Deutschland zieht Einkaufsmanagerindex für Industrieproduktion nach unten
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Paris (GodmodeTrader.de) - Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von IHS Markit für die Industrie im April hat sich zwar leicht verbessert, liegt jedoch mit 47,8 Punkten zum dritten Mal hintereinander unter der Wachstumsschwelle von 50,0 Zählern und auf dem zweitniedrigsten Wert seit April 2013, wie Aline Goupil-Raguénès, Volkswirtin beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Während sich die Ergebnisse der Umfrage in Frankreich nun auf dem neutralen Niveau um die 50 Punkte stabilisiert hätten, signalisiere ein Wert von 44,5 Zählern für Deutschland einen relativ starken Rückgang der Industrieproduktion. Die PMI/Markit-Umfrage deute auf ein weiterhin schwaches Wachstum im Euroraum hin. Das verarbeitende Gewerbe werde von dem Schock für den Welthandel, der sich aus den Maßnahmen der Trump-Administration ergebe, hart getroffen. Deutschland sei aufgrund seiner stärkeren Abhängigkeit vom Außenhandel und der Intensität seines Handels insbesondere mit Asien und China am stärksten exponiert, heißt es weiter.
„Aufgrund der Bedeutung des Handels zwischen den Ländern des Euroraums breitet sich die Schwäche der deutschen Wirtschaft auf sie aus und verstärkt den Schock von außen. Die neuen Exportaufträge gehen weiter stark zurück, was für einen weiteren Rückgang der Produktionstätigkeit spricht. Dies weckt die Befürchtung einer Ansteckung des Dienstleistungssektors, der vorerst relativ widerstandsfähig bleibt, da er hauptsächlich von der Binnenwirtschaft abhängig ist“, so Goupil-Raguénès.
Die Analystin der Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers befürchtet, dass der starke Rückgang der Investitionsgüterbestellungen in Deutschland und Frankreich die politischen Unsicherheiten und sich verschlechternden Geschäftsaussichten reflektiere. „Wenn die Unternehmen bei Investitionen und Einstellungen deutlich vorsichtiger werden, würde sich das unweigerlich auf die Inlandsnachfrage auswirken und das Wachstum im Euroraum weiter beeinträchtigen“, so Goupil-Raguénès.
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