Kommentar
12:18 Uhr, 11.07.2016

Die Anzeichen für eine Immobilienblase mehren sich

In rund einem Drittel der Arbeitsmarktregionen in Deutschland gibt es Anzeichen für überhöhte Immobilienpreise für Wohnhäuser.

In immer mehr Regionen Deutschlands deutet sich bei den Preisen für Wohnhäuser eine Immobilienpreisblase an. Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienpreis Monitoring des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWE) auf Basis von Daten von „ImmobilienScout24“. Insbesondere im Norden Deutschlands, etwa Hamburg und Hannover, seien die entsprechenden Preise stärker gestiegen als es die allgemeine Preisentwicklung hätte erwarten lassen. Aber auch in Berlin und München gebe es Anzeichen für übersteigerte Preise für Wohnhäuser. Für Wohnungen lasse sich hingegen kein deutlich gestiegenes Risiko einer Preisblase beobachten, so das RWI.

Laut dem aktuellen Immobilienpreis Monitoring gibt es in 47 von 141 Arbeitsmarktregionen Anzeichen für überhöhte Immobilienpreise für Wohnhäuser. Bei der letzten Auswertung im Dezember 2014 gab es diese nur in 18 Regionen.

Ich gehe davon aus, dass die Immobilienpreise noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben. Viel Luft nach oben bleibt aber nicht mehr – wobei das natürlich von Region zu Region unterschiedlich betrachtet werden muss. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum spielt für die Preisentwicklung meines Erachtens nur eine untergeordnete Rolle. Die Preise werden nicht von Privatpersonen, sondern in erster Linie von Investoren getrieben. Entscheidend ist daher das Zinsniveau. Niedrige Zinsen machen Immobilien als Kapitalanlage schon bei niedrigen Mietrenditen attraktiv. Entsprechend steigen die Immobilienpreise bei sinkenden Zinsen. Sofern die Zinsen nicht noch weiter sinken, ist das Potenzial für weitere steigende Immobilienpreise zwangsläufig begrenzt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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