Die Crash-Angst stabilisiert die Börse
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Hamburg (BoerseGo.de) – Obwohl es viele gute Gründe für eine stärkere Korrektur an den Aktienmärkten gibt, wirke gerade die Angst der Marktteilnehmer davor nach Meinung von Stefan Riße, Fondsmanager des „Riße Inflation Opportunities UI" und Gesellschafter der HPM Hanseatische Portfoliomanagement, als stabilisierender Faktor.
„Solange so viele vor einem Crash warnen, kommt er nicht. Denn ein Crash steht immer nur dann vor der Tür, wenn die Anleger in der überwiegenden Mehrheit optimistisch sind und sich dementsprechend engagiert haben. Immer größere Aktienkäufe auf Kredit sind hierfür ein Signal. Zwar haben wir dies in den USA zwischenzeitlich schon gesehen und zeigten auch andere Stimmungsindikatoren um den Jahreswechsel einen ausgeprägten Optimismus, mittlerweile hat sich die Stimmung aber merklich abgekühlt. Vor allem hierzulande ist von Euphorie nichts mehr zu erkennen. Obwohl der Dax nicht weit entfernt von seinen Rekordständen notiert, sind die Verfasser von Börsenbriefen so pessimistisch, wie sie es in der Vergangenheit nur nach deutlichen Kursverlusten waren“, so Riße.
Dabei seien die Vorgänge in Osteuropa und der Konflikt zwischen dem Westen und Russland durchaus nicht unbeachtlich und hätten in einer von Euphorie aufgeladenen Börsenstimmung zu einem Crash führen können. Denn auch fundamental seien die Aussichten nicht mehr so rosig und vielversprechend. Auch wenn Aktien vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes im Gegensatz zur Ansicht vieler sicher nicht überbewertet seien, dürfte ein prozentual zweistelliges Gewinnwachstum der Vergangenheit angehören, heißt es weiter.
„Warum ich dennoch nicht optimistisch für Aktien bin, liegt an den gestiegenen Anleiherenditen in den USA, die gemessen an den 30-jährigen Staatsanleihen knapp anderthalb Prozent über ihren Tiefständen aus dem Herbst 2012 notieren. Wegen der vorherrschenden Skepsis sollte dies zunächst aber wohl nicht zu einer Abwärts- sondern eher zu einer Seitwärtsbewegung führen. Eine deutliche Verschärfung der Krise in der Ukraine mit einem aktiven Eingreifen russischer Truppen auch in der Ostukraine allerdings würde das Bild verändern“, so Riße.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.