Kommentar
11:36 Uhr, 11.12.2006

Die indische Aktienrallye geht weiter

Indiens Wirtschaft wächst und die Börse boomt. Der indische Aktienindex BSE Sensex übersprang im Oktober die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten und markiert seither Rekordstände. Auch mit Blick auf die Zukunft bietet der Aktienmarkt der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens großes Potenzial für Kurssteigerungen, denn das Wachstum zahlreicher indischer Unternehmen steht auf einem soliden Fundament.

Nach Ansicht von Arun Mehra, Fondsmanager des Fidelity India Focus Fund, unterscheidet sich die aktuelle Kursrallye an den indischen Börsen von der Situation im Frühjahr 2006: Damals hatte ein rasanter Kursanstieg in der ersten Jahreshälfte die Aktienbewertungen in ungerechtfertigte Höhen getrieben. Die anschließende Korrektur, die den BSE Sensex zwischenzeitlich von rund 12.000 auf 9.000 Punkte fallen ließ, war daher eine notwendige Konsequenz.

"Wegen der Kursrückgänge im Mai und Juni stiegen viele kurzfristig orientierte Investoren aus dem indischen Markt aus. Anders als Anfang des Jahres engagieren sich jetzt immer mehr Käufer mit einem weiten Zeithorizont, die am langfristigen Aufwärtstrend des Landes teilhaben wollen", so der Fondsmanager.

Ein herausragender Grund für die gute Entwicklung des Aktienmarktes seien die hohen Mittelzuflüsse ausländischer Investoren: Allein im Oktober kauften Fondsgesellschaften indische Aktien im Wert von rund 930 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres investierten sie rund 4,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 38,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum - der Wert liegt zudem nur 4 Prozentpunkte unter dem Rekordzuwachs im gesamten Jahr 2005.

Aber auch die solide Gewinnentwicklung bei Unternehmen aus dem Banken- und dem zyklischen Konsumsektor hat den Aktienmarkt zuletzt auf neue Höhen getrieben. So steigerte etwa das größte Kreditinstitut Indiens, ICICI Bank, seinen Gewinn im dritten Quartal um 30 Prozent auf 133 Millionen Euro. Nachdem der Medienkonzern Zee Telefilms für das zweite Quartal sein höchstes Ertragswachstum seit vier Jahren gemeldet hatte, zog der Aktienkurs deutlich an.

Langfristig bietet der indische Aktienmarkt hervorragende Perspektiven für hohe Gewinne. Das Land weist nach China das zweithöchste Wirtschaftswachstum der Welt auf - 2006 wird das Plus nach Prognosen bei 8,3 Prozent liegen. Die Unternehmen profitieren künftig vor allem von den steigenden Einkommen und Konsumwünschen einer stark wachsenden Mittelschicht. Der Trend in vielen westlichen Unternehmen, Dienstleistungen nach Indien auszulagern sowie die wachsenden Ausgaben des Staates für die Infrastruktur sorgen für weitere Schubkraft.

Indische Aktienfonds sind daher für langfristig orientierte Anleger geeignet, die nach einer chancenreichen Beimischung für ihr Depot suchen. Der von Mehra verwaltete Fidelity India Focus Fund (ISIN: LU0197230542) ist auf weiteres Wachstum in Indien ausgerichtet. Der Fondsmanager investiert vor allem in Firmen, denen er überdurchschnittliche Gewinnsteigerungen zutraut oder deren Potenzial von anderen Investoren übersehen wird. Weitere Kriterien für eine Beteiligung sind solide Bilanzen, eine gute Ausstattung mit Kapital sowie günstige Bewertungen. Der Fonds brachte Anlegern seit seiner Auflegung im August 2004 ein Plus von 151,1 Prozent; innerhalb des vergangenen Jahres stieg sein Wert um 22,7 Prozent (Stand: 30. November 2006).

Quelle: Fidelity

Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 14,37 Mrd. Euro, vertreibt 106 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 200 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2006).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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