Kommentar
03:00 Uhr, 06.03.2009

Die Konjunkturindikatoren KUPFER und ÖL wollen uns etwas sagen! - Und das ist POSITIV!

Erwähnte Instrumente

  • Kupfer
    ISIN: XC0007203216Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (ARIVA Indikation)
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Wenn man derzeit die Schlagzeilen der Meldungen in der Mainstream Presse liest, muß einem Angst und Bange werden. Das Blut fließt sprichwörtlich auf den Straßen, wie Mark Moebius zu sagen pflegt. Die Industrieproduktion in Japan bricht um fast die Hälfte ein, die Absatzzahlen der Automobilhersteller in den USA brechen um vergleichbare Größenordnungen ein, die US Häuserpreise brechen weiter ein, die Arbeitslosenzahlen in den Industrienationen schnellen nach oben, GM in den letzten Atemzügen, AIG mit einem weiteren Rekordverlust, staatliche Stützungsmaßnahmen hier und da. Das ist der Status quo des konjunkturellen Geschehens.

Der Status quo ist in der Regel von den Finanzmärkten bereits eingepreist.

Kupfer- und Ölpreis dienen als valide Konjunkturindikatoren. Juli 2008 bildete der Kupferpreis im 4 $ Bereich sein Hoch aus, um bis Dezember 2008 einen formidablen Crash bis 1,25 $ hinzulegen. Der Ölpreis bildete ebenfalls im Juli 2008 bei 147 $ pro Barrel sein Hoch aus, ging ebenfalls in einen Crash über und bildete Anfang 2009 bei 33 $ sein bisheriges Tief aus. Die Preise beider Rohstoffe stabilisieren sich nun seit Anfang 2009.

Man kann sogar soweit gehen, diese Stabilisierungen als temporäre Böden zu klassifizieren. Und das ist, wie ich finde, eine gute Nachricht. Zu den Kurszielen von Kupfer und Öl aber später ...

In den Medien sind seit einigen Wochen immer wieder Meldungen zu lesen, wonach die Weltmacht China die Gunst der Stunde nutzt und zu günstigen Konditionen Rohstoffe einkauft. Dabei nutzen die Chinesen die wirtschaftlichen Zwangslagen ihrer Handelspartner aus. Beispielsweise mit Rußland wurde ein Milliarden-schwerer Vertrag abgeschlossen, der Öl-Lieferungen über einen längeren Zeitraum zu einem festgesetzten Preis vorsieht. Außerdem ist zu hören, dass die Chinesen derzeit weltweit unterwegs sind und Firmenaquisitionen planen.

Schauen Sie den folgenden Chart an. Die Kursverläufe von DOW Jones und Shanghai A Index im direkten Vergleich. Der chinesische Index befindet sich seit Oktober 2008 in einem Aufwärtstrend während sich der DOW Jones von einem Tief zum nächsten fräst. Im Rahmen seiner Korrektur hatte der chinesische Aktienmarkt zuvor allerdings deutlich mehr verloren als der DOW.

Wie dem auch sei. Warum der Schlenker zu dem China-Thema ? Nun. Weil die Preisstabilisierungen von Kupfer und Öl zu einem wesentlichen Teil auf das Konto der Chinesen geht.
Bisher galt immer. Wenn es dem amerikanischen Konsumenten gut geht, dann geht es auch uns gut, weil unsere Volkswirtschaft von der US-amerikanischen profitiert. Bereits in den zurückliegenden Jahren wurde diskutiert, dass unser Wohl sehr Wohl vom Wohl (ich mag diese Formulierung) des chinesischen Konsumenten abhängen könnte ... und zwar in einem immer ausgeprägteren Maße. Die Decoupling Theorie mußte zwischenzeitlich verworfen werden, könnte jetzt aber angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung wieder aufgefrischt werden.

Die-Konjunkturindikatoren-KUPFER-und-ÖL-wollen-uns-etwas-sagen-Und-das-ist-POSITIV-Kommentar-Harald-Weygand-GodmodeTrader.de-1

Wichtiger Hinweis: Hier im zentralen Kommentarbereich auf GodmodeTrader werden Rohstoffe wie Gold, Kupfer oder Öl eigentlich nicht mehr besprochen. Wenn, dann nur sporadisch. Die Kommentare zu Rohstoffen finden Sie hingegen komplett und lückenlos auf unserer Rohstoffseite : http://www.godmode-trader.de/rohstoffe

Der obligatorische Hinweis in eigener Sache sei abschließend erlaubt. Unter http://www.godmode-trader.de/newsletter/b2c/ können Sie sich für Deutschlands reichweitenstärksten und dauerhaft kostenlosen Börsenbrief mit Fokus Rohstoffe anmelden, den Rohstoff-Report. Der Rohstoff-Report ist Pflichtlekture für Anleger und Rohstoffhändler.

Kommen wir nun zu den beiden eingangs erwähnten Rohstoffen, zum Kupfer- und Ölpreis.

Beide befinden sich in mittelfristigen temporären Bodenbildungsprozessen. Der Prozess ist bei Kupfer schon weiter fortgeschritten.

KUPFER - ISIN: XC0007203216

Kursstand: 3.652 $ pro Tonne an der LME (London Metal Exchange)

Kursstand: 1,65 $ an der NYMEX/COMEX.

Im Folgenden wird das Nymex-Kupfer ausgewertet.
Kupfer notiert derzeit bei 1,65 $. Im Dezember 2008 konnte der steile Abwärtstrendlinie nach oben gebrochen werden. In einem Unterstützungsbereich bei 1,39-1,48 $ gelang die Ausbildung eines "higher lows" und "higher highs", was nach der DOW Theorie für die Etablierung eines Aufrwärtstrends maßgeblich ist. Die charttechnischen Kursziele für die laufende Erholung liegen bei 1,80 und 2,25 $. Sie ergeben sich durch zwischengeschaltete Widerstandsmarken. Maximal halte ich auch 2,38 $ für möglich. Kursverlauf seit 1999 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit August 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Die-Konjunkturindikatoren-KUPFER-und-ÖL-wollen-uns-etwas-sagen-Und-das-ist-POSITIV-Kommentar-Harald-Weygand-GodmodeTrader.de-2

Das Ganze ist dann im Sinne einer Bärenmarktrallye zu werten. Ob die Bäume danach wieder in den Himmel wachsen werden, kann aus heutiger Sicht nicht eingeschätzt werden.

Zunächst handelt es sich um eine temporäre, wahrscheinlich einige Monate anhaltende Entwicklung, die für eine temporäre Erholung der Konjunktur sprechen dürfte.

... allesentscheidend ist, dass der Anstieg über 48,60 $ gelingt, um das Kaufsignal auszulösen. Unter 48,60 $ kann der Bodenbildungsprozess leider noch jederzeit abgebrochen werden.

Ölpreis kurz vor Ausbruch! - Temporäre Rallye möglich!

Wenn in den Medien vom Ölpreis die Rede ist, dann ist damit das Leichtöl, man sagt auch Rohöl (Crude Oil) gemeint.

Öl wird an den Terminmärkten über Futures gehandelt.

Die wichtigsten Rohöl-Kontrakte sind:

1.) Brent Crude Oil: Rohöl aus der Nordsee (Brent Ölfeld). Wichtigste Rohölsorte für Europa und so genannte „Benchmark“ für den Ölhandel. Die Nordseesorte wird weltweit an folgenden Börsen gehandelt: Intercontinetal Exchange (ICE, ehemalige IPE), New York Mercantile Exchange (NYMEX) und an Spotmärkten wie New York und Rotterdam.

Light Sweet Crude Oil: Oberbegriff für eine Reihe von Ölsorten mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,42 Prozent. Sorten sind unter anderem: West Texas Intermediate, Oklahoma Sweet und New Mexican Sweet.

2.) WTI Light Sweet Crude Oil: West Texas Intermediate (WTI) ist auch bekannt als Texas Sweet Light. Diese Sorte wird als Basiswert für Rohölkontrakte an der New York Mercantile Exchange verwandt und fungiert als US-Öl-Benchmark. WTI hat eine höhere Qualität, enthält zirka 0,24 Prozent Schwefel und ist somit „süßer“ als Brent. Gewonnen wird WTI im Mittleren Westen der USA und in der Golf-Region.

Professionelle Marktteilnehmer handeln Öl direkt an den Terminbörsen mit Futures. Im Retailmarkt (Privatanleger) werden Zertifikate oder CFDs für den Handel von Öl eingesetzt. Sowohl auf Brent Öl als auch WTI Light Sweet Crude Oil (US Leichtöl) gibt es eine wohlsortierte Palette an Zertifikaten.

Auf GodmodeTrader.de werten wir sowohl das europäische Brent Öl als auch das US-amerikanische WTI Light Sweet Crude Oil charttechnisch aus.

Im Folgenden die Analysenserie zum US Ölpreis (WTI)

Börse: NYMEX in USD / Kursstand: 45,36 $ pro Barrel (WTI Öl - ISIN : XC0007924514 )

Werfen Sie bitte kurz einen Blick auf meinen Ölpreis-Jahresausblick 2009, der als Kopie dieser Analyse angehängt ist. Eine Bodenbildung im Bereich des zentralen Unterstützungsbereichs von 36,80 - 41,20 $ wurde erwartet. Im Rahmen der Bodenbildung könne der Ölpreis kurz auch nochmals auf 32,50 $ durchsacken.

Tatsächlich hat sich im Ölpreis seit Dezember 2008 eine breite (leicht nach rechts unten verzogene) Range ausgebildet. Das bisherige Jahrestief liegt bei 33,20 $. Aufgrund der Kippung hat die Range den Charakter einer so genannten bullischen Flaggenkonsolidíerung.

Die konditionale Prognose für Öl sieht wie folgt aus:

Steigt der Ölpreis über 48,60 $ pro Barrel an, generiert dies ein mittelfristiges Kaufsignal. Ein Anstieg über 48,60 $ würde den Kursverlauf der vergangenen Monate als einen temporären Bodenbildungsprozess klassifizieren. Neben der 48,60 $ Marke ist auch die 50,00 $ Marke sehr wichtig. Die Marke muß nach oben passiert werden, um den letzten Widerstand aus dem Weg zu räumen. Die charttechnischen Erholungs-Kursziele liegen dann bei 60 $ und anschließend 70$ pro Barrel. Das 70 $ Kursziel stellt aus charttechnischer Sicht das mittelfristige Mindest-Kursziel dar. Aber nochmals der Hinweis. Damit das Kaufsignal ausgelöst wird, muß der Ölpreis auf Tagesschlußkursbasis nachhaltig über 48,60 $ ansdteigen können. Solange die Notierungen unter dieser Marke stehen, bleibt Öl im Korrekturmodus.
Abschließend möchte ich auf eine Elliottwellen-Analyse meines Kollegen Andre Tiedje verweisen, der ebenfalls die Möglichkeit einer temporären Ölpreiserholung auf Sicht einiger Monate in Richtung sogar 80 $ sieht. Danach langfristig auf Sicht von Jahren besteht laut Elliottwellen aber die Gefahr einer Ölpreiskorrektur bis 10 $ pro Barrel. Das liest sich unglaublich, aber die Elliottwellen lesen das übergeordnete Anlegerverhalten. Wir sich eine solche Entwicklung fundamental erklären läßt, sei einmal dahingestellt.

LINK : [Link "Elliott Wave Analyse - Ölpreis Kursziel langfristig 10 $ - Das ist kein Scherz!Datum 02.03.2009 - Uhrzeit 00:00" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

GodmodeTrader ist ein Service der BörseGo AG : http://www.boerse-go.ag/

Kursverlauf (oben) seit 1999 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit März 2008 (Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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