Die Inflation sendet widersprüchliche Signale
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Am Mittwochmorgen wurden bereits Daten aus einzelnen Bundesländern zur Inflationsentwicklung im August veröffentlicht. Die Daten zeigen, dass sich die Teuerung in Deutschland auch im aktuellen Monat nicht wesentlich verlangsamt haben dürfte.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen lagen die Verbraucherpreise im August nach vorläufigen Angaben um 5,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im Juli hatte die Jahresveränderungsrate mit 5,8 Prozent sogar etwas tiefer gelegen. Das zweitgrößte Bundesland Bayern meldete für August eine Inflationsrate von 5,9 Prozent, nach 6,1 Prozent im Juli. Im drittgrößten Bundesland Baden-Württemberg beschleunigte sich die Inflation von 6,8 Prozent im Juli auf 7,0 Prozent im August.
Die Verbraucherpreise in Deutschland dürften im August den Schätzungen zufolge um 6,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat gelegen haben. Im Juli hatte die Inflationsrate noch 6,2 Prozent betragen. Die Inflationsrate ist definiert als die Veränderungsrate der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch mit dem erwarteten Wert von 6,0 Prozent liegt die Inflation noch bei einem Vielfachen des EZB-Ziels von zwei Prozent.
Unterdessen sind die Importpreise im Juli so stark gesunken wie bereits seit vielen Jahrzehnten nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Morgen gemeldet hat. Die Einfuhrpreise lagen demnach im Juli 2023 um 13,2 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Das war laut Statistischem Bundesamt der stärkste Preisrückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Januar 1987.
„Ausschlaggebend für den aktuellen Rückgang ist wie schon in den Vormonaten vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine“, erläuterte das Statistische Bundesamt.
Der Rückgang der Importpreise im August auf Jahressicht war vor allem auf deutlich niedrigere Energiepreise zurückzuführen. So verbilligten sich Energieeinfuhren insgesamt um 47,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei Erdgas betrug das Minus 58,7 Prozent und bei elektrischem Strom sogar 75,4 Prozent.
Fazit: Die Inflation sendet widersprüchliche Signale. Um 14.00 Uhr informiert das Statistische Bundesamt über die Entwicklung der Verbraucherpreise im August. Daten aus den Bundesländern zeigen, dass sich die Teuerung im aktuellen Monat kaum verlangsamt haben dürfte. Dafür sind die Importpreise wegen der deutlich gesunkenen Energiepreise zuletzt allerdings bereits so stark gesunken wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.