Die beste DAX-Prognose, die ich kenne
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Erwähnte Instrumente
Als Anleger steht man häufig vor dem Problem, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Der Wald, das ist die langfristige Entwicklung der Aktienmärkte. Die Bäume, das sind die kurzfristigen Schwankungen.
Trader fokussieren sich auf den kurzfristigen Bereich: Sie fragen sich, was der DAX in 5 Minuten, in drei Stunden oder in den nächsten Tagen oder Wochen machen wird. Doch diese Fragen sind nur sehr schwer zu beantworten. Wäre der Aktienmarkt völlig effizient, so wie sich die Wissenschaft das häufig vorstellt, könnte man solche Fragen überhaupt nicht beantworten.
Reale Märkte sind nie zu 100 Prozent effizient, dafür sorgen schon die zahlreichen Marktteilnehmer, die ihre Entscheidungen nicht nach rationalen Kriterien treffen. Deshalb gibt es durchaus auch Trader, die den Markt regelmäßig schlagen - auch wenn dies nur den allerwenigsten Marktteilnehmern verlässlich gelingt.
Der Blick auf die kurzfristigen Marktbewegungen verschleiert häufig den Blick für das große Ganze. Am Aktienmarkt ist das große Ganze die Tatsache, dass Aktienmärkte auf lange Sicht immer steigen. "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich", sagte der Spekulant André Kostolany einst.
Wie der folgende Chart recht eindrucksvoll zeigt, lag Kostonlany mit seiner Aussage richtig. Sieht man über die kurzfristigen Schwankungen um den Mittelwert hinweg, lässt sich der DAX-Verlauf sehr genau durch das Modell des exponentiellen Wachstums beschreiben. Beim exponentiellen Wachstum wächst der Wert pro Zeiteinheit immer um einen konstanten Prozentwert. In einem logarithmischen Chart ergibt ein solches Wachstum eine Gerade. Durch eine sogenannte Regressionsanalyse lässt sich die Gerade, die dem DAX-Verlauf am ehesten entspricht, bestimmen.
Kurzfristig gibt es durchaus große Abweichungen vom exponentiellen Wachstum. So ist es durchaus nicht ausgeschlossen, dass der DAX zwischenzeitlich auch einmal fast drei Viertel seines Wertes verliert, wie zum Beispiel zwischen den Jahren 2000 und 2003. Für den langfristigen Anleger spielt das aber keine große Rolle - wenn er die entsprechenden Schwächephasen durchstehen kann und nicht ausgerechnet am Tief in Panik gerät und verkauft.
Wer sein Geld in den breiten Aktienmarkt investiert, zum Beispiel über einen börsennotierten Indexfonds (ETF), kann auf lange Sicht inklusive Dividenden mit Renditen von sechs bis acht Prozent pro Jahr rechnen. Kurzfristig sind durchaus auch Verluste möglich, die den Großteil des Depots kosten. Doch auf lange Sicht spielt all das kaum eine Rolle.
Mit Hilfe der bestimmten Regressionsgeraden lässt sich auch berechnen, wo der DAX in der Zukunft ungefähr stehen wird. Den so ermittelten DAX-Stand jeweils zum Jahresbeginn zeigt die folgende Tabelle:
Jahr | DAX-Stand in Punkten |
2018 | 12.372 |
2019 | 13.282 |
2020 | 14.259 |
2021 | 15.311 |
2022 | 16.438 |
2023 | 17.647 |
2024 | 18.946 |
2025 | 20.343 |
2030 | 29.018 |
2035 | 41.391 |
2040 | 59.041 |
2045 | 84.232 |
2050 | 120.149 |
Dass das exponentielle Wachstum auch auf lange Sicht ein angemessenes Modell für den Aktienmarkt ist, lässt sich dem folgenden Chart entnehmen. Der Chart zeigt die (zum Teil zurückgerechneten) Monatsschlusskurse des Dow Jones Industrial Average seit dem Jahr 1915. Auch der Dow Jones lässt sich gut durch das Modell des exponentiellen Wachstums beschreiben - obwohl der Dow Jones Index in seiner Standardvariante ein reiner Kursindex ist, bei dem die Dividenden, anders als beim DAX, gar nicht berücksichtigt werden.
Wie der Chart auch zeigt, dürfte Starinvestor Warren Buffett mit seiner Prognose, dass der Dow in 100 Jahren über dem Wert von einer Million Punkte notiert, Recht behalten.
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Die Inflation ist nicht berücksichtigt. 100 Dollar in 1915 wären heute ca 2300 Dollar.
http://www.in2013dollars.com/1...
Interessanter Artikel vielen Dank.
Problemchen ist nur, dass der Schätzer 2009 im Dax oder 1929 im Dow sehr viel tiefer lag und die Unterbewertung wenige ein deutlich wurde.
Ich finde den Artikel auch sehr gut, Oliver!!
Ihr Artikel schließt jede Lernfähigkeit des Menschen aus. Exponentielles Wachstum führt in der Natur immer zum Tod. Eine 120 jährige Finanzmarkthistorie ist nicht repräsentativ und kann schnell durch Unbekanntes abgelöst werden. Bestes Beispiel: Eine vollkommen unnötige Suche nach einer Festplatte auf einer Müllhalde. Eine Speichereinheit ohne realwirtschaftlichen Hintergrund wird unter realwirtschaftlich produzierten Müll gesucht. Jeder Busch hat eine höheren IQ als wir Menschen.
Investing is soo easy, but NOT SIMPLE. Behavioral Finance rules - dann kann man locker die Swings up oder down (under) the Line locker handlen ! :-) p.s. die Jahre 1999 bis 2012 haben endlich die freaks der Kindergarden-Börse der 80er und 90er des letzten Jhdts. gescheit durchgeschüttelt !! Risk Management Revival 2.0
Alles schön und gut. Aber was hab ich denn davon, wenn ich mein Geld 50-70 Jahre anlegen muss um davon eventuell (oder gemäß dem Gesetz des immer steigenden Marktes auf jeden Fall) zu profitieren.
Oder in eine 100-jährige Anleihe zu investieren, die ich dann als Greis meinem Enkel übergebe.
Für Institutionelle mag die Methode schon passen. Aber nicht für natürliche Personen mit einer etwas geringeren Halbwertszeit. ;-)
Und mal wieder die Mär vom Aktienmarkt, der auf lange Sicht immer steigen wird.
Ich werde nicht müde, es zu sagen: Der Nikkei 225 liegt auch 27 Jahre danach noch weit unter den Höchstständen von 1989/1990. So etwas KANN auch mal in DE oder den USA drohen. Es gibt kein Naturgesetz, dass Aktienmärkte auf ewig steigen müssen.
Sehr guter Artikel :-)
Das der Index in Extrem-Phasen in der Vergangenheit schon öfters auch mal 50% über/unter der Expo-Linie da oxidierte, wäre es angebracht, diese Toleranzen in der Tabelle am Ende des Artikels irgendwie mit einzubauen, dann wird das Ganze allerdings relativ beliebig und belegt lediglich, dass es auf Dauer steigt, was natürlich auch in sich logisch ist, denn alles was nicht unter 0 fallen kann, hat ja eher den Hang nach oben zu ziehen - vielleicht kommen ja nach Negativ-Zinsen noch Negativ-Indizes, man soll nie nie sagen....