Kommentar
17:45 Uhr, 15.10.2020

RKI-Präsident will Risikogebiete abriegeln - Erholung des US-Jobmarkts gerät ins Stocken

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Empire State Index fällt, Philly Fed Index steigt
  • Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg aufgehoben
  • IWF: Weltweite Schulden auf Rekordniveau
  • Linke-Co-Chef Bartsch wirft Merkel Verunsicherung der Bürger vor
  • Deutschland: Rekordzahl bei neuen Corona-Fällen
  • EU und UK stecken in der Sackgasse
  • USA: Biden weist Ukraine-Kontakte zurück
  • Drägerwerk profitiert von der Corona-Krise

DAX

  • Die neuen Infektionszahlen vom Robert-Koch-Institut (RKI) sorgen am deutschen Aktienmarkt heute für schlechte Stimmung. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI am Donnerstagmorgen demnach 6.638 Neuinfektionen - rund 1.500 mehr als am Mittwoch. Bislang waren Ende März mit knapp 6.300 Neuinfizierten die meisten registriert worden. Der DAX sackte vor diesem Hintergrund zeitweise um mehr als drei Prozent ab und beendete den Xetra-Handel 2,49 Prozent im Minus bei 12.703,75 Punkten. Nun sickere „die bedrückende Erkenntnis durch, dass das Infektionsgeschehen rund um Covid-19 in der alten Welt unmittelbar dabei ist, außer Kontrolle zu geraten", bemerkte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Am frühen Nachmittag gibt es unter den 30 DAX-Werten keinen Kursgewinner, dafür umso deutlichere Verlierer. Und die kommen vor allem aus einer Branche: dem Automobilsektor. Neben der Belastung der Branche durch Corona hat VW noch ein weiteres Problem: Die Lkw-Tochter Traton kommt mit der geplanten Übernahme des Truckherstellers Navistar derzeit nicht voran.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Strafprozess gegen den früheren Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn soll am 25. Februar 2021 beginnen. Das Landgericht Braunschweig veröffentlichte am Donnerstag den entsprechenden Terminplan für das Verfahren - 133 Verhandlungstermine sind geplant. Winterkorn wird zusammen mit vier weiteren Angeklagten wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in der Braunschweiger Stadthalle vor Gericht stehen.
  • Der Tierbedarf-Onlinehändler Zooplus erhöht zum dritten Mal in diesem Jahr seine Jahresprognose. Nun sollen es in 2020 zwischen 1,77 und 1,81 Mrd. Euro Umsatz werden, wie das Unternehmen mitteilte. Bisher wurde das untere Ende der neuen Zielspanne erwartet. Beim operativen Ergebnis soll in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ein Gewinn von 50 bis 65 Mio. Euro herauskommen statt wie bisher mindestens 40 Mio.
  • Wacker Chemie will im Rahmen seines Stellenabbaus größtenteils betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung mit dem Betriebsrat sei unterzeichnet worden, teilte der Chemiekonzern am Donnerstag mit. Konkret streicht Wacker Chemie bis Ende 2022 mit 1200 Stellen - fast zehn Prozent der Belegschaft -, 1000 Stellen davon in Deutschland. Das damit und mit anderen Maßnahmen verbundene Sparziel bestätige der Konzern: Insgesamt sollen die jährlichen Kosten ab Ende 2022 um 250 Mio. Euro niedriger ausfallen.
  • Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub rechnet im vierten Quartal mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und erwartet daher für das Geschäftsjahr 2020 ein operatives Ergebnisminus (Ebit) von 15 Prozent (vorherige Prognose -25 Prozent). Der Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass es zu keinen weiteren Lockdowns kommen wird.
  • Die US-Großbank Morgan Stanley hat im vergangenen Quartal von einem boomenden Handelsgeschäft profitiert und den Nettogewinn um rund 25 Prozent auf 2,6 Mrd. Dollar gesteigert. Das war mehr als Analysten erwartet haben. Die Bank habe in den Sommermonaten von „aktiven Märkten" profitiert, sagte CEO James Gorman. Die Erträge legten in allen Geschäftsbereichen zu, besonders der Handel von Aktien und Anleihen sei gut gelaufen. Insgesamt stiegen die Erträge um 16 Prozent auf 11,4 Mrd. Dollar.
  • Der US-Pharmagroßhändler und Apothekenkonzern Walgreens Boots Alliance hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 beim auf die Aktionäre entfallenden Überschuss wegen milliardenschwerer Abschreibungen in der Krise einen Rückgang um 88,5 % auf 456 Mio. Dollar verzeichnet. Der Umsatz legte um 2 % auf 139,5 Mrd. Dollar zu. Nach dem Gewinneinbruch soll der bereinigte Gewinn je Aktie im neuen Geschäftsjahr 2021 auf Basis konstanter Wechselkurse nun lediglich im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen.
  • Die US-Regierung fährt im Streit um die Zukunft der Video-App Tiktok in den USA weiterhin einen harten Kurs. „Der Präsident hat festgelegt, dass es nur zwei Ergebnisse geben kann: Entweder wird es eine amerikanische Firma, oder sie wird dichtgemacht", sagte Finanzminister Mnuchin am Mittwoch im TV-Sender Fox Business.
  • Die chinesische Alibaba-Tochter Ant Group soll nach dem Willen des US- Außenministeriums mit Sanktionen belegt werden. Die Ant Group sollte diesen Monat an die Börse gebracht werden und wartet seit geraumer Zeit auf eine Genehmigung. Hintergrund der Pläne des US-Außenministeriums ist es, US-Investoren von Geboten beim Börsengang abzuhalten.
  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines war auch im dritten Quartal schwer von der Corona-Krise betroffen. In den drei Monaten bis Ende September gingen pro Tag rund 25 Mio. Dollar verloren, wie United am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Insgesamt wurde das Quartal mit einem Minus von 1,8 Mrd. Dollar, nach einem Gewinn von 1 Mrd. Dollar vor Jahresfrist.
  • Die Container-Reederei Hapag-Lloyd kommt erstaunlich sicher durch die Corona-Krise. Dank guter Geschäfte rechnet das Unternehmen nun mit mehr Gewinn im laufenden Jahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte 1,1 bis 1,3 Mrd. Euro erreichen, teilte Hapag-Lloyd überraschend am Donnerstag mit. Das wäre mindestens gut ein Drittel mehr als im Vorjahr. Bisher hatte das Management rund um Vorstandschef Rolf Habben Jansen ein Ebit zwischen 0,5 und 1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.
  • Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat einen Staatseinstieg beim kriselnden Stahl- und Industriekonzern thyssenkrupp abgelehnt. „Das sehe ich nach derzeitigem Stand nicht", sagte der CDU-Politiker der „Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht am Donnerstag. Allerdings sei der Stahl für die deutsche Wirtschaft und die Wertschöpfungsketten systemrelevant, betonte Laschet. „Deshalb müssen wir alles tun, damit wir in Deutschland weiter Stahl produzieren können."
  • Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens in dieser Woche damit begonnen, nicht mehr rentable Filialen zu schließen. Das Kaufhof-Warenhaus in der Hamburger Mönckebergstraße stellte schon am Mittwoch für immer den Warenverkauf ein, ebenso der Kaufhof in Essen.
  • Der Hersteller von in der Pandemie so wichtigen Beatmungsgeräten Drägerwerk hat den Umsatz kräftig gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen wurde im abgelaufenen Quartal gut ein Drittel mehr umgesetzt. Der Betriebsgewinn sprang auf 127 Mio. Euro, nach lediglich 9,3 Mio. Euro im Vorjahr. Drägerwerk geht nun davon aus, im Gesamtjahr das mittlere bis obere Ende der Prognosespanne zu erreichen. 2020 erwartet das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 14 bis 22 Prozent und eine Ebit-Marge zwischen 7,0 und 11,0 Prozent.
  • Der Lastwagenbauer Traton hat dem US-Truckhersteller Navistar eine Frist im Übernahmekampf gestellt. Das von Traton jüngst auf 43 Dollar je Navistar-Aktie aufgestockte Angebot laufe nur noch bis Freitag 18 Uhr MEZ, teilte der Konzern mit. Wenn der Verwaltungsrat diesen Preis bis dahin nicht als Voraussetzung weiterer Verhandlungen akzeptiere, werde Traton das Angebot zurückziehen. Am 10. September hatte Traton sein Angebot von 35 auf 43 Dollar angeboten. Dies bezieht sich auf sämtliche in Umlauf befindliche Stammaktien von Navistar, die sich noch nicht unter Kontrolle von Traton befinden. Insgesamt bietet die VW-Tochter derzeit also 3,6 Mrd. Dollar.
  • Der Pharmakonzern Roche hat in den ersten neun Monaten des Jahres Geschäftseinbußen erlitten. Der Umsatz sank um 5 Prozent auf 44 Mrd. CHF. Gründe seien Auswirkungen der Corona-Pandemie aber auch der starke Schweizer Franken. Während das Geschäft mit Medikamenten währungsbereinigt um 1 Prozent sank, konnte die Diagnostiksparte dank der hohen Nachfrage nach Covid-19-Tests ein Wachstum von 9 Prozent erzielen.
  • Der Technologiekonzern ElringKlinger und Airbus wollen künftig Brennstoffzellen für die Luftfahrt in Zusammenarbeit entwickeln. Dazu soll noch in diesem Jahr ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, teilte ElringKlinger mit. Für das Joint Venture werde man seine Technologie zur Verfügung stellen. Zudem liefere ElringKlinger künftig die für die Entwicklung nötigen Komponenten zu. Airbus zahlt im Gegenzug den Angaben zufolge einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
  • Der Großhändler Metro hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 einen Umsatzrückgang verbucht. Der Erlös fiel 5,4 Prozent auf 25,6 Mrd. Euro. Flächenbereinigt lag das Minus bei 3,9 Prozent. Das Unternehmen selbst war von einem Minus von 3,5 bis 5 Prozent ausgegangen. Im vierten Quartal lag das Minus nur bei 0,5 Prozent. Die wochenlangen Lockdowns hatten Metro vor allem im dritten Quartal belastet. Seinen Aktionären hat das Management erwartungsgemäß empfohlen, das Übernahmeangebot des tschechischen Investors Daniel Kretinsky nicht anzunehmen. Der Kaufpreis sei nicht angemessen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in seiner begründeten Stellungnahme mit. Die Kretinsky-Holding EPGC biete nur den gesetzlichen Mindestpreis ohne eine Prämie, so Metro. Aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat nutze EPGC die niedrigen gesetzlichen Mindestpreise dazu, mit dem Angebot die Schwelle von 30 Prozent bei dem Konzern zu überschreiten, um so im Fall einer späteren Anteilserhöhung kein Pflichtangebot abzugeben.
  • Europas größter Billigflieger Ryanair kappt seinen Winterflugplan auf 40 Prozent der Vorjahreskapazität. Bisher hatte der Konzern rund 60 Prozent erwartet. Für das Geschäftsjahr 2020/2011 geht das Management nun nur noch 38 Mio. Passagiere aus. Sollte es im Winter weitere Lockdowns in der EU geben, könnte die Zahl noch geringer ausfallen, hieß es. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Ryanair samt ihren Töchtern wie Laudamotion fast 149 Mio. Fluggäste an Bord begrüßt.

Konjunktur & Politik

  • In Großbritannien gelten ab Samstag in London und acht weiteren Regionen schärfere Corona-Auflagen, wie der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte. Insgesamt sind von den Maßnahmen elf Millionen Menschen betroffen. Unter anderem sind dann Treffen zwischen Mitgliedern verschiedener Haushalte in geschlossenen Räumen verboten.
  • Zur Eindämmung der Corona-Pandemie schlägt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, eine Abriegelung von Risikogebieten vor. „Vor neun Monaten habe ich in einem ähnlichen Interview gesagt, dass ich mir das nicht vorstellen kann. Inzwischen kann ich mir vorstellen, dass solche Maßnahmen durchgeführt würden", sagte Wieler dem Fernsehsender Phoenix. „Wenn die Maßnahmen nicht verschärft werden, werden die Infektionszahlen weiter hochgehen", warnte der RKI-Chef und nannte eine Zahl von bis zu 10.000 Neuinfektionen täglich. „Mobilität ist einer der Treiber dieser Pandemie."
  • US-Präsident Trump kündigt im Fox Business-Interview nach der Zensur eines New York Post-Artikels über den Sohn des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden, Hunter Biden, Maßnahmen gegen Twitter und Facebook an. Unter anderem werde derzeit die Aufhebung von Section 230 erwogen, was das Ende von sozialen Plattformen bedeuten würde. Section 230 sichert den Plattformen Immunität gegenüber von Dritten geposteten Inhalten zu.
  • Insgesamt stellten vergangene Woche 898.000 Amerikaner einen Erstantrag auf staatliche Arbeitslosenhilfe und damit 53.000 mehr als in der Woche zuvor, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang auf 810.000 gerechnet.
  • Der Empire-State-Index fiel im Oktober von 17,0 Punkten im Vormonat auf 10,5 Punkte zurück, wie die regionale Notenbank von New York mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf 14,0 Punkte erwartet. Der Indikator signalisiert damit ein schwächeres Wachstum der Industrie. Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Oktober hingegen verbessert. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg von 15,0 Punkten im Vormonat auf 32,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Februar. Volkswirte hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.
  • Die US-Außenhandelspreise sind im September gegenüber dem Vorjahresmonat unter dem Strich um 1,1 Prozent gefallen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Auf Jahressicht seien die Preise seit Januar nicht mehr gestiegen, erklärte das Ministerium. Analysten hatten einen Rückgang um 1,3 Prozent erwartet.
  • Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA ist mit fast 60.000 an einem Tag auf den höchsten Stand seit Anfang August gestiegen. Am Mittwoch wurden rund 59.500 Menschen positiv getestet, wie aus Zahlen der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorgeht.
  • Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über ein weiteres Konjunkturprogramm zur Abfederung der Corona-Krise stecke fest. US-Finanzminister Mnuchin sieht jetzt kaum noch Chancen auf Hilfspaket vor den US-Wahlen am 3. November.
  • Die US-Regierung hat internationale Finanzinstitutionen davor gewarnt, mit Verantwortlichen für die Niederschlagung der Proteste in Hongkong Geschäfte zu machen, ansonsten drohten Sanktionen.
  • Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) ist die Öffentliche Verschuldung in der Welt während der Corona-Pandemie auf neue Rekordhochs gestiegen. In diesem Jahr dürfte die globale Staatsverschuldung auf fast 100 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung (BIP) steigen, prognostiziert der IWF. Die Öffentlichen Mittel im Zusammenhang mit Covid-19 liegen bei weltweit 11,7 Bio. US-Dollar. Die Hälfte dieser Summe besteht aus zusätzlichen Staatsausgaben oder entgangenen Staatseinnahmen, die andere Hälfte aus Liquiditätshilfen für kriselnde Firmen.
  • Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat das Beherbergungsverbot in dem Bundesland gekippt. Das Gericht gab damit einem Eilantrag einer Familie aus dem Landkreis Recklinghausen statt. Der Antragsteller hatte einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht. Das Verbot galt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Für Geschäfts- und Dienstreisende werde das Beherbungsverbot aufgehoben, hatte zuvor der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor dem Stuttgarter Landtag angekündigt. Kretschmann äußerte sich einen Tag nach dem Corona-Gipfel im Berliner Kanzleramt. Die Landesregierung von Sachsen kündigte die Aufhebung des Beherbergungsverbots nach einer Besprechung mit Landräten und Bürgermeistern an. Die Regelung soll ab Samstag gelten. Auch in anderen Bundesländern wird das Beherberungsverbot für Gäste aus sogenannten Risiko-Gebieten kritisch gesehen: Rheinland-Pfalz hatte bereits am Mittwoch angekündigt, sich nicht danach richten zu wollen. In Schleswig-Holstein etwa muss jeder, der aus einer Region mit verhältnismäßig hohen Infektionszahlen anreist, einen höchstens 48 Stunden alten, negativen Coronatest vorweisen. Bund und Länder hatten sich am Mittwochabend bei dem Treffen mit Kanzlerin Merkel auf eine Verschärfung der Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie geeinigt. Demnach soll es unter anderem eine erweiterte Maskenpflicht in Regionen geben, in denen binnen sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert werden. Nach dem Treffen im Kanzleramt hat der Co-Chef der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, Merkel vorgeworfen, die Bevölkerung zu verunsichern. „Wer wie die Bundeskanzlerin Beschlüsse verkündet und gleichzeitig das Signal sendet, diese reichen nicht aus, verunsichert in einer sehr komplizierten Lage die Menschen zusätzlich", sagte Bartsch der "Welt". Die weitgehende Disziplin der Bürger sei aber das wichtigste Kapital.
  • In Polen hat die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen erstmals die Marke von 8.000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 8.099 neue Fälle hinzu, teilte das polnische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Im gleichen Zeitraum starben 91 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Erst am Mittwoch hatten die Behörden 6.526 neue Fälle gemeldet
  • Die chinesische Notenbank PBoC hat dem Bankensystem des Landes 500 Milliarden Yuan (etwa 63 Mrd. Euro) in Form einjähriger Kredite zukommen lassen. Hinzu treten 50 Milliarden Yuan mit einwöchiger Laufzeit. Am Freitag werden allerdings auch Zentralbankkredite über 200 Milliarden Yuan fällig.
  • Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland stieg auf einen Rekordwert. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstagmorgen 6.638 Neuinfektionen - rund 1.500 mehr als am Mittwoch. Bislang waren Ende März mit knapp 6.300 Neuinfizierten die meisten registriert worden. Allerdings wird mittlerweile wesentlich mehr getestet als noch im Frühjahr.
  • Bayern ist das Bundesland mit dem größten Anteil an Kurzarbeitern. Das geht aus aktuellen Umfragezahlen des ifo Instituts hervor. Demnach waren dort im September etwa 14 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kurzarbeit; im August waren es 18 Prozent*. Damit sank ihre Zahl von einer Mio. auf 825.000. „In Ländern mit viel Metallverarbeitung, Maschinenbau, Autobauern und Zulieferern wird mehr Kurzarbeit gefahren als anderswo“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
  • Die Europäische Union will im Streit über einen Brexit-Handelspakt eine von Großbritannien gesetzte Frist zur Einigung nicht beachten und auch in den nächsten Wochen weiter verhandeln. Dies geht aus einem Entwurf des Abschlussdokuments zum heute und morgen stattfindenden EU-Gipfel hervor. Der britische Premier Boris Johnson hält sich dagegen weiter offen, die Gespräche abzubrechen. „Der Premierminister stellte fest, dass ein Deal wünschenswert ist, drückte aber seine Enttäuschung aus, dass in den vergangenen zwei Wochen nicht mehr Fortschritte erzielt wurden“, hieß es in einer Erklärung Downing Streets.
  • Durch die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus befürchten mehrere europäische Länder eine Gefährdung der Gesundheitsversorgung. Belgien befürchtet wegen steigender Corona-Infektionszahlen eine Überlastung seiner Intensivstationen. Bereits Mitte November könnten unter Umständen keine Patienten mehr auf den Intensivstationen aufgenommen werden, wenn die Zahl der Fälle weiter im selben Tempo zunehme, hieß es von der belgischen Gesundheitsbehörde. In den Niederlanden sind bereits die Notaufnahmen überlastet. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Erstversorgungsbereiche von Krankenhäusern zeitweilig geschlossen werden, berichten Medien.
  • Im August waren gut 5,5 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit ging die Zahl der Beschäftigten gegenüber August 2019 um 179.000 zurück (-3,1 Prozent). Dies ist der höchste prozentuale Rückgang der Beschäftigtenzahl zum Vorjahresmonat seit Mai 2010. Im Vergleich zum Vormonat Juli blieb die Zahl der Beschäftigten im August allerdings nahezu unverändert.
  • Die portugiesische Regierung hat einen landesweiten Katastrophenfall ausgerufen. Ministerpräsident Antonio Costa erklärte, die Anordnung gelte von heute an für mindestens 15 Tage. Die Regierung könne dadurch bei Bedarf Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und andere einschneidende Maßnahmen durchsetzen. Unter anderem sollen sich dann nur noch maximal fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen dürfen.
  • In Frankreich hat sich die Inflationsrate im September nicht verändert. Die Verbraucherpreise nach HVPI stagnierten gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Insee nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Zum Vormonat fielen die Preise um 0,6 Prozent.
  • Das Wahlkampfteam von Joe Biden hat einen Bericht über dessen angebliche Verwicklung in Ukraine-Geschäfte seines Sohnes Hunter zurückgewiesen. Die „New York Post“ hatte geschrieben, Informationen auf der Festplatte eines gefundenen Rechners deuteten darauf hin, dass der damalige demokratische Vizepräsident im Jahr 2015 einen ukrainischen Geschäftspartner seines Sohnes getroffen habe. Ein solches Treffen habe es nach Prüfung seines Terminkalenders zu keinem Zeitpunkt gegeben, erklärte nun das Wahlkampfteam Bidens.

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