Kommentar
13:08 Uhr, 31.08.2016

Die erste Million ist die schwerste! Aber wie schaffen?

Das Vermitteln von Trading-know ow ist einer der Gründe, warum ich meinen Guidants-Desktop betreue

Mein Guidants-Desktop

Am Anfang haben mich einige gefragt, warum ich nur so wenig Geld pro Position einsetze. Andere sagen dazu "Spielzeugtrades". In der Realität sind meine persönlichen Positionen deutlich höher, mein Trading Account jedoch auch. Hier wird umgerechnet auf ein 10000 € Depot.

Das ist halt ein kleines Depot und dementsprechend muss man lernen, das kleine Depot vorsichtig hochzuhandeln. Wenn wir die +50 % Grenze geknackt haben, werden die Posis vergrößert, dann haben wir ja aus 10000 schon 15000 € gemacht. Das reicht natürlich nicht zum Leben, aber man sagt 80-90 % aller jungen Trader "schrotten" ihr Konto im 1. Jahr.

Während das Langfristpositrading schon immer recht gut lief, habe auch ichim Daytrading mein erstes Konto bis auf <20 % eingedampft. Daraus habe ich gelernt.

Vier der wichtigsten Erkenntnisse waren:

1. Man wird nicht schnell, sondern nur langsam zum erfolgreichen Trader.
2. Der kontinuierliche Erfolg ist wichtiger als der scheinbar schnelle Gewinn.
3. Entwickle und übe, übe und übe ein System für Dich, dass Du verstehst und mit dem Du Dich wohlfühlst.
4. Um die Worte meines Kollegen André Tiedje zu verwenden: Gerate nicht in Schieflage, das führt zwangsläufig zu Fehlentscheidungen! (Überhebeln/zu große Positionen führen emotional regelmäßig zu Schieflagen!)

Seit November will ich mit dem Mini-tradeaufbau zeigen, wie man langsam aber sicher einen Kapitalgrundstock aufbaut und vor allem mit kleinen Positionen lernt, wie der Markt funktioniert, ohne gleich die ersten 10k mit größeren Trades in den Sand zu setzen.

Haben wir die 50 % geknackt, schalten wir wieder einen Gang hoch, können wir uns insgesamt 10 größere Fehltrades in einer Reihe leisten und haben immer noch unser Startkapital. Das geht nicht?

Doch, denn wir haben oft Dax, Dow, ÖL und Gold gleichzeitig zu laufen. 4 Posis a volles Volumen und wenn es ungünstig läuft, geht alles 2 x daneben. Wenn man also dann nicht mehr mit 100 €, inzwischen 140-300 €, dann sogar mit 500 € Einsatz arbeitet, sind 8 x 500 € =4000 € weg!

Von einem Startkonto mit 10000 € und die ersten 8 versemmelt, hätte man schon 60 % des Kontos geschrottet. Das ist der Regelfall bei der Mehrheit aller Trading-Anfänger!

Diese versuchen dann mit noch gewagteren Aktionen Verluste wieder rauszuholen und verlieren schnell nochmal 3000. Dann müssen sie den Einsatz immer weiter verkleinern und kommen nicht mehr richtig aus dem Keller, verlieren die Geduld, schießen Geld nach, versuchen es mit Gewalt und 6 Monate später ist das Konto inkl. Nachschuß auf NULL.

Wir hingegen haben jetzt seit November 2015, Start des Streams, mühsam erarbeitete aktuell 46 % Plus im Depot. (Im Stream gezeigte Trades habe ich Anfang des Jahres zum März, weil der Wunsch nach einem Musterdepot aufkam, alle mühsam nachgebucht, seitdem konsequent fortgeführt).

Dazu brauchten wir 600 Trades, haben aber nur einen maximalen Drawdown des Kontos um 8 % und eine Vola von nur 7 %.

Die Trefferquote lag bei 45 %, aber die Gewinnmonate (und wenn man davon mal leben will, zählt die kontinuierliche Einkommensgenerierung besonders) lag bei 80 %. Wie in jedem Jahr habe ich 1-2 Monate, in denen ich daneben liege.

Der Profitfaktor liegt bei 1,7, d.h. jeder Trade hat sich im Schnitt 70 % plus erbracht. Eine Frage des richtigen Timings und des Moneymanagements. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen oder Positionen, die man länger laufen lassen will, durch Gegentrades hedgen.

Mit diesem langsamen, aber konsequenten Kapitalaufbau können wir uns also in absoluten Zahlen gerechnet größere Fehltrades leisten und trotzdem den Hebelgewinn, wenn die Trades funktionieren, erhöhen und somit das Depot weiter entwickeln.

Das Heranpirschen, um erstmal das Trading zu lernen, braucht Lehrzeit! Hat man die Tradingtechnik ersteinmal über viele Trades gelernt, fängt man an die Positionen stückweise zu erhöhen. Ich bin gespannt, wo wir im November 2016 stehen und wie das zweite Jahr in absoluten Zahlen aussehen wird.

Was bleibt: Die erste Million ist die Schwerste.

Ich versuche dabei zu unterstützen, und wenn Sie/Ihr Fragen habt, meldet Euch einfach. Ich bin gern für Euch da.

Cristian Struy

6 Kommentare

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    Verzockt

    Mir ist bei meinem Tradingverhalten aufgefallen, dass ich bei kleineren Positionen mehr prozentualen Gewinn mache als bei großen Positionen.

    Bei 1000 Euro Einsatz und 40 % gewinnn habe ich die Position laufen lassen und meinen Einsatz verdoppelt.

    Bei 10 000 Euro Einsatz mit der selben Position hätte ich den Trade bei 40 % realisieren, obwohl mehr drin gewesen wäre.

    13:05 Uhr, 02.09. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • ghuz
    ghuz

    mir hilft dein stream ungemein und es ist genau so wie du es in diesem beitrag wieder gibts super sache vielen dank

    00:44 Uhr, 01.09. 2016
  • Chronos
    Chronos

    Man muss sich ja nicht immer verteidigen, Prozent ist Prozent und je kleiner das Depot ist

    desto schwieriger (Gebühren).

    Man kann aber einer gewissen Grenze nur mal die Frage in den Raum stellen, ob der Aufwand

    gerechtfertigt ist.

    Ansonsten ist eine sehr übliche Variante 100, einfach weil es sich leichter rechnen lässt.

    Das kann man hoch- oder runterskalieren. Eigentlich geht es nur um Prozent.

    Positionstrades sind selten größer als 2-3 Prozent.

    PS: Es gibt Leute die mit guidants halt persönlich nix anfangen können, daher keine persönliche Wertung :)

    16:50 Uhr, 31.08. 2016
  • Marv2k
    Marv2k

    Was für ein genialer Beitrag. Danke Cris!

    16:04 Uhr, 31.08. 2016
    1 Antwort anzeigen