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11:31 Uhr, 30.04.2019

Deutschland zieht Einkaufsmanagerindex für Industrieproduktion nach unten

Der Wert von 44,5 Zählern für Deutschland im April signalisiert Aline Goupil-Raguénès, Volkswirtin beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, einen relativ starken Rückgang der Industrieproduktion.

Paris (GodmodeTrader.de) - Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von IHS Markit für die Industrie im April hat sich zwar leicht verbessert, liegt jedoch mit 47,8 Punkten zum dritten Mal hintereinander unter der Wachstumsschwelle von 50,0 Zählern und auf dem zweitniedrigsten Wert seit April 2013, wie Aline Goupil-Raguénès, Volkswirtin beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Während sich die Ergebnisse der Umfrage in Frankreich nun auf dem neutralen Niveau um die 50 Punkte stabilisiert hätten, signalisiere ein Wert von 44,5 Zählern für Deutschland einen relativ starken Rückgang der Industrieproduktion. Die PMI/Markit-Umfrage deute auf ein weiterhin schwaches Wachstum im Euroraum hin. Das verarbeitende Gewerbe werde von dem Schock für den Welthandel, der sich aus den Maßnahmen der Trump-Administration ergebe, hart getroffen. Deutschland sei aufgrund seiner stärkeren Abhängigkeit vom Außenhandel und der Intensität seines Handels insbesondere mit Asien und China am stärksten exponiert, heißt es weiter.

„Aufgrund der Bedeutung des Handels zwischen den Ländern des Euroraums breitet sich die Schwäche der deutschen Wirtschaft auf sie aus und verstärkt den Schock von außen. Die neuen Exportaufträge gehen weiter stark zurück, was für einen weiteren Rückgang der Produktionstätigkeit spricht. Dies weckt die Befürchtung einer Ansteckung des Dienstleistungs­sektors, der vorerst relativ widerstandsfähig bleibt, da er hauptsächlich von der Binnenwirtschaft abhängig ist“, so Goupil-Raguénès.

Die Analystin der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers befürchtet, dass der starke Rückgang der Investitionsgüterbestellungen in Deutschland und Frankreich die politischen Unsicherheiten und sich verschlechternden Geschäftsaussichten reflektiere. „Wenn die Unternehmen bei Investitionen und Einstellungen deutlich vorsichtiger werden, würde sich das unweiger­lich auf die Inlandsnachfrage auswirken und das Wachstum im Euroraum weiter beeinträchtigen“, so Goupil-Raguénès.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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