Die Inflation wird langsam zu einem Problem
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Die Inflation wird langsam zu einem Problem
Das Thema Inflation war lange Zeit nicht mehr existent an den Finanzmärkten. Etliche Jahre lang war eher von deflationären Gefahren die Rede. Doch inzwischen hat sich die Welt verändert. Das spürt auch hierzulande jeder Konsument beim Einkauf von Agrarprodukten. Und im Osten sind die Effekte sogar noch viel gravierender. In Ländern wie Lettland, Litauen und Bulgarien sind die Preise zuletzt mit Jahresraten von mehr als zehn Prozent gestiegen und selbst in China, dem ehemaligen Deflationsexporteur, hat die Inflationsrate im August trotz bereits fünf Zinserhöhungen in diesem Jahr mit 6,5 Prozent den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren erreicht. Auch Russland hat mit Teuerungsraten von inzwischen fast neun Prozent ein echtes Problem in dieser Hinsicht. Zahlen wie diese sind sicherlich Warnsignale, schließlich läuft es wirtschaftlich gesehen in der Regel am besten, wenn die Inflation im Zaum gehalten werden kann. Von den Verantwortlichen wird das Problem teilweise zwar noch klein geredet. Aber statt dagegen anzukämpfen, hat die amerikanische Notenbank wegen der Hypothekenkrise gerade die Leitzinsen sogar ein weiteres Mal gesenkt und die Zentralbanken in Japan und Europa haben von den zuvor geplanten Zinserhöhungen zunächst Abstand genommen. Die Rückkehr der Inflation scheint vor diesem Hintergrund nicht mehr aufzuhalten zu sein. Zieht man die Geschichte als Ratgeber heran, dann dauern Inflationszyklen zwischen 20 und 25 Jahren. Läuft es auch jetzt wieder nach diesem Muster ab, dann folgen auf die beiden zurückliegenden Jahrzehnte mit sinkenden Inflationsraten nun zwei Dekaden mit steigender Geldentwertung. Auch die in den wachstumsstarken Ostländern aktiven Anleger tun gut daran, sich auf dieses mögliche Szenario einzustellen und die Depotausrichtung entsprechend anzupassen. So kann es nicht schaden, dem Portfolio ein wenig Gold oder Agrarrohstoffe beizumischen.
Herzlichst Ihr Jürgen Büttner
Quelle: Ostbörsen-Report
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