Die Griechenland-Krise ist noch nicht vorbei!
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Griechenland ist am Donnerstag erfolgreich an die Kapitalmärkte zurückgekehrt. Das krisengeschüttelte Land konnte eine 5-jährige Anleihe mit einem Kupon von 4,75 Prozent im Volumen von 3,0 Mrd Euro platzieren. Athen hätte sogar noch deutlich mehr Geld einsammeln können. Es lagen Gebote über mehr als 20 Mrd Euro vor.
Finanzminister Yannis Stournaras bezeichnete die Emission als "riesigen Erfolg". Die hohe Nachfrage sei ein Beleg dafür, dass die Schuldenlast des Landes tragfähig sein. "Das Vertrauen in unser Land wurde durch den objektivsten Richter bestätigt: die Märkte", sagte Regierungschef Antonis Samaras im griechischen Fernsehen.
Ich bezweifle jedoch, dass die Märkte den griechischen Finanzen vertrauen. Vielmehr vertrauen sie auf EZB-Präsident Mario Draghi und seine Bekundungen, den Euro um jeden Preis zu retten. Griechenland ist in den letzten Jahren nicht zu einem solventen Schuldner geworden. Das wissen natürlich auch die Investoren. Sie können sich aber darauf verlassen, dass ESM und EZB für die Risiken geradestehen. Die Asset Manager und Hedgefonds können also fast risikolos einen Zins von 4,75 Prozent einstreichen, während sie sich selbst bei der EZB zu 0,5 Prozent refinanzieren können. Eigenkapital ist nicht notwendig. Kein Wunder also, dass Investoren beherzt zugegriffen haben.
Von einem Ende der Krise in Griechenland zu sprechen wäre ein großer Fehler. Die Krise ist vorerst nur für die Finanzmärkte vom Tisch, da im Zweifelsfall die EZB einspringt und die Investoren daher nichts zu befürchten haben. Die griechische Wirtschaft liegt nach wie vor am Boden. Die Arbeitslosenquote bewegt sich auf Rekordniveau und die Schuldenquote ist höher als 2010. DIW-Präsident Marcel Fratzscher erwartet daher ein drittes Rettungsprogramm.
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