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16:26 Uhr, 19.10.2006

Die EZB legt sich nicht fest

Die Europäische Zentralbank (EZB) deutet derzeit keine Zinserhöhungen für das kommende Jahr an. Die Notenbank hält sich diese Option aber nach wie vor offen. Wie die WestLB in einem aktuellen Marktkommentar schreibt, lasse sich die EZB aus gutem Grund nicht in die Karten schauen, denn sie wisse nicht was sie machen soll. Wenn eine Notenbank plant, in Richtung Restriktion zu gehen, braucht sie ein klares und belastbares Konjunktur- und Inflationsbild, so die Volkswirte der WestLB. Das habe die EZB derzeit aber nicht. Die Unschlüssigkeit der EZB spiegele die Vielfalt an Konjunktur- und Zinsmeinungen wider, die von Bankvolkswirten und Forschungsinstituten geäußert werden. Zu den nebulösen Faktoren zählen vor allem die Bremswirkungen der Steuererhöhungen in Deutschland und Italien, das Ausmaß der Konjunkturschwäche in den USA und die weitere Entwicklung von US-Dollar und Rohölpreisen.

Die Ökonomen der WestLB gehen daher davon aus, dass die EZB den Leitzins bis weit ins kommende Jahr hinein bei 3,5 % belassen wird. 3,75 % oder 4,00 % im kommenden Jahr seien weiterhin möglich, aber zuletzt nicht wahrscheinlicher geworden. Zinssenkungen, die einige weniger Prognostiker für 2007 erwartet, halten die Experten der WestLB für wenig wahrscheinlich.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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