickeln. Die Spreizung zwischen den besten und den schlechtesten Produkten wird sich deutlich erhöhen", so Roch. Dies gelte sowohl für die Offenen Immobilienfonds, die derzeit die Anteilsscheinrücknahme ausgesetzt haben, als auch für regulär geöffnete Fonds. "Während eine negative Fondsperformance in der Geschichte der Offenen Immobilienfonds bislang die Ausnahme blieb, werden bei einem anhaltend schwierigen Marktumfeld künftig einige Fonds ihre Jahresbilanz im Minus schließen. Herausragende Produkte mit einem hohen Cashflow können hingegen auch in Krisenjahren wie 2009 eine exzellente Fondsperformance von 6 Prozent und mehr erzielen", sagt Roch.

Um bei der Fondswahl eine richtige Entscheidung zu treffen, komme es darauf an, die Immobilienportfolios und Gutachten einer genauen Prüfung zu unterziehen: "In schwierigen Zeiten sind vor allem stabile Mieteinnahmen wichtig. Dazu sollten die Fondsobjekte lange Laufzeiten der Mietverträge und niedrige Leerstände aufweisen. Dann kann die Krise fast spurlos an einem Offenen Immobilienfonds vorbeigehen", erklärt Roch. Die grundsätzliche Kritik an der Anlageklasse angesichts einer Reihe vorübergehend geschlossener Offenen Immobilienfonds hält er für überzogen: "Die Diskussion um die Offenen Immobilienfonds wird teilweise unverantwortlich geführt. Das liegt vor allem daran, dass von Einigen die Bewertungssystematik nicht verstanden wird. Denn bei der Ermittlung der Immobilienwerte eines Offenen Immobilienfonds wird die langfristig erzielbare Miete des Immobilienportfolios zugrunde gelegt. So haben die Sachverständigen der Offenen Immobilienfonds auch in den Boomjahren die Werte der Immobilien nicht sehr stark nach oben geschraubt." Rochs Fazit: "Wir rechnen für 2009 im Schnitt mit einer Performance zwischen 3 und 4 Prozent."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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