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15:52 Uhr, 07.08.2018

Die FAANG-Aktien-Euphorie: Böses Ende?

Netflix und Facebook haben einen Vorgeschmack geliefert, doch alles in allem scheinen die FAANG Aktien noch unantastbar zu sein. Wenn das erst einmal endet...

Erwähnte Instrumente

  • Microsoft Corp.
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    Kursstand: 108,940 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Netflix Inc.
    ISIN: US64110L1061Kopiert
    Kursstand: 354,480 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 108,940 $ (NASDAQ)
  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 354,480 $ (NASDAQ)
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 209,260 $ (NASDAQ)
  • Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 1.854,190 $ (NASDAQ)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.473,72 Pkt (NASDAQ)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.858,93 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Anleger nicht nur Facebook und Netflix abstrafen, sondern auch die übrigen Aktien der Unternehmen, die besonders beliebt sind. Das ist neben Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google (Alphabet) auch Microsoft. Microsoft ist zwar nicht Teil der FAANG Gruppe, allerdings tut man Microsoft damit Unrecht.

Microsoft konnte in diesem Jahr 25 % zulegen und seit Anfang 2017 um 70 %. Es steht der Performance von Apple, Alphabet und Facebook in nichts nach. Im Gegenteil sogar, lediglich Amazon und Netlfix schlagen die Aktie von Microsoft seit Anfang 2018.

Microsoft Corp.
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Alle Aktien sind gut gelaufen und einige Anleger gehen davon aus, dass das auch ewig so bleiben wird. Ich bin da von Natur aus skeptisch. Zu Netflix hatte ich mich bereits an anderer Stelle ausführlich geäußert und bezweifelt, dass eine Marktkapitalisierung von 150 Mrd. USD Sinn macht.

Netflix Inc.
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Apple kann immer wieder mit horrenden Gewinnen überzeugen. Hohes Wachstum ist allerdings nirgends zu finden. Der Smartphone Markt ist gesättigt. Apple schöpft durch höhere Stückpreise Marge ab und wächst im Service Bereich. Ob das eine Marktkapitalisierung von 1 Billion wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

Apple Inc.
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Microsoft hat viele Jahre der Stagnation hinter sich gelassen und wächst wieder. Für das Wachstum ist vor allem Azure (Cloud Plattform) verantwortlich. Auch Amazon wächst in diesem Bereich stark und fährt Gewinne ein. Das ist schön, doch wie viel Cloud braucht die Welt eigentlich?

Vor allem Amazon ist bewertet, als ob die Cloud Plattform AWS (Amazon Web Services) bis in alle Ewigkeit im mittleren zweistelligen Bereich wachsen würde. Daher noch einmal die Frage: wie viel Cloud braucht die Welt?

Amazon.com Inc.
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Amazon verdient inzwischen auch durch Werbung auf der eigenen Website. Das hat im zweiten Quartal für einen Gewinn von 2,5 Mrd. für den Konzern gereicht. Aufs Jahr gerechnet ist das ein Gewinn von 10 Mrd. Demgegenüber steht eine Marktkapitalisierung von knapp 900 Mrd. Das ist heftig. Amazon wächst stark, keine Frage. Ein reifes Unternehmen wie Apple wird mit einem KGV von 18 bewertet. Wendet man dies auf Amazons Marktkapitalisierung an, müssen schon 50 Mrd. Jahresgewinn her. Selbst beim aktuellen Wachstumstempo steckt viel Fantasie im Kurs.

So geht es immer weiter. Zusammengefasst werden Anleger jedoch aller Wahrscheinlichkeit irgendwann einmal Zweifel an der Bewertung bekommen. Das wird für den Aktienmarkt richtig bitter, insbesondere den Nasdaq 100.

Nasdaq-100
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Knapp 50 % der Indexkapitalisierung entfällt auf die FAANGM (Grafik 1).

Allein eine Bewertungsanpassung der FAANGM dürfte den Nasdaq 100 um 20 % drücken, wenn nicht sogar um 25 %. Erst dann nämlich wären die FAANGM wieder so hoch bewertet wie der Rest des Index (Grafik 2).

Aktienmärkte sind nun einmal zyklisch und bestimmte Gruppen können den Markt immer wieder hinter sich lassen. Kehrt sich dieser Trend erst einmal um, sollten sich Anleger nach anderen Indizes umblicken, z.B. den S&P 500. Die FAANGM Korrektur würde sich hier wohl mit maximal 5-8 % niederschlagen.

S&P 500
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Am wenigsten ist der Dow Jones Industrial Average betroffen. Hier sind lediglich Apple und Microsoft Bestandteil des Index. Apple und Microsoft sind noch so bewertet, dass man nicht gleich eine Korrektur von 50 % erwarten muss. Der Dow Jones könnte durch diese beiden Aktien aber immer noch um 2-3 % gedrückt werden. Das ist relativ wenig. Wer sich also vor den FAANGM in Sicherheit bringen will, ist mit dem Dow Jones ganz gut beraten.

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13 Kommentare

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  • 0815
    0815

    Es geht ja auch nicht darum, dass die Unternehmen schlecht sind. Der Punkt ist die Bewertung von KGV 59!!! Hier ist schon soviel Wachstum eingepreist, dass bereits ein kleiner Rückgang der Dynamik zu einer erheblichen Bewertungskorrektur führt. Und dann steigen sehr schnell viele Trendfolger ab das Momentum verschwindet usw....

    Ein vergleichbares Beispiel ist der BioTech-Sektor, der noch immer deutlich unterhalb der Hochs von vor drei Jahren notiert und das bei weiterhin steigenden Gewinnen.

    22:45 Uhr, 07.08.2018
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Gewinne laufen lassen. Merci

    20:38 Uhr, 07.08.2018
  • Mathi80
    Mathi80

    schreibt der, der nicht investiert ist und sich jetzt ärgert über seine Entscheidung. ;-)

    19:57 Uhr, 07.08.2018
  • t.schuster
    t.schuster

    Ein absolut lesenswerter Artikel, Herr Schmale. Vielen Dank! Ich sehe die FAANG-Aktien bereits seit längerem einem Hype ausgesetzt.

    19:40 Uhr, 07.08.2018
  • sashal
    sashal

    schreibt man diese Artikel nur damit was geschrieben wurde und man falls man wirklich Recht hat sagen kann, ich hab's doch gewusst. Warum sollten diese Aktien fallen? Und warum Microsoft? Die haben KI Systeme, Cloudsysteme, ein Mega Konzept mit Microsoft 365, sie sind in Block Chain unterwegs und Hardware stellen sie auch her. Bei diesen Artikeln denkt man sich echt????

    19:36 Uhr, 07.08.2018
    1 Antwort anzeigen
  • 2 Antworten anzeigen
  • sit1984
    sit1984

    Vielleicht sollte man mal den Begriff FAAAN Aktien etablieren, immerhin heißt das Unternehmen Alphabet schon seit 3 Jahren so.

    17:00 Uhr, 07.08.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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