Die Bank of Japan als Lokomotive der geldpolitischen Expansion
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Die Fed hat das Ende des Quantitative Easing beschlossen: Nach sechs Jahren verkündete die US-amerikanische Notenbank Ende Oktober, künftig keine Anleihen mehr aufzukaufen. Anderswo auf der Welt dürfte die expansive Geldpolitik dagegen weitergehen, erklärt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers: „Es war ein glücklicher Zeitpunkt – während eine Quelle von Zentralbankliquidität austrocknete, begann eine andere stärker zu fließen.“ Die Bank of Japan hat nämlich ihr Ziel für das Wachstum ihrer Bilanzsumme auf 80 Billionen Yen pro Jahr (rund 560 Milliarden Euro) erhöht. „Damit könnte die Bilanzsumme innerhalb des nächsten Jahres um etwa 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes wachsen“, erläutert Iggo. Um dies zu erreichen, werde die Notenbank das Volumen ihrer Staatsanleihenkäufe erhöhen und darüber hinaus auch andere Assets wie REITs in ihr Kaufprogramm aufnehmen.
Der Schritt der Bank of Japan führte kurzfristig zu einem Absinken der Rendite 30-jähriger japanischer Staatsanleihen um 30 Basispunkte. Zudem büßte der Yen gegenüber dem US-Dollar 2,5 Prozent an Wert ein. Doch auch die längerfristigen Folgen sind beachtenswert, so Iggo: „Die Bank of Japan drängt private Investoren zunehmend aus dem Staatsanleihenmarkt heraus – und zwingt sie so, entweder negative reale Renditen zu akzeptieren, oder auf Aktien sowie ausländische Papiere auszuweichen.“ Japanische Investoren könnten sich Iggo zufolge zum Beispiel stärker europäischen Investmentgrade-Unternehmensanleihen oder US-Staatsanleihen zuwenden. Beide Anlageklassen böten deutlich höhere Renditen als japanische Anleihen. Auch britische Unternehmensanleihen könnten eine Option sein. „In jedem Fall dürften die resultierenden Mittelflüsse hoch sein – dafür spricht neben den niedrigen Renditen in Japan auch die Tatsache, dass Finanzinstitute auf höhere Renditen auf ihr Kapital angewiesen sind.“
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