Die Getreidemärkte toben - Wird unsere Nahrung teurer?
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Das US-Landwirtschaftsministerium hat seine Prognosen für die diesjährige Mais-, Soja- und Weizenernte gekappt und kippt damit weiteres Öl ins Feuer der schon drei Monate alten Rally und die damit einhergehenden Sorgen um wieder kräftig steigende Nahrungsmittelpreise.
Die Behörde kappte ihre Prognose für die Maisernte um 3,8%, was weitaus mehr war, als erwartet. Die Preise für Mais erreichten am Freitag die maximale Schwankung – 30 cents – und wurden bei einem Plus von 6% bei $5,2825 vom Handel ausgesetzt. Die Senkung der Ernteschätzung war prozentual die größte seit dem Jahr 1995 und in Mengenbegriffen die größte seit 1970, schreibt das Analystenhaus R.J. O’Brien in einer Researchnote am Wochenende.
Die Senkung der Maisernteschätzung ließ am Freitag die Aktien von Unternehmen sinken, die Agrarrohstoffe zum Einkauf benötigen und deren Margen mit steigenden Bezugspreisen schmelzen. Der Geflügelfleischproduzent Tyson Foods sanken um 7,7% und rutschen heute um weitere 1,67% auf zuletzt $14,76. Positiv wirkte sich die Nachricht auf Traktorenhersteller wie Deere & Co. aus. Die Aktie kletterte am Freitag um 4,8%. Heute gibt der Titel bei schwachem Gesamtmarkt wieder einen Teil seiner Gewinne ab und rutscht um 0,96% auf $74,63.
Ein Resultat der negativen Ernteschätzungen wird eine Anhebung der Prognosen für die nächstjährigen Anbauflächen für Mais und Weizen sein. Dies sollte Düngemittelherstellern wie Potash, aber auch Herstellern von Saatgut und Chemikalien wie Monsanto und DuPont zu Gute kommen.
Die Maispreise stiegen so deutlich an, obwohl das Agrarministerium trotz Prognosensenkung immer noch die drittgrößte Maisernte der Geschichte erwartet. Grund: Die Getreidenachfrage ist enorm hoch. Die Schwellenländer kaufen große Mengen Getreide ein, allen voran China, das alleine ein Viertel der diesjährigen Sojaernte und voraussichtlich ein Drittel der Baumwollernte der USA importieren wird. Seit Jahresbeginn sprang der Maispreis um 27,4%, jener des Weizens um 32,8%, während sich die Notierungen von Sojabohnen um 9,2% erhöhten.
Nahrungsmittelaktien sollten in den nächsten Wochen gemieden werden, beziehungsweise für Short-Engagements bei schwachem Gesamtmarkt favorisiert werden. Die Nahrungsmittelunternehmen haben Probleme, die gestiegenen Einkaufspreise an die Endverbraucher weiter zu reichen, da diese ihrerseits wegen der hohen Arbeitslosigkeit oder der Angst vor Jobverlust weniger ausgeben und beginnen, zu sparen. Dies könnte sich aber ändern. In diesem Jahr steigen die Nahrungsmittelpreise in den USA mit dem niedrigsten Tempo seit dem Jahr 1992. Dies könnte sich aber im kommenden Jahr ändern.
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