Die Erzeugerpreise explodieren weiter
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Im Vergleich zum Vormonat Juli legten die Erzeugerpreise im August um 7,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Erwartet von den Volkswirten der Banken wurde hingegen nur ein Anstieg um 2,4 Prozent.
Auf Jahressicht explodierten die Erzeugerpreise um 45,8 Prozent. Hier war nur ein Anstieg um 36,8 Prozent erwartet worden.
Sowohl im Jahresvergleich als auch im Monatsvergleich wurde erneut der stärkste Anstieg der Erzeugerpreise seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949 verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt erläuterte.
Der Hauptgrund für den starken Anstieg der Erzeugerpreise ist weiterhin die Entwicklung der Energiepreise. Diese lagen im August 2022 um 139,0 Prozent höher als im Juli 2021, haben sich binnen Jahresfrist also mehr als verdoppelt. Strom kostete laut Statistischem Bundesamt für Weiterverteiler 278,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Für gewerbliche Anlagen, für die häufig längerfrisige Verträge gelten, legten die Preise im Jahresvergleich um 12,9 % zu.
Die Energiepreise an den Börsen sind seit Ende August bereits wieder deutlich gesunken, was auch mit politischen Maßnahmen wie dem angekündigten Preisdeckel für Erdgas zu tun hat. Seit dem 26. August hat sich etwa der Erdgaspreis fast halbiert und liegt jetzt nur noch knapp über dem von der EU angekündigten Preisdeckel für Erdgas von 180 Euro je MWh. Dies kann sich aber naturgemäß in den Erzeugerpreisen für August noch nicht zeigen. Es dürfte spannend zu sehen sein, wie stark sich der Preisanstieg in den kommenden Monaten verlangsamt.
Auch die Preise für Vorleistungsgüter (plus 17,5 Prozent), Investitionsgüter (plus 7,8 Prozent) sowie Ge- und Verbrauchsgüter (plus 10,9 Prozent bzw. plus 16,9 Prozent) stiegen laut Statistischem Bundesamt im August stark an.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hat sich der Anstieg auf Jahressicht zuletzt immerhin etwas abgeschwächt. Hier stiegen die Preise im August noch mit einer Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat von 14,0 Prozent. Im Juli hatte die Veränderungsrate noch bei 14,6 Prozent, im Juni bei 15,5 Prozent und im Mai bei 16,5 Prozent gelegen.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator der Verbraucherpreise. Allerdings werden stark steigende Erzeugerpreise meist nicht sofort und vollständig, sondern erst im Laufe der Zeit an die Verbraucher weitergereicht. Dennoch zeigen die in Rekordtempo steigenden Erzeugerpreise, dass die Inflationskrise in Deutschland ihren Höhepunkt wohl noch nicht erreicht hat.
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