Die Deutschen werden immer reicher
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Der durchschnittliche deutsche Privathaushalt kam 2017 auf ein Nettovermögen von stolzen 232.800 Euro, wie die Bundesbank-Studie "Private Haushalte und ihre Finanzen" (PHF) ergeben hat. Damit hat das Nettovermögen gegenüber 2014 um 18.300 Euro zugelegt.
Der Durchschnittswert wird allerdings stark durch wenige sehr große Vermögen verzerrt. Aussagekräftiger ist deshalb der sogenannte Medianwert, der sich ergibt, wenn man alle Haushalte nach der Größe ihres Vermögens anordnet und dann den Haushalt wählt, der in der Mitte aller Haushalte liegt. Der Medianwert des Nettovermögens der Privathaushalte beträgt 70.800 und konnte damit ebenfalls deutlich gegenüber 2014 (60.400 Euro) zulegen.
Der kräftige Vermögenszuwachs war insbesondere eine Folge gestiegener Immobilienpreise und Aktienkurse. Das Immobilienvermögen von Haushalten mit selbst genutzter Immobilie legte zwischen 2014 und 2017 im Schnitt um 27.000 Euro beziehungsweise 12 Prozent zu. "Die Ergebnisse unterstreichen damit erneut die Bedeutung von Immobilien für die Vermögensbestände von privaten Haushalten", schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. Der Wert von direkt gehaltenen Aktien der Haushalte stieg um etwa 5.000 Euro beziehungsweise 13 Prozent.
Im Vergleich mit vielen europäischen Nachbarn und den USA bleiben die deutschen Privathaushalte allerdings relativ "arm". So lag der Medianwert des Nettovermögens der Privathaushalte in Italien zuletzt bei 126.000 Euro, in Österreich bei 83.000 Euro und in den USA bei umgerechnet ca. 88.000 Euro. Das höhere Medianvermögen in vieler dieser Länder geht mit einem höheren Immobilienbesitz der Bevölkerung einher, wie frühere Studien gezeigt haben.
Während der Mittelwert der Vermögen in Deutschland zuletzt vor allem durch die gestiegenen Immobilienpreise und Aktienkurse befeuert wurde, legte der Medianwert des Nettovermögens vor allem wegen der gestiegenen Einkommen der Haushalte zu. Durch die höheren Einkommen wurden die Haushalte zunehmend in die Lage versetzt zu sparen und die Kreditaufnahme zu verringern.
Dadurch konnten auch ärmere Menschen in den vergangenen Jahren Vermögen bilden, so die Bundesbank. Dennoch bleiben die Vermögen in Deutschland sehr ungleich verteilt, auch wenn die Ungleichheit seit 2014 leicht abgenommen hat. Der Gini-Koeffizient, der ein Maß für die Ungleichverteilung ist, sank leicht von 76 Prozent im Jahr 2014 auf zuletzt 74 Prozent. Damit bleiben die Nettovermögen in Deutschland ungleicher verteilt als beispielsweise in Italien (61,6 Prozent), aber zugleich deutlich gleicher als in den USA (86 Prozent).
Besonders ungleich verteilt sind die Vermögen weiterhin zwischen Ost- und Westdeutschland. So beträgt der Median des Nettovermögens in Ostdeutschland nur 23.400 Euro, in Westdeutschland aber 92.500 Euro. Besonders hoch ist das Nettovermögen dabei in den südlichen Bundesländern Bayern, Baden-Würrttemberg und Hessen mit einem Median des Nettovermögens von 139.800 Euro, vor den nördlichen Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen (74.300 Euro) und den westlichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland (60.300 Euro).
Die folgende Grafik zeigt, woraus das Vermögen der deutschen Privathaushalte abhängig von ihrem Gesamtvermögen besteht. Die reichsten zehn Prozent der Haushalte, zu dem man ab einem Nettovermögen von 555.400 Euro gehört, zeigt der Balken ganz rechts. Wie die Grafik deutlich zeigt, haben insbesondere die reichsten deutschen Haushalte einen sehr großen Anteil ihres Vermögens in Immobilien investiert.
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Was ist Reichtum ?
Der Intelligenzquotient sinkt im median bekanntlich seit jahren
Ohne jammern zu wollen, aber verklärt die Schlagzeile nicht die Realität?
...Der kräftige Vermögenszuwachs war insbesondere eine Folge gestiegener Immobilienpreise und Aktienkurse. ...
Genau: Aktienkurse stellen zunächst nur einen temporären Buchwert dar.
Wie schnell das flöten gehen kann, weiß hier jeder.
Das ist also mehr als relativ.
Die Immobilie als immobiles -derzeit hoch bewertetes- Vermögen macht auch erstmal nur relativ reich.
Es dürfte sich im Gesamten vorwiegend um die allgemein bekannte, fortschreitende Vermögenskonzentration in den Händen von relativ wenigen handeln, was da gefeiert wird.
Interessant wären entkräftende Zahlen zur These: Weder haben in der absoluten Zahl signifikant mehr Menschen mehr Aktien gekauft, noch haben sie in der Breite mehr Immobilien. Es sind wenn, immer die gleichen Wenigen.
Fazit: Wohl wieder mal mehr eine Beruhigungspille, weil es gut klingt und sich wohlig anfühlt. Europawahlen stehen übrigens ja auch bald ins Haus....
Übliches Mediengedöns halt!
Folgenden interessanten Beitrag habe ich heute entdeckt. Zugegeben, er ist schon ein paar Monate alt aber dennoch bemerkenswert. Da fordert nämlich kein Geringerer als Friedrich März Aktienbesitz steuerlich zu fördern:
https://www.zeit.de/politik/de...
Zwar stehe ich diesem Mann als vermeintlichem Lobbyisten der Finanzindustrie skeptisch gegenüber aber in diesem Fall hat er etwas gefordert was ich für sehr richtig halte. Bevor jetzt irgendwer kreischt der Mann wolle nur seinem Arbeitgeber satte Aktiengewinne bescheren sollte er mal einen Moment inne halten und nachdenken. Selbst wenn das seine Absicht wäre würde das seinen Vorschlag nicht weniger vernünftig sein lassen.
Nicht DIE Deutschen sind reich, sondern nur ein kleiner Teil der Deutschen ist reich; der Rest dümpelt so dahin, bis hin zum Flaschen sammeln. Ich darf ja auch nicht sagen, alle Moslems sind Messermänner und Vergewaltiger, dann wäre ich sofort Adolf...
Bella Italia.
Ich lese hier alle immer nur jammern