Nachricht
10:27 Uhr, 26.11.2008

Deutschland soll Leitmarkt für Elektromobilität werden

Berlin (BoerseGo.de) - Die Bundesregierung geht davon aus, dass Elektrofahrzeuge im Stadtverkehr bald zum Alltag gehören werden. "Autos, die ausschließlich mit fossilen Energiequellen fahren, sind langfristig Auslaufmodelle. Elektrofahrzeugen mit Batterie und Brennstoffzelle gehört die Zukunft. Hier liegt das größte Potenzial für eine langfristige Verringerung von C02-Emissionen. Elektromobilität ist aber auch ein zentrales Element auf unserem Weg weg vom Öl", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee.

Bis zum Jahr 2020 sollen bereits eine Million am Stromnetz aufladbare Elektrofahrzeuge und so genannte Plugin-Hybrid-Fahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken und gleichzeitig den Klimaschutz zu fördern, will die Bundesregierung Deutschland in den kommenden zehn Jahren zum Leitmarkt für Elektromobilität machen. Um das zu erreichen, sollen die Kräfte von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik weiter gebündelt und ein Katalog von Maßnahmen ergriffen werden, der von der Förderung der Batterieforschung bis hin zu Anreizen für die Markteinführung reicht.

"Mit der Markteinführung der Elektrofahrzeuge wird sich auch der Stromabsatz erhöhen. Zugleich werden wir ein gutes Stück unabhängiger von Erdölimporten und dem stark schwankenden Preisniveau auf dem Rohölmarkt. Es kommt jetzt darauf an, dass wir schnell eine effiziente Vernetzung der Automobilhersteller mit den Energieversorgungsunternehmen umsetzen können", sagte Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Leistungsfähige, bezahlbare und sichere Batteriesysteme seien eine wesentliche Voraussetzung für die breite Markteinführung. Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs erfordere effiziente Fahrzeugkonzepte sowie neue Komponenten für das Management von Energie und Leistung. Für die Einbindung von Batterien als Netzspeicher würden zudem intelligente Schnittstellen auf der Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) benötigt, die angepasst an Netzauslastung, Nutzerverhalten und Tarife die Be- und Entladung steuern. Bei Energiespeichern, Fahrzeugtechnik und Netzintegration seien daher noch beträchtliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen erforderlich. Auch bei Normung und Standardisierung, Ordnungsrecht, Recycling sowie Aus- und Weiterbildung bestehe Handlungsbedarf.

"Damit sich Elektroautos auch durchsetzen können, sind leistungsstarke Batterien unverzichtbar", sagte Thomas Rachel (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). "Das BMBF fördert mit der Lithium-Ionen-Batterie bereits eine entscheidende Schlüsseltechnologie zum Energiespeichern. Hierbei setzen wir auf Innovationsallianzen, leistungsstarke Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft."

Für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Batterie hat sich bereits ein Industriekonsortium verpflichtet, in den nächsten Jahren 360 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung zu investieren. Das BMBF will in den nächsten vier Jahren für diese Technologie 60 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten